"Da, ein frisch gebackener Zucchinikuchen mit Kürbis und Glasur aus Milchschokolade", stellte Ts Vater den Kuchen vor, als er ihn sanft in der Mitte des Tisches platzierte, "Und servus Jeongguk. Ich bin Choi, Taehyungs Papa"
"Hallo, freut mich", grüßte ich ihn und reichte ihm sitzend die Hand zum Gruß, die er anders als seine Frau auch kurz danach wieder losließ.
Ts Vater hatte glatte schwarze Haare und ein markant geschnittenes Gesicht. Die Augen waren rundlich geformt wie Ts rechtes. Lustig, wie eins seiner Augen mehr der Mutter und eins dem Vater glich. Er trug eine schwarze Samthose mit einem längsgestreiftem Hemd, darüber eine farbenfrohe Schürze. Auch er machte gleich einen netten Eindruck auf mich. Genauso wie der Kuchen übrigens.
"Also", sprach Choi und setzte sich gegenüber von mir auf einen gepolsterten Holzsessel, "Du studierst an der Technischen Universität in Wien, richtig?"
"Ja. Ich hab aber auch ein paar Vorlesungen an der Akademie, als Mitbeleger"
"Ah ja, ja, das hat Taehyung erwähnt", bestätigte er nickend und sah sich nach hinten um, "Tut mir leid, meine Frau kommt sicher gleich. Sie lässt noch kurz die Katzen raus"
"Kein Problem"
"Wie war die Herfahrt?", erkundigte Choi sich weiter.
"Angenehm. Ich bin mit dem Zug gefahren, das geht voll schnell, hab ich nicht gedacht"
"Ja, die haben die Verbindungen ausgebaut in letzter Zeit. In 30 Minuten ist man am Stephansplatz"
"Ja, echt cool"
Wir plauderten noch ein bisschen, dann kam Sumi wieder herein, durch eine Terassentür, die anscheinend in der Küche war, und gesellte sich zu uns an den Tisch. Ich durfte als Gast den Kuchen anschneiden und versagte nicht mal so hart, dafür dass das nicht zu meinen Haupttätigkeiten zählte. Wir snackten also den deliziösen Zucchinikuchen, während das Tischgespräch munter weiterlief. Logischerweise war ich Gesprächsthema Nummer Eins und das Ehepaar bemühte sich darum, mich kennenzulernen. Hin und wieder bekam ich aber auch lustige Anekdoten von Ts Kindheit zu hören, die den ganzen Tisch zum Lachen brachten. Die Familie machten einen fröhlichen Eindruck und ich fühlte mich wohl bei ihnen.
Nach dem Kuchen brachte ich Rucksack und Kameratasche gemeinsam mit T in sein Zimmer. Es war das Zimmer seiner Jugend und ich war schon neugierig, wie es eingerichtet war. Über die Stufen gings rauf in den ersten Stock und neben etlichen anderen Türen befand sich seine. Ich war mal wieder erstaunt von der Größe des Hauses. Also, es war nicht so, dass es unter die Kategorie Villa fiel, nein, nein, es war halt so ein langgezogenes Reihenhaus, vorn ein Garten, hinten der Hof und danach ein Stadel. Landhaus halt. Hier hatte man ja genügend Platz, anders als in Wien, wo die Architekten in die Höhe flüchteten.
"So, das ist mein Zimmer", meinte T, als er die Tür öffnete und hindurch trat, eng hinter ihm folgte ich.
Der Raum war in einem angenehmen blassen Grünton gestrichen, der Boden teilweise mit Parkett und teilweise mit flauschigem Teppich ausgelegt. Auch hier waren die Möbel aus mittelbraunem Holz, Kasten, Kommoden, Schreibtisch und Bett. Das Bettzeug war mit kleinen Bären bedruckt, voll süß. Auf den Wänden hingen ein paar Zeichnungen im Anime Style, ich erkannte Naruto und Co., die Haikyuu Boys und Dragonball Charaktere. Zwei große Dachflächenfenster hatte er und aufs Glas war auch was gemalt worden mit Window Color. Und jetzt kam der Knaller: mitten im Raum hing eine formidable geflochtene Hängeschaukel mit bunten Polstern und Decken. Oh, wie bequem die sein musste.
"Yo, die Hängeschaukel", teilte ich meine Begeisterung mit T, ließ meine Taschen fallen und steuerte das Objekt meiner Begierde (ausnahmsweise nicht T) an.
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catching vibes like dreams || taeguk
FanfictionJeongguk und Taehyung, die beiden leben einfach ihr Leben, machen ihr Ding, kennen sich nicht. Doch bei dieser einen Kunstausstellung spricht Teilzeit Pokémontrainer Taehyung den angehenden Game Designer an und irgendwie verändert das alles. strang...