catboy und bunny

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Die restliche Zeit bis Ts Vorlesung zu Ende war, wartete ich auf der üblichen hölzernen Bank nahe dem Eingangsbereich. Ich ließ den Blick über den zugezogenen Himmel schweifen und stellte mir vor, mit T in der Flugmaschine über Wien zu fliegen. Bald sollten eh die letzten Teile ankommen, vielleicht konnten wir das Teil in den Semesterferien endlich fertigstellen. 

Schließlich war anscheinend der Vortrag vorbei, aus den Tür der Akademie kamen die bunten Künstler herausgeflogen. Einige kannte ich schon vom Sehen, war halt legit fast jeden Tag hier zum Abholen. Ich entdecke T in seinem beigen Mantel und winkte ihm kurz. Er wusste, dass ich hier auf ihn wartete, also steuerte er mich gleich an mit seiner schwarzen Tragetasche. 

"Hi", grüßte ich ihn und stand auf.

"Hey", erwiderte er und küsste meine Wange, "Hm, was ist passiert?"

Wow, der Künstlerinstinkt kickte anscheinend wieder rein. Er sah es mir gleich an, dass ich off war. 

"Hatte Streit mit Patrick. Und ich hab etwas gesagt, dass ich nicht hätte sagen sollen...war sehr verletzend", erzählte ich, wobei sich mein Kopf etwas senkte. 

T trat einen Schritt näher an mich und legte seine Arme um meinen Oberkörper. Er umarmte mich zart und ich ließ meinen Kopf auf seine Schulter rollen, um etwas zu entspannen. 

"Morgen kannst du dich entschuldigen. Sowas passiert, wenn man wütend ist", sprach er mir gut zu und auch ich schlang meine Arme um seine Hüfte, zog ihn etwas dichter an mich heran. Die Umarmung tat mir gut, auch wenn ich durch die ganzen Stoffschichten nichts von seinem eigentlichen Körper erahnen konnte. 

"Ja. Danke"

Wir lösten uns aus der Umarmung, hielten uns aber weiterhin an den Händen. Seine langen, schlanken Finger verschränkt mit meinen tätowierten, leicht blutenden. Er bemerkte meine zerrissenen Fingerkuppen und verfestigte den Halt um sie. 

"Mund auf", befahl T mir skeptisch, was ich brav befolgte, "Hast dich schon wieder blutig gebissen. Deine Finger auch..."

"Ja"

"Hm"

Ich lächelte ihn an, um ihm zu zeigen, dass alles gut war. Denn das war es auch. Ich war jetzt bei ihm. Wen juckten schon die paar Bluttropfen, das waren ja nur minimalste Verletzungen. Verheilte eh in ein paar Tagen wieder, also konnte ich meinen Zellen ruhig ein paar zusätzliche Aufgaben hier geben. 

"Was möchtest du heute noch machen?", fragte ich T noch immer leicht lächelnd und sah ihn liebevoll an. 

"Hm, ich weiß nicht. Irgendwas Chilliges, keine Lust mehr auf Uni heute. Ich glaub, ich zieh mir einen Joint rein. Oder einen Spliff, I don't know"

"Du hast doch erst am Samstag gekifft"

"Ja, ist eh nur 'ne Ausnahme"

"Na gut. Bei dir oder mir?"

"Ich hab grad nix daheim, gehen wir zu dir"

"Okay"

Also schlenderten wir händchenhaltend durch die paar Gassen zu meiner Wohnung. Bisschen sus war es ja schon, dass er schon wieder kiffen wollte, aber ich vertraute ihm. Er wusste schon, was er da machte. Nur hatte ich überlegt, ihm vielleicht mal edibles zu backen, dann konnte er high werden, ohne dass irgendwelche Scheiße seine Lunge zerstörte. 

In meiner Wohnung jedenfalls holte T das Säckchen hinter meinem Computer hervor und drehte sich geschickt einen Jolly. Ich wollte nix, beschäftigte mich stattdessen damit, die Vorlesungen von heute nachzubereiten, während er neben mir am Bett genüsslich rauchte. Er ließ sich tiefer in die Matratze sinken und ich nahm das als Zeichen, dass er einen angenehmen trip hatte. Anders als dieser angsty shit am Samstag, da hatte sein Hirn wirklich ein bisschen verrückt gespielt. 

catching vibes like dreams || taegukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt