touch deprived hoe

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Wir standen locker eine Viertelstunde so da und umarmten uns. Es war einfach so surreal. Ich konnte es noch immer nicht ganz glauben, dass es wirklich T war, den ich da in meinen Armen hielt. Aber er war es. Ich hatte ihn so sehr vermisst, ich wollte wirklich gar nicht loslassen. Erst als T vor lauter Kälte in seinem dünnen Pullover schließlich zu zittern begann, machte ich Anstalten, mich von ihm zu lösen. Doch ihm gefiel das anscheinend gar nicht, denn er zog mich nur fester an sich. 

"Lass noch nicht los", bat T mich und schmiegte sich an mich. 

"Du zitterst"

"Mir egal. Nur bisschen noch, bitte"

Da gab ich dann doch nach, man erinnert sich, welch eine hoe ich für ein einfaches Bitte war. Ich drückte ihn also auch wieder stärker zu mir, so konnte ich ihm wenigstens etwas Körperwärme von mir spenden. Irgendwie machte es mich auch happy, dass er die Umarmung noch nicht beenden wollte. 

Gedankenlos schwebte ich also in meinen Glücksgefühlen dahin, hielt T umklammert und genoss einfach nur den Moment. Es vergingen weitere Minuten, bis er anscheinend seinen Akku an mir halbwegs aufgeladen hatte und locker ließ. Auch mir glitten die Arme von seiner Taille und ich hielt ihn nur mehr leicht an der Hüfte. Wir hatten wieder einigen Abstand zwischen uns gebracht und erst jetzt sah ich ihm so richtig ins Gesicht. 

Man, Taehyung! What the fricking fuck, wie konnte eine Person nur so süß sein, so liebe Augen haben, so ein liebes Lächeln?? Es war wirklich nicht mehr lustig, er war so fricking cute! Man, diese sparkly, aufmerksamen Augen auch! Ich konnte mich beim besten Willen nicht mehr zusammen reißen, ich musste ihm einfach ein Bussi auf die Nasenspitze geben. T reagierte nicht wirklich darauf. Der sah auch aus, als würde er ordentlich laggen gerade. Bekam seinen Mund gar nicht zu lmao, wie süß. 

"Es...", setzte T an, hielt kurz inne und fuhr dann dort, während er mich mit faszinierten Augen betrachtete, "Es ist wirklich lächerlich...Ich hab dich so sehr vermisst"

"Das ist nicht lächerlich", meinte ich und versank irgendwie in seinen Augen, "Ich hab dich auch so sehr vermisst, du kannst es dir gar nicht vorstellen"

"Ich glaub...ich glaub, ich kann es mir sehr gut vorstellen"

Dann kickte anscheinend irgendwas in mir. Denn plötzlich begann meine Unterlippe zu zittern, ungewöhnlich viel Flüssigkeit sammelte sich in meinen Augen und ehe ich mich versah, entkam mir auch schon ein leises Schluchzen. 

"Hä?", machte ich verwundert über die zittrige Brust und die nahenden Tränen. 

"Ist ja gut. Alles gut", sprach T sanft, zog mich am Arm über die Türschwelle und ließ sie ins Schloss fallen, bevor er mich erneut in eine Umarmung zog.

Er hielt mich behutsam, während meine Finger sich in sein Shirt krallten. Und tatsächlich, auf einmal flossen da Tränen aus meinen Augen. What? Woher kamen die denn? Ich war doch gar nicht traurig? Ich war doch so froh, endlich wieder bei T zu sein, warum heulte ich denn? Verwirrt und überfordert schluchzte ich und vergrub mein Gesicht an Ts Nacken, er streichelte mir zart über die Haare. 

"W-w-waru...w-warum wein ich?", brachte ich labil heraus, während einzelne Tränen über meine Wangen auf Ts Haut flossen und meine Brust in unregelmäßigen Schluchzern zuckte. 

"Keine Ahnung", erwiderte T mit ruhiger Stimme und gab mir ein Bussi aufs Ohr, "Aber ist doch egal. Wein ruhig, muss wohl raus"

Ich gab mich seinen Worten hin und sank noch weiter in seine Arme. Tränen ließ ich einfach rauslaufen, genauso wie den gelegentlichen Schluchzer. Vielleicht war es die vollkommene Erleichterung, also als wären das jetzt hier Freudentränen. Oder so Überforderungstränen, weil die Situation ja so besonders war. Na ja, whatever, wie T gesagt hatte, musste wohl raus, also wollte ich dem nicht im Weg stehen. 

Während ich mich da ausweinte, gab T mir seine unterstützende Zuneigung auf verschiedenste Arten. Er küsste mein Ohr, meine jaw line, meinen Hals, stupste seine Nase an meine Haut und kraulte meinen Hinterkopf. Er zwirbelte meine Haare zwischen seinen Fingerspitzen, streichelte mich und rieb mit seiner Hand über meinen Rücken. Alles genau so, wie er wusste, dass ich es gern hatte. Ich fühlte mich sicher, willkommen und angekommen. Es war schön, war 'ne nice cry session. 

Schließlich war die Tränenflüssigkeit erschöpft und meine Brust zuckte auch nicht mehr vom unregelmäßigen Schluchzen. Mein Atem ging wieder ruhiger und es kam mir tatsächlich vor, als wäre ich gereinigt oder so. Keine Ahnung, weird zu beschreiben, aber es war ein bisschen so, wie wenn man gebeichtet hatte und danach quasi frei von seinen Sünden war. 

"Geht wieder?", erkundigte T sich und hielt sachte meinen Haarschopf. 

"Ja. Danke"

"Gerne, Gukie"

Wir hatten wieder etwas Abstand zwischen uns, ich konnte ihm in seine lieben, ungleich geformten Augen sehen. Da knickte mein Kopf doch noch einmal ein und mit der Stirn landete ich auf Ts Schulter. Er legte eine Hand auf meinen Scheitel und tätschelte mich leicht. 

"Ich hab dich so vermisst", wiederholte ich mit Blick auf Ts nackte Füße. Barfuß bei der Kälte? Uff. 

"Ich hab dich auch vermisst", erwiderte er und gab mir ein Bussi auf die Haare. 

"Manchmal hab ich wirklich gedacht, dass ich es nicht schaffe. Dass ich insane werde. Aber irgendwie ging's dann"

"Es geht immer irgendwie. Ich bin stolz auf dich"

"Danke"

Ich hob meinen Kopf von seiner Schulter und sah, dass T mich ganz niedlich anlächelte. Seine Wangen wurden richtig rund, es war so cute zum Anschauen. Ohne irgendwie nachzudenken, strich ich ihm mit der Rückseite meines Zeigefingers über die cheeks, nahm freudig wahr, wie er seinen Kopf etwas in Richtung meiner Hand neigte. Genüsslich schloss er die Augen und ich streichelte ihm weiterhin ein bisschen über die Wangen. Ein Pickel hatte er da, ich passte auf, dort nicht zu stark anzukommen, damit ich ihm nicht wehtat. 

"Magst du was essen?", fragte T später und öffnete wieder seine Glubschis, "Hab Steak"

"Steak? Sheesh, das wär schon epic jetzt"

"Perfekt. Komm, gehen wir rein"

T nahm mich bei der Hand und ich folgte ihm in die Küche, nachdem ich noch meine Schuhe, Jacke und Gepäck im Vorraum gedroppt hatte. Das Haus sah aus wie bei meinem letzten Besuch in den Weihnachtsferien, hatte sich nicht wirklich was verändert. Dieselben Holzmöbel und cremefarbenen Wände, derselbe Blick aus dem Fenster in den großen Hof mit zahlreichen weiteren kleinen Kammern und Seitentüren. Die Fußheizung wärmte auch sogleich meine Füße auf und auf einmal war mir klar, warum T barfuß unterwegs war. 

"Also, wie war's in Kitzbühel?", wollte T wissen, als er das Steak aus dem Kühlschrank holte, "Erzähl mir alles"


catching vibes like dreams || taegukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt