Bad Mafia Boss

Kapitel 88

Ich wartete sogar einige Minuten in denen ich mit mir selbst debattierte was ich jetzt tun sollte. Schließlich fühlte ich mich aber so nutzlos dass ich einfach handeln musste.
Ich öffnete die Tür und verlasste das Zimmer. Ich hörte Laute Stimmen und beschloss denen zu folgen.

Überraschenderweise führten sie zu dem Raum in dem wir ganz am Anfang uns versammelt hatten und die Stimmen klangen zwar erhitzt aber keineswegs so als wären irgendwelche Feinde anwesend.

„... müssen durch den Hintereingang geflohen zu sein" sagte jemand und kurz darauf ertönte eine Stimme die ich in mitten von 1000 stimmen erkannt hätte.
„Scheisse. Das war alles nach Strich und Faden geplant. Es war alles ein Schachspiel für die!! Sie müssen Insiderwissen haben sonst hätten sie das niemals geschafft."

„Boss-"

„Und wir haben nix. NIX!! Keine Beweise, niemanden gefangen genommen, NIX!"
Er war total in Rage.

„Wenigstens ist niemand verletzt."

„Und ihr denkt das wär Zufall??!! Die wollten keinen verletzen. Das war eine Message. Sie haben uns ins Gesicht gelacht, ins Gesicht gespuckt!!! Ungeschoren in unser Revier und uns mit einer Bombe eine Ansage machen. Damit wir wissen dass die jederzeit wiederkommen können. Das ist erst der Anfang!!"

„Denkst du, das waren die Serben?" hörte ich Vladimirs Stimme raus.

„Keine Ahnung Mann. Aber da sie schon Insider Informationen über den Deal hatten liegt das relativ nahe."

Ich spinkste um die Ecke und sah wie Bryce gefährlich in die Runde starrte. Er hatte sich mit seinen moskolösen tätowierten armen auf dem Tisch abgestützt und sein Oberkörper war leicht nach vorne gebeugt wie ein Raubtier das sich bereit zum Angriff machte.

„Falls einer von euch hier der verräter ist. Oder falls einer von euch weiß wer es ist. Gebe ich euch eine Chance euch zu stellen und ihr könnt mit etwas Würde sterben. Andernfalls werde ich die Person und alle die ihnen lieb sind in Grund und Boden treten bis euer Name ausgelöscht ist und die Welt nicht mal mehr weiß dass ihr existiert habt. Natürlich wäre da noch der qualvolle Tod aber das muss ich wohl nicht mehr erwähnen. Ich vertraue keinem mehr von euch. KEINEM!"

Ich bekam Gänsehaut so hatte ich ihn ja noch nie erlebt. Ob er das wirklich so meinte??

Die Gruppe löste sich unter Getuschel auf und ich beschloss in den Raum zu gehen wo Bryce immer noch dampfend am Tisch stand. Sein Blick fiel auf mich und seine Augen wurden sofort weicher obwohl seine Worte alles andere als weich waren: „Warum verdammt bist du nicht im Zimmer geblieben??"

„Ich dachte dir wäre was passiert" sagte ich nur leise und er atmete tief durch bevor er mich in seine Arme zog.

„Ich hab doch gesagt das hier ist zu viel" flösterte er.
Ich legte meine Stirn an sein Gebein.
„Du wirst nie aufhören das zu sagen hm?"

„Nicht wenn ich jedes Mal Angst um dich kriegen muss sobald was passiert. Mit meinem Tod kann ich Frieden finden aber mit deinem nicht."

„Ich kann genau so wenig Frieden mit deinem Abkratzen finden!"

Er gluckste wie ein Moorhuhn.

Aber dann wurde er wieder ernst ganz als würden seine Gesichtsmuskeln nicht zulassen dass sich in irgendeiner Form Freude zeigte.

„Ich stecke echt in einer schrecklichen situation. Nix läuft wie ich es will und ich bin kurz davor alles zu verlieren. Und ich weiß nicht mal wem ich vertrauen soll!"

„Mir kannst du vertrauen" sagte ich sanft und legte meine Hand an seine Wange.

„Äh sky das ist nicht das was ich meine" sagte er und verdrehte abwinkend seine Augen.

„Kannst du die Serben nicht irgendwie kontaktieren und einen Kompromiss finden?"

„Honey, etwas wie Kompromisse gibt es in dieser Welt nicht mal davon abgesehen dass du auch nicht einfach mal Leute aus einer anderen Mafia spontan ansprechen kannst."

Langsam war ich sauer so wie er alles was ich sagte ins Lächerliche zog.

„So wirst du jedenfalls nicht weiterkommen."
Ich verschränkte meine Arme und seine Augen blitzten wie Blitze.

„Sag du mir nicht was zu tun ist. Bin ich der Mafia Boss oder bist du es?"

„Ooooh ich bin Bryce Hunter der Mafia Boss jaja der Boss der Mafia und für alle die es nicht wissen, ich bin der Mafia Boss!!!! DER BOSS DER MAFIA!!!!" äffte ich ihn nach.

„Ich hab keine Zeit für deine kindischen Aktionen." sagte er genervt und arrogant wie eh und je.

„Perfekt. Vielleicht sollte ich jetzt gehen."

„Du kannst hier nicht alleine weg."

„Oh und wie ich das kann!"

„Wir sind mit meinem Motorrad hier... und außerdem ist es zu gefährlich."

„dann geh ich eben zu Fuß" schnaubte ich, „oder noch besser Vladimir oder Mitchell oder wie sie alle heißen werden mich bestimmt fahren. Die sind alle nämlich nicht so arschlöcher wie du."

„Auf gar keinen Fall! Jeder von ihnen könnte der Betrüger sein!!" kreischte er

Er war total erbost und somit endlich da wo ich ihn haben wollte.
Ich genoss jede Sekunde seines Wutausbruchs.

Ich warf ihn ein böses Lächeln zu und drehte mich mit Schwung um um mich auf die Suche nach Vladimir oder irgendwem zu suchen.
„Sky!" sagte Bryce warnend aber im selben Moment kam ein braunhaariger Typ rein und sagte „Boss eine neue Ladung von Waffen steht an" und somit konnte ich flink entkommen.

Ich ging einen der vielen Gänge lang und war in Gedanken immer noch bei Bryces Dreistigkeit als ich plötzlich stockte.

Etwas silbernes funkelte auf dem Boden und ich beugte mich näher. Es war eine Kette und sie hatte einen kleinen Schlüssel als Anhänger. Seltsam wieso kommt mir das so bekannt vor??

Plötzlich schoss mir das Bild in den Kopf.

Brendon im Quartier der UNG wie er das Tor mit dem Schlüssel aufschließt.

Oh mein Gott konnte das wirklich sein?? War er hier gewesen???? Ich hob die Kette schnell auf und schob sie mir in die Hosentasche.
Vielleicht wäre ich unter anderen Umständen direkt zu Bryce gegangen, aber erstens war ich mir nicht sicher und zweitens war ich immer noch zu sauer. Und trotz allem das passiert war wollte ich irgendwie nicht, dass Bryce und seine Mafia jetzt wieder im Krieg zur UNG standen oder da irgendwas unternahmen. Falls einer brendon zur Rede stellen würde müsste ich das sein. Das wurde mir jetzt klar.

Jemand tippte mir von hinten auf die Schulter und riss mich aus den Gedanken.

„Was machst du da?"