Das war also die zweite Nacht in Folge gewesen, in der ich keinen Schlaf ergattern hatte können. Und kaum verließ ich die TaeVal Wohnung, spürte ich das auch ordentlich. Meine Augen fühlten sich so trocken und gereizt an, alle paar Minuten musste ich mit den Fingern drüber reiben. Jede Bewegung lief irgendwie träge ab, als hätte ich fette Gewichte an mir hängen. Von meinem Kopf wollte ich gar nicht erst anfangen, so komprimiert wie sich der anfühlte.
Trotz dieser körperlichen Beschwerden ging es mir aber trotzdem gut. Die Erleichterung und Ausgelassenheit, die seit der Intimität mit Tae in meinem Herzen wohnten, umgaben mich noch immer und so nahm ich das ganze auf die leichte Schulter. Immerhin hatte ich ja auch ein Date mit Tae am Wochenende, da hatten die kleinen Wehwehchen also wirklich nichts mehr zu sagen.
Uni verlief ganz gut, Patrick musste Finn die 20 Euro für die verlorene Wette um Taes und meine Sexposition geben und dann schaute ich noch bei der Bibliothek vorbei, um die bestellten Bücher abzuholen. In der Nacht hatten Tae und ich nämlich noch ein paar Werke ausgesucht, die uns für unser Vorhaben, so eine Flugmaschine zu bauen, nützlich erschienen. Ja, und die holte ich gerade mit Lini ab, sie brauchte auch irgendwas von der Bib.
"Geht Patricks Kühlschrank wieder?", fragte ich sie, als wir im Abholraum in der Schlange standen.
Die Unibibliothek funktionierte nämlich so, dass man sich über die Website eben Bücher aussuchte und sie bestellte. Die Mitarbeiterinnen suchten die dann heraus und wenn sie sie hatten, bekam man eine Email und konnte vorbeischauen, sie sich holen. Ein paar Werke konnte man sich auch so nehmen und in einem der Lernsäle lesen, das waren aber meistens nur Lehrbücher, die man sowieso für die Vorlesungen brauchte.
"Keine Ahnung, ist er denn kaputt?", entgegnete das nussbraune Mädchen etwas verwirrt.
"Ja, hat er gestern erzählt. Ich hab ihm gesagt, er kann dich fragen, wenn er es nicht zusammen bringt alleine. Aber anscheinend hat er es geschafft"
"Na schade, hätte gern mal wieder einen Kühlschrank zerlegt"
"Du zerlegst alles, was dir in die Hände fällt"
"Natürlich", bejahte sie mit breitem Grinsen.
Dann war ich auch schon an der Reihe und legte meinen Ausweis auf die Tischplatte, damit der Bibliothekar, ein dude von ungefähr meinem Alter, ihn scannen und meine Bücher holen konnte. Lini wurde währenddessen zum nächsten Tresen gerufen und tat dasselbe. Als mein Typ zurückkam, hatte er fünf mehr oder weniger dicke Bände am Arm, die er behutsam auf die Tischplatte legte.
"Bis in drei Wochen sind die", erklärte er und schrieb mir das Datum auf ein pinkes Post It.
"Passt danke"
Damit nahm ich die Bücher, verabschiedete mich und ging raus, um dort auf Lini zu warten. Kurz darauf kam auch sie mit einem dünnen Exemplar in der Hand.
"Was hast du ausgeborgt", wollte ich wissen, als wir weiter durch die Gänge der TU streiften.
"Da geht's um RISC Prozessoren. Was sind deine?"
"Aerodynamik und Flugtechnik"
"Was willst du denn damit?", fragte sie erstaunt und sah mich mit merkwürdigem Blick an.
"Ich will mit...einem Freund so eine Flugmaschine von Da Vinci nachbauen"
"Wie cool! Kann ich mitmachen?"
"Na ja, es ist als Date geplant"
Daraufhin wurde Linis Gesichtsausdruck nur noch skeptischer. Ihre dunklen, kräftigen Augenbrauen hatte sie misstrauisch zusammengezogen und die Nase gerümpft.
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catching vibes like dreams || taeguk
FanfictionJeongguk und Taehyung, die beiden leben einfach ihr Leben, machen ihr Ding, kennen sich nicht. Doch bei dieser einen Kunstausstellung spricht Teilzeit Pokémontrainer Taehyung den angehenden Game Designer an und irgendwie verändert das alles. strang...