Der Blowjob ging ein bisschen schief, T haute sich leider den Kopf an der Tischkante an, als er mich mit seinen deepthroat skills suckte. Ich checkte kurz, ob eh alles okay mit seiner Birne war, ehe ich mir selbst einen runter holte. Er lag währenddessen erschöpft neben mir und ruhte sich aus. Meine Hand war zwar eine Qualitätsverschlechterung im Gegensatz zu seinem Mund, aber das machte nix. Ich wusste gut, wie schwierig es war, Blowjobs zu geben, also ließ ich ihn in Frieden. Überhaupt hatte er ja eigentlich nichts davon, meinen Schwanz zu lutschen, like, für mich war es geil, aber der Mund war ja keine erogene Zone. Drum fand ich's zwar cool, wann immer er Lust auf einen Blowie hatte, verstand's aber auch, wenn er nicht wollte. Erst recht verstand ich es, wenn er eh schon dizzy vom weed war und sich dann auch noch den Kopf anhaute. Armes Baby.
Ja, nach dem Orgasmus wollte ich eigentlich weiter Unizeug machen, nur wurde ich relativ schnell müde und legte mich in Boxershorts zurück neben T ins Bett. Abspritzen war halt einfach auch anstrengend, da brauchte ich schon ein bisschen Pause danach. T kuschelte sich an meine Seite und ich legte ihm meinen Arm um die Hüfte.
"Halt mich bitte", bat er mich.
Sofort drehte ich mich auf die Seite, damit ich ihn ordentlich mit beiden Armen an mich ziehen konnte. Er entspannte sich kurz in meinem Griff, wurde dann aber plötzlich unruhig und ruderte herum.
"Warte, nein, halt mich doch nicht", korrigierte T sich und wurschtelte sich aus meiner Umarmung.
"You good?"
"Ja ja"
Er setzte sich auf und rückte ein bisschen von mir ab, was ich verwirrt zur Kenntnis nahm. An die Wand gelehnt zog er die Beine an seine Brust und schlang seine Arme um die Knie, kauerte so auf der Matratze. Aufmerksam beobachtete ich ihn, blieb aber so wie vorher liegen.
"Magst nicht kuscheln?", fragte ich mit einem fast traurigen Unterton.
"Na, jetzt nicht"
"Tut dein Kopf noch weh?"
"Nein, nein"
Ich behielt T weiterhin im Blick, während wir einfach nur lungerten. Kein Kuscheln, sad. Dabei hätte ich so gern seinen warmen Körper an mir gespürt. Aber war schon okay, wenn er nicht wollte. Ich wusste ja, dass er irgendwann wiederkommen würde.
"Ich glaub", begann T und bewegte sich wieder, "Ich geh raus"
Überrascht glotzte ich ihn an und sah ihm zu, wie er langsam und etwas wackelig auf die Beine kam. Er wollte raus? No way, er war ja noch high, da brauchte ihn ja nur ein Polizist zu erwischen und aus war's. Nein, nein, heute würde ich ihn sicher nicht gehen lassen.
"Nein, bleib da", fuhr ich dazwischen und sprang schnell aus dem Bett, um ihn am Arm zu packen und zurückzuhalten.
"Ach komm, lass mich", erwiderte T und schüttelte mit einer geschickten Bewegung meine Hand ab.
Für einen Moment schwankte ich, ob ich ihn nicht doch gehen lassen sollte. War ja nur ein kleiner Spaziergang. Aber dann erinnerte mich an die letzten Male, in denen er so random abgehaut war. Im Endeffekt hatte ich ultra nervös auf ihn gewartet und mir im Kopf grausige Szenarien ausgemalt. Nein, er sollte wirklich hier bleiben. Also hechtete ich rasch nach vorne zu Wohnungstür, die er gerade öffnen wollte und drückte sie mit aller Kraft zu.
"Du bleibst da"
Mit geweiteten Augen sah T mich an, fast schon erschrocken wirkte er. Dabei war es doch so schwierig, ihm Angst zu machen. Aber ich ließ mich davon nicht beirren, sondern lehnte mich nur noch mehr gegen die Tür, um sie fest verschlossen zu halten.
"Lass mich raus", sprach er ganz leise und blickte mich intensiv aus seinen großen Augen an.
"Nein"
"Lass mich raus, Jeonggguk"
"Nein, du bleibst bei mir"
T wandte sich von der Tür ab und seine Augen öffneten sich so weit, dass ich den ganzen Kreis seiner Iris sehen konnte. Standhaft erwiderte ich den Blick und wollte ihn mit meiner freien Hand am Arm berühren, doch er wich zurück.
"Jeongguk, was soll das? Du kannst mich hier nicht einsperren, lass mich sofort raus"
"Ich sperr dich nicht ein, ich beschütz dich ja nur"
"Wovor denn bitte? Vertraust du mir nicht, oder was?"
"Doch, aber wir gehören zusammen. Ich lass dich nicht allein"
"Ich verlass dich noch für immer, wenn du so weitermachst"
Da fühlte es sich für eine Sekunde an, als würde mein Herz einen Schlag aussetzen. Fassungslos stand ich vor ihm, die Kraft in meinem Arm schwand etwas und ich versuchte den Gedanken an eine Trennung abzuwehren. Das ging doch nicht einmal. Er konnte sich nicht von mir trennen. Er war ja ich, genauso wie ich auch er war. Ich konnte nicht ohne ihn.
"Ich bring mich um, wenn du mich verlässt", sagte ich monoton und starrte ihm blank in die Augen.
"Dann lass mich raus"
Da glitt meine Hand dann doch schwach von der Tür und hing kraftlos an meiner Schulter herab. T griff schnell nach der Türklinke und drückte sie auf.
"Ich komm wieder", versicherte er mir noch, bevor er sich durch den Türspalt nach draußen schlängelte und mich allein zurückließ.
Mit leerer Brust stand ich regungslos neben der Tür. Er...er war wirklich gegangen? Warum bitte? Er liebte mich doch, das machte ja keinen Sinn...Damn, wie komisch sich mein Körper auf einmal anfühlte. Meine Fingerspitzen kribbelten, aber sonst spürte ich nicht viel. Ich hätte gern wieder die Haut an meinen Fingerkuppen abgezogen, aber mir fehlte die Kraft dafür. Ich stand nur komplett fassungslos da und fragte mich, was mit meinem Freund los war.
Er sagte mir so oft, dass er mich liebte wie sonst niemanden, dass er mich schätzte und mir vertraute. Und dann pullte er sowas off. Ja, er war immer schwer einzuschätzen, aber damit überforderte er mich maßlos. Der Schock klebte wie eine Hülle, eine zweite Haut an mir und ließ alle anderen Emotionen verstummen. Nur an den verletzten Fingerspitzen spürte ich ein stechendes Kribbeln, dort hatte ich ja auch fast keine Haut mehr.
Da mir jegliche Energie und Motivation zum Bewegen fehlte, blieb mir nichts anderes übrig, als verloren, wie ich war, hier neben der Tür zu stehen und in die Leere zu schauen. In mir liefen die erschütterten Gedanken in einem ermüdenden Loop, die restlichen Körperpartien waren stillgelegt.
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catching vibes like dreams || taeguk
FanfictionJeongguk und Taehyung, die beiden leben einfach ihr Leben, machen ihr Ding, kennen sich nicht. Doch bei dieser einen Kunstausstellung spricht Teilzeit Pokémontrainer Taehyung den angehenden Game Designer an und irgendwie verändert das alles. strang...