Bad Mafia Boss

Kapitel 50

Eine Taschenlampe schien mir ins Gesicht und ich blickte auf. Ich war also doch nicht Tod.

„Sky bist du es?" fragte eine männliche Stimme und ich blinzelte paar mal weil das Licht in meinem Gesicht mich geblendet hatte.

„Wer bist du??" fragte ich und sah ihn an. Er hatte braune Haare und blaue Augen, und kam mir auf seltsame Art bekannt vor. Ich wusste ich hatte ihn noch nie gesehen, aber irgendwas an ihm war vertraut.

„Ich bin hier, um dir zu helfen. Ich weiß, dass du Bryce und der Mafia entwischt bist."

„W-was? Woher?" ich krappelte rückwärts zurück ins Dickicht weil er mir wirklich nicht geheuer war aber er schmunzelte bloß.

„Keine Angst, du kannst mir vertrauen. Ich bin Brendon West. Hallo Schwesterherz."
Er lächelte mich an doch mich überkam ein Schauer.

„Ich habe keinen Bruder" erwiderte ich kalt, obwohl mir Bryce Story wieder einfiel.
Was, wenn er recht hatte?

„Ich wurde zwei Jahre vor dir geboren. Wir sind Halbgeschwister, du und ich. Unsere Mutter hatte eine Affäre mit meinem Dad. Ich bin also nicht mehr als ein unehelicher Bastard. Deine mom entschied sich für deinen Vater und später dich, also musste ich mit meinem Vater leben. Und als er gestorben ist, hat die Gang mich quasi aufgezogen."
Seine Stimme klang aufrichtig und geduldig, aber ich spürte einen Schwung von Verbitterung.

„Wieso sollte ich dir glauben?" fragte ich heiser.

„Schau mich an. Wessen Augen sind das?"

Ich sah auf in seine Augen und war wie gefangen. Dieses kristallklare blau, das mich jeden Tag im Spiegel anschaute.

Die hohen wangenknochen meiner Mutter.

Plötzlich machte alles einen Sinn.

„Wenn du wirklich mein Bruder bist, was willst du dann von mir?"

„Ich würde dir das ja gerne erklären, doch leider befinden wir uns mitten im Wald und ich bin mir sicher, dass Bryce und seine Mafia als erstes hier nach dir schauen werden. Darum lass uns gehen."

Er reichte mir seine Hand und half mir auf. Ich schwankte ein wenig und er bot mir an, mich auf ihn zu stützen.
Ich schüttelte zuerst den Kopf als Ablehnung aber er sah mich wieder an mit diesem tiefen Blick, der so verständnisvoll war, so weich.

„Ich weiß, du bist unglaublich stark. Aber du musst nicht alleine kämpfen. Lass mich dich helfen."

Ich seufzte und lehnte mich an ihn und so liefen wir durch den Wald bis wir zu einem Auto ankamen.

„Steig ein" sagte er und das tat ich auch.

Er fuhr los und atmete tief durch.

„Also, vielleicht sollte ich dir erklären was das alles soll."

„Vielleicht" sagte ich sarkastisch und erntete ein grinsen von ihm was mich unwillkührlisch auch ein Lächeln entlockelte.

„Also. Hat dir Bryce von der UNG erzählt?"

„Nur, dass du und Corinne-"
Mir stockte der Atem und ich schluckte den formenden Kloß hinunter.

„Dass ihr mich auf eure Seite holen wolltet, unbedingt. Und Bryce und die Mafia wollten dies verhindern und mich dafür auf ihre Seite ziehen, weil sie wissen wie wichtig ich euch bin. Oder war. Denn Corinne.."

Er schaut mich traurig an.
„Es traf uns alle."

„Bryce meinte, Corinne hat mich die ganze Zeit angelogen und war nur euer Spion. Ich weiß echt nicht, wieso ich dir vertrauen sollte."

„Aber ihm vertraust du? Hör mal, ich habe Corinne vor einigen Jahren zu dir geschickt, um dich zu beschützen, nicht auszuspionieren. Ich wusste immer dass sobald die Zeit reiff war ich dich holen würde. Und jetzt ist es so weit."

„Warum ich?"

„Du bist meine Schwester. Die einzige Familie, die ich habe. Und ich wusste, die Mafia weiss das. Sie wissen, wenn sie dich ausschalten, tun sie mir weh. Das war ihr Plan."

„Warum hat Bryce mich nicht einfach getötet?"

„Laut Gerüchten meiner Spione hat er Gefühle entwickelt für dich. Und vielleicht wollten sie dich als Geisel nehmen um mir wehzutun? Ich weiß es nicht genau. Das wichtige ist, du bist jetzt bei mir und du bist sicher."

Ich weiß, ich kannte ihn kaum, aber es schien mir ganz im Gegenteil, denn die Art wie er redete, alles was er sagte, erinnerte mich an mom oder mich. Selbst seine kleinsten Bewegungen waren vertraut. Und dass Bryce nichts als lügen Tat, wusste ich einfach schon immer.

„Wohin fahren wir?"

„Zur UNG. Unsere Gang. Dein wahres zuhause."

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