catching vibes like dreams || taeguk

Jeongguk confession irgendwie

Irritiert wandte ich meinen Blick zu Taehyung. Lol? Das war sein Kommentar dazu? Lol...na ja, irgendwie passte es schon ganz gut, das musste ich zugeben. Trotzdem fühlte ich mich irgendwie komisch, nach meiner kleinen confession. Hatte ihm ja basically gesagt, dass er mich anturnte. Und immerhin wusste ich durch seine knappe Antwort eigentlich nicht, wie er dazu stand. Vielleicht grauste ihn das ja komplett an, wäre nur verständlich gewesen. Oder er war einfach drunk, war auch nicht so unwahrscheinlich. 

"Was meinst du mit lol", fragte ich nach und spielte unsicher an meinem Ohrring herum. 

"Ich find's lustig, aber ich hab grad keine power zum Lachen"

"Aso"

"Wie geht die Story weiter?", wollte Taehyung wissen und rollte ein bisschen auf der Matratze herum. 

"Ähm ja, jetzt weiß ich nicht, ob ich vielleicht auf Typen stehe", murmelte ich unbeholfen. In so einer Lage hatte ich mich echt noch nie befunden. 

"Hä, wieso bist du dann mit Miri zusammen?", fragte er weiter, setzte sich abrupt auf und starrte mir so knapp in die Augen, dass grad mal die Länge meines Zeigefingers zwischen unsere Nasen gepasst hätte. Bruh, nicht so nah. Schnell rutschte ich etwas nach hinten.  

"Na ja...ähm, also wir sind ja schon seit drei Jahren zusammen...und, ja keine Ahnung, ich würde schon sagen, dass ich sie liebe. Nur will ich halt nicht ins Bett mit ihr"

"Lmao so geht's mir auch mit meiner family", stellte Taehyung kichernd fest, doch auf einmal kippte er schräg nach vorne und landete fett mit dem Gesicht auf meinen Oberschenkel. Überrascht tupfte ich ihn an der Schulter an. 

"You good?"

Taehyung grummelte als Antwort nur irgendwas Unverständliches, doch er schien okay zu sein. War ja auch nicht selbstverständlich, wenn man mit dem Kopf auf so strammen Oberschenkeln landete. Seine Position sah aber alles andere als bequem aus, wie er da so abgeknickt lungerte, also entschied ich mich für einen Platzwechsel und stellte dafür das Weinglas weg. 

"Komm, legen wir uns doch hin", schlug ich vor und nahm Taehyung an den Schultern, um seinen Oberkörper wieder aufzurichten und auf die Matratze zu legen. Mir selbst machte ich es mit einem gewissen Abstand neben ihm gemütlich, das Bett war wirklich weich. Müde war ich sowieso, also war das ganz angenehm so. 

"Ist es dir wichtig, ob du schwul bist?", erkundigte Taehyungs sich weiter. Der hatte auch endlos viele Fragen, kam mir vor. 

"Na ja, davon hängt ja die Beziehung mit Miri ab...also würd ich schon sagen, dass das wichtig ist"

"Okay"

"Findest du das nicht wichtig?"

"Also mir ist es eigentlich egal, ob du schwul bist oder nicht", antwortete Taehyung und malte mit dem Finger Linien in die Luft, "Yo, findest du nicht, dass das Saxophon bei dem Lied wie Donald Duck klingt?"

"Äh, keine Ahnung, ein bisschen schon. Aber ich wollte wissen, ob es dir egal ist, ob du schwul bist oder nicht"

"Ach so, ja, das ist mir wurscht. Will mich da nicht mit irgendwelchen Begriffen eingrenzen. Kennst dieses Lied No type? Da rappt ja auch irgendwer She said 'What's your type?', I said 'I like what I like'. Das ist so ziemlich mein mood"

"Ja, kenn ich. Chillige Ansicht eigentlich...aber würd ich das jetzt auf mich anwenden, dann hieße das ja weg von Miri und stattdessen zu dir", sagte ich unverblümt. Da Taehyung wahrscheinlich eh wenig von diesem Gespräch mitnehmen würde, konnte ich ja einfach den tea spillen. War trotzdem irgendwie komisch, das so auszusprechen.