Bisschen das Testosteron ankurbeln

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Zwei Tage später saß ich mit leichtem Kopfweh vorm PC an einem Projekt für die Uni. Es ging ums Programmieren von VR-Spielen und ich saß schon ungesund lange daran. Aber ich fand immer wieder noch etwas zum Optimieren und Ausbessern. Als ich mich nämlich letztens als angehenden Kunststudenten bezeichnet hatte, war das wohl etwas übertrieben gewesen. Hauptsächlich war ich an der Technischen Universität in Wien angemeldet, der TU, und zwar im dritten Semester im Zweig Software und Information Engineering. Dabei geht es im Prinzip um die Entwicklung und das Designen von Software oder auch Algorithmen. Ja, ich war ein ziemlicher Informatiker, aber meine eigentliche Leidenschaft war Gamedesign. Nur um das Studieren zu können, musste ich mir eben zuerst den Bachelor im Software und Information Engineering holen. Und an der Kunstakademie hatte ich mich nur als Mitbeleger eingeschrieben, um ein bisschen was über Kunst zu lernen. War zwar nicht notwendig für das Gamedesign Studium, aber Kunst interessierte mich sowieso, also warum nicht?

Seit der Ausstellung bei der Akademie hatte ich etwas mehr über Kunst nachgedacht, und wie sie eigentlich definiert wurde. Ich meine, wenn dieser Taehyung den Professoren weiß machen konnte, dass er mit seiner Kinderkritzelei ein Trauma aufarbeiten hatte wollen, dann war diese Zeichnung in ihren Augen ja Kunst. Kunst, genauso wie Die Erschaffung Adams von Michelangelo. Wie absurd! Dann war ja jeder ein Künstler, der einen Stift in die Hand nahm! Hm, aber was war der eigentliche Unterschied zwischen einem Künstler und einem Laien? Ausdrücken konnten doch beide was durch ihre Malutensilien. Vielleicht-

Plötzlich wurde mein Gedankengang durch das Läuten der Klingel unterbrochen und ich slidete aus meinen philosophischen Gedanken zurück ins Hier und Jetzt. Der Computer wartete hell leuchtend auf weitere Befehle zum Programmieren und vor meiner Tür wartete offensichtlich auch jemand auf Einlass. Ich schüttelte den Kopf in der Hoffnung, das unangenehme Ziehen in meinem Schädel loszuwerden, aber es verfestigte sich nur. Das kam halt davon, wenn man zu lange auf den grellen Bildschirm glotzte. Tja, erstmal Schluck Wasser und dann Tür öffnen. War wahrscheinlich Miri, ich hatte sie eingeladen, um das Missgeschick von vorgestern wieder gut zu machen. 

"Hallo", begrüßte Miri mich und umarmte mich kurz, nicht ohne das Begrüßungsbussi auszulassen. 

"Hi"

Sie sah süß aus in ihrem schulterfreien mintgrünen Flauschpullover und der locker sitzenden schwarzen Hose. Die lavendelfarbenen Haare hatte sie zu einem hohen Zopf zusammengebunden, aus dem die vordersten Strähnen herausgefallen waren. Den Pullover kannte ich gar nicht, fiel mir gerade auf. 

"Neuer Pulli?", fragte ich nach, als ich sie in die Wohnung rein ließ. 

"Nö, der gehört Sophie"

"Aso"

Dann hatte sie ihn wohl von ihrer Mitbewohnerin geliehen, auch cool. Ich schlängelte mich mit Miri durch meine enge Wohnung rüber zum Bett, wo wir gemütlich sitzen konnten. Mein liebes Studentenheim hatte nämlich eine super Lage, dafür ließ halt der Platz zu wünschen übrig. Kam man bei der Eingangstür hinein, konnte man sich gleich einen Snack greifen, weil die Küche quasi mein Vorzimmer war. Wenigstens hatte ich eine Küche, war ja auch nicht selbstverständlich. Neben den üblichen Kochgeräten stand auch ein Minitisch hier, auf dem man zu zweit schon Schwierigkeiten beim Essen hatte. 

Das zweite Zimmer war mein Schlaf-, Wohn- und Arbeitszimmer mit knarzendem Bett, gestapelten Kisten voller Klamotten und Schreibtisch featuring Computer und so. Ja, Kleiderschrank war nicht mehr im Budget gewesen. Aber dafür hatte ich fette Fenster, war ja auch nice. 

"Was machst du grad?", erkundigte Miri sich und deutete auf den noch aufgedrehten Bildschirm.

"Ich programmiere dieses VR-Spiel für die Uni. Willst du's mal ausprobieren?", bot ich ihr an und schnappte mir vom Bett aus die VR-Brille. Es sagte alles über die Platzverhältnisse in dieser Wohnung aus, wenn ich vom Bett aus auf den Schreibtisch reichen konnte. Aber alleine kam man gut zurecht so, Mitbewohner wäre kritisch geworden. 

"Na, vielleicht später"

Ich nickte und hievte meine Beine auf die Matratze, um in den Schneidersitz wechseln zu können. Miri hatte sich auf ihren Armen abgestützt und sah mich aus großen Augen an, als würde sie irgendwas von mir wollen. Hm, was gab's denn? Wollte sie eine Entschuldigung wegen vorgestern oder so? Hatte sie wohl verdient...

"Du, wegen vorgestern", begann ich und spielte an einen kinnlangen Haaren herum. 

"Ja?"

"Ähm, tut mir leid, dass ich so schnell abgehauen bin. War brutal müde"

"Hm, okay", meinte sie und drehte sich lächelnd zu mir, den Arm legte sie um meine Schulter, "Schon verziehen!"

Ich dankte ihr ebenfalls mit einem Lächeln im Gesicht und strich ihr eine der gelockerten Haarsträhnen hinters Ohr. Da wurschtelte sie sich auf einmal herum und setzte sich frech auf meine Schoß. Die gekrümmte Nase nur wenige Zentimeter von meiner entfernt blickte sie mir in die Augen, meine Hände legten sich automatisch auf ihre Hüfte. Das war ja schnell eskaliert puh. 

"Ich hab das an, was ich jetzt erst gekauft hab. Willst du's sehen?", fragte sie mich und rückte ein bisschen auf meinen Oberschenkeln herum. Oh je, in meinen Hirn läuteten schon wieder die Alarmglocken. Ich musste daran denken, dass ich immer Feuerpokémon als Starter nahm und demnach anxious war. War wohl gar nicht so abwegig diese Theorie. 

"Okay, zeig her", willigte ich wenig begeistert ein. Aber hey, vielleicht haute mich das Teil ja um und ich war auf einmal wieder scharf auf sie. Hoffen konnte man ja. 

 Vorfreudig schmunzelte Miri und griff dann nach dem Bund ihres, oh Sophies, Pullovers. Sie zog ihn sich über den Kopf, wobei sie gleichzeitig (?!) ihr Zopfband löste und ihre lavendellila Haare sich über ihren Oberkörper ergossen. Den Pulli ließ sie auf die Matratze neben mich fallen und sah mich erwartungsvoll wartend an. Bro, was sollte ich dazu sagen? Sie hockte in ihrem schwarzen Spitzen-BH auf mir, der anscheinend kein normaler BH war. Irgendwie lief vom Bügel ein schmaler Streifen Stoff bis runter zur Unterhose. Also ich nahm an, dass er zur Unterhose führte, ihre Hose verdeckte das halt. Auf der Brust spannten sich auch einige schwarze Stoffstreifen, ließen dabei aber genug Raum für die tiddies, um sich schön in Szene zu setzen. 

Ich schluckte und ließ meinen Blick noch einmal über sie gleiten. Die speckige Hüfte, der aufreizende Kontrast zwischen schwarzem Stoff und blasser Haut, die wohl geformte Brust. Ach, komm schon, Schwanz, spring doch an!

catching vibes like dreams || taegukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt