Also erzählte ich T alles von dem Trip nach Kitzbühel. Ich erzählte ihm von den ganzen struggles, Martha, meinen Freunden und den Bergen. Es machte irgendwie Spaß, so die letzten drei Wochen Revue passieren zu lassen und dabei Ts Reaktionen zu beobachten. Er war wirklich interessiert, was ich erlebt hatte und hätte dabei nebenbei fast das Steak anbrennen lassen.
Umgekehrt schilderte auch T mir, was er so in der Zeit gemacht hatte. Er hatte eben viel mit seinen Dorffreunden gemacht, sehr viel Blödsinn war da passiert in diesem Kaff und sonst hatte er gemalt, gechillt, Saxophon gespielt. Und anders als damals, als T und ich telefoniert hatten und er mir von seinen Saufabenden erzählt hatte, kamen diesmal gar keine Zweifel oder Angstzustände in mir auf. Ich hörte ihm einfach zu und wollte wissen, was da als nächstes passiert war. Jetzt Eifersucht zu schieben, kam mir einfach nur absurd vor, wir waren hier ja immerhin zusammen in der Küche, heile Welt.
Aber nein, irgendwie sah ich es auch generell anders. Also, dass T mit seinen Freunden abhing. Das machte ich doch auch. Ich war drei Wochen mit meinen Freunden in Kitzbühel gewesen, darunter meine Expartnerin, hatte hin und wieder mit der betrunkenen Lini gekuschelt und wow, was war daran jetzt so schlimm? Nichts, das waren halt Freunde, das betraf T und mich ja genau gar nicht. Deshalb war es auch irgendwie okayer für mich, dass er was mit seinen Leuten machte. Er liebte mich nicht weniger deswegen, da vertraute ich ihm schon.
"So, fertig", meinte T, hievte Steak und gebratenes Gemüse auf zwei Teller und stellte alles am gedeckten Tisch ab. Ich hatte derweil Salat angerichtet und haute den auch mal dazu.
"Riecht richtig nice"
"True. Bin schon arg hungry", sagte er leicht grinsend und sah mich kurz an, natürlich nicht ohne vielsagend mit den Augenbrauen zu wackeln.
Ja ja, war mir schon klar, dass er arg hungry war. War ja schon hart, so eine lange Zeit ohne Sex. Fast ein no nut november. Weil T hatte ja auch die challenge gehabt, sich keinen runterzuholen, bis ich wieder da war. Sehr liebe Geste eigentlich von ihm, das hätte er halt legit nicht machen müssen. Aber er wollte sich eben solidarisch zeigen, weil ich obviously auch eine scheiß Zeit hatte durchmachen müssen. Not gonna lie, ich war schon überrascht, dass er das durchgehalten hatte. T war halt hella horny, ihr kennt ihn. Aber props an ihn.
"Nach dem Essen, okay?", bot ich lächelnd an und setzte mich an den Tisch gegenüber von Tae.
"Pff, na gut"
Okay, ich klang hier, als würde es mich ziemlich kalt lassen, dass T und ich drei Wochen nicht miteinander geschlafen hatten. Tat es natürlich nicht. Ich konnte auch nicht darauf warten, ihn wieder gescheit zu berühren, wirklich seine Haut und das Gewebe zu spüren. Meine horniness war da, aber jetzt nicht so überwältigend. Obwohl...jetzt irgendwie, wo ich so darüber nachdachte, merkte ich schon, dass ich auch ziemlich hungry war. Erst jetzt glitt mein Blick so wirklich über Ts Körper, sah ihn sehnsüchtig an und verfing sich nicht nur in seinen Augen. Aber ich wollte das hier nicht weiter vertiefen, ich konzentrierte mich aufs Steak vor mir und gönnte mir.
"Also, jetzt kommst du auch mit Miri wieder klar?", wechselte T das Thema und schnitt sich auch schonmal das Steak zurecht.
"Ja. Anfang war bisserl komisch, aber ja, ist jetzt wieder voll normal. Und sie hat gemeint, sie ist nicht mehr traurig wegen mir. Auch nice"
"Schon. Und wie ging's dir mit ihr? Noch traurig?"
"Nein, nicht traurig. War eher nostalgisch, aber auf eine entspannte Art. Ich glaub, wir sind jetzt Freunde. Ich hoffe es, ich mag sie nämlich echt. Halt, als normale Freundin"
"Ja, macht ja irgendwie eh Sinn. Ihr kennt euch ja ur gut eigentlich, drei Jahre Beziehung ist schon was"
"True. Wir haben circa vier Monate oder?"
"Ja, sollte hinkommen. November, Dezember, Jänner, Februar"
"Crazy. Imagine, wir in drei Jahren. Was da wohl bei uns abgeht"
"Puh, soweit kann ich wirklich nicht denken. Bin schon froh, wenn ich halbwegs 'nen Plan für morgen hab"
"Ja schon, aber was hättest du gern in drei Jahren? Also, wo wärst du gern, was hättest du gern erreicht?", fragte ich ihn, weil das echt eine interessante Frage war in meinen Augen. Paar Ziele musste man nämlich schon haben im Leben, ich zumindest.
"Hm...", überlegte T ein bisschen, während wir beide weiter aßen, "Bis dahin hätte ich gern in einer echten Galerie ausgestellt. Und einmal nach Paris die ganzen Museen abklappern. Ist sicher insane schön Paris"
"Wir können ja im Frühling hinfahren. Nehmen wir uns die Laptops mit, dann können wir die Vorlesungen chillig einfach online besuchen und geht schon"
"For real?", fragte T ungläubig nach und plötzlich hatte ich einen Flashback vom November, als T mir von seinem Flugmaschinen Kindheitstraum erzählt hatte und ich einfach drauf eingegangen war. War derselbe Ausdruck in seinen Augen jetzt.
"Fix, das machen wir. Da sind ja auch keine normalen Ferien, also sind hoffentlich nicht so viele Leute dort"
"Jeongguk...", sprach er meinen Namen nur aus, sichtlich begeistert von der Idee, "Du bist so cool, komm, das machen wir wirklich. Scheiß drauf, wir sind so cool!"
Da konnte T sich dann doch nicht mehr zusammenreißen, schob die beiden Teller zur Seite und lehnte sich über den Tisch, um mich zu küssen. Ich schmeckte seine Steaklippen und erwiderte gefühlvoll, in den Händen hielt ich noch immer das Besteck.
"Bist du fertig mit dem Essen?", wollte T wissen, als er kurz den Kuss gelöst hatte und mich aus großen Augen ansah. Fertig war ich zwar noch nicht, aber egal, jetzt gab's auch für mich andere Prioritäten, wir würden einfach später weiter essen.
"Jap, bin ready", bestätigte ich, legte Messer und Gabel zur Seite und schob die Teller auch noch ein Stück weiter weg. Sonst landete einer von uns noch im Steak, ich sah es genau vor mir.
Da ich auch das Go gegeben hatte, kraxelte T jetzt auf Knien und Händen über die Tischplatte zu mir. Es war lustig zum Anschauen, die catboy vibes waren wieder am Start und bei mir kletterte er dann auf meine Schoß, setzte sich auf meine Jogginghosen Oberschenkel. Damn, das war ein Gefühl, da wurde mir ja gleich warm überall.
"Hab dich sehr vermisst", wiederholte ich und streichelte ihm die Haare und den Rücken, "Bist die einzige Person, die ich auf meiner Schoß haben will"
Darauf lachte T nur, gab mir ein Bussi auf die Schläfe und jumpte wieder zurück auf den Tisch, setzte sich auf die Tischkante. Seine Füße baumelten zwischen meinen Beinen und er blickte mich mit verspielten Augen an.
"Sessel-Schoß-Sex? Halb-liegender-Tisch-Sex? What do you want?", fragte T vorfreudig und fährt mit seinen Fingern seitlich über mein Gesicht.
"Wollen wir nicht rauf in dein Zimmer gehen? Würd's gern chillig, angenehm machen im Bett"
"Klingt gut. Aber ich befürchte, du wirst mich rauftragen müssen. Ist leider eine Voraussetzung für Kinderzimmersex"
"Haha, nichts leichter als das", lachte ich und stand vom Sessel auf.
T kooperierte gern und richtete sich so her, dass ich ihn easy up picken konnte. Man, wie ich das auch vermisst hatte. Dieser verspielte, lockere Umgang miteinander einfach. Und natürlich das Tragen. War nämlich schon nice, wenn T sich da an mir festhielt und in meinen Armen strampelte. Mochte ich. Also trug ich ihn strammen Schrittes nach oben in sein Zimmer, wo wir uns auf diesem anderen Level wiederfanden.
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catching vibes like dreams || taeguk
FanfictionJeongguk und Taehyung, die beiden leben einfach ihr Leben, machen ihr Ding, kennen sich nicht. Doch bei dieser einen Kunstausstellung spricht Teilzeit Pokémontrainer Taehyung den angehenden Game Designer an und irgendwie verändert das alles. strang...