Kapitel 92

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„Und dann eines Tages... wir haben immer morgens telefoniert. Ich hab ihn beim frühstücken angerufen und er ist nicht dran gegangen. Er hat sich den ganzen Tag nicht gemeldet also bin ich zu seinem Haus gefahren.. er war zuhause. Und ein pinker Lamboahgini stand in der Einfahrt. Der von meiner damaligen besten Freundin, Elrike."
Meine Stimme zitterte als ich mich an den Moment erinnerte wo mir das Herz tiefer als die Kniekehle gerutscht war. Die Minute die ich vor dem Haus stand, wie paralysiert, und die sich anfühlte wie eine halbe Ewigkeit.

„Ich hatte natürlich schon eine grausame Befürchtung aber ich war verwirrt und verletzt und blind vor liebe, also fuhr ich weinend nach Hause und schloss mich den Tag in meinem Zimmer ein. Als er mich endlich anrief konfrontierte ich ihn und hoffte er würde es mir irgendwie erklären können, aber stattdessen sagte er mir dass die beiden bereits seit Monaten eine Affäre hatten."

Ich spürte noch genau den Geschmack des Verrats, wie hilflos und allein ich mich gefühlt hatte. Die ganzen Gefühle die ich seit Jahren in mich hineinfrass drohten brodelnd zu explodieren und zum ersten Mal ließ ich es zu.

Ich räusperte mich und blinzelte die Tränen weg. Mit dem Blick auf den Boden gerichtet sprach ich weiter: „Ich hatte mich noch nie so hintergangen gefühlt... sie hatten mich angelogen, die zwei Menschen denen ich am meisten vertraut habe. Die wichtigsten Menschen in meinem Leben. Beide bettelten um Vergebung aber schon nach zwei Tagen, in denen ich weinte und völlig am Ende war, vergaßen sie mich. Es meldete sich keiner mehr, aber ich durfte sie jeden Tag glücklich und eng umschlungen in der Schule sehen."

„Deswegen deine Mauern" sagte Bryce verstehend. „Deswegen lässt du niemanden so nah an dich ran, dass sie dich nochmal so fallen lassen könnten."

„Warte ab es kommt noch besser. Eines Abends saß ich wie immer trist in meinem Zimmer mit einem Eimer Eiscreme. Plötzlich klingelte das Telefon und mein Vater ging ran. Er kam in mein Zimmer und er war kreidebleich. Er sagte ich müsste sofort aufs Polizeirevier, etwas sei passiert."

Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut auf als ich an die nervenaufreibende Fahrt zum Polizeirevier dachte, wie mein Herz geklopft hatte und keiner mir sagen wollte was los war.

„Als ich ankam empfingen mich zwei Polizisten. Sie sagten... sie sagten es habe einen Unfall gegeben.. einen betrunkenen Fahrer und ... und... eine schwangere."

Bryces Augen waren riesig vor Schock.

„Der Fahrer hatte Fahrerflucht begangen.. er hatte sich illegalerweise betrunken ans Steuer gesetzt. Ich wusste sofort dass es Jackson war. Man sagte mir dass ich noch Elrikes Notfallkontakt war und ob ich Informationen hätte wo er sein könnte. Stundenlang fragten sie mich aus, aber ich durfte nicht zu elrike ins Krankenhaus und keiner sagte mir wie es ihr ging, wie es ihrem Kind ging, von dem ich bis dahin nix wusste. Es war der schlimmste Abend meines Lebens. Irgendwann ließen sie mich gehen. Am nächsten Morgen erhielt ich einen Anruf. Es war elrike. Das Baby war tot. Sie weinte und sagte Jackson wäre weg, sie sagte es tue ihr alles so leid und sie hätte niemanden außer mich und ob ich bitte verzeihen könnte. Dass er es nicht wert wäre, nie gewesen wäre, dass ich die Person bin die ihr am wichtigsten war. Also fuhr ich ins Krankenhaus um für sie da zu sein, wochenlang. Ich war alles was sie hatte. Wir wurden tatsächlich wieder Freunde und ich half ihr durch diese Zeit. Doch wie es kommen musste, kam Jackson zurück. Er kam für sie und sie ging mit ihm. Sie verschwanden von einem Tag auf den anderen. Ich hörte nie wieder was von ihnen. Irgendwann zogen wir um und ich beschloss das alles hinter mir zu lassen."

Bryce starrte mich mit großen Augen an.
Dann senkte der den Blick.
„Habe ich dir so schlimm wehgetan?", fragte er leise.

Seine Frage traf mich ziemlich unvorbereitet, also ging ich einen Moment in mich und dachte nach.

„Schlimmer", antwortete ich ebenso leise.
„Du hast auf mich geschossen, mich verspottet und mich so oft im Dunkeln gelassen, dass ich mir selbst nicht erklären kann, weshalb ich dir immer noch vertraue."

„Ich hatte keine ahnung" sagte er aber ihm muss selbst aufgefallen sein wie schwach diese Rechtfertigung war.

„Naja, jetzt weißt du Bescheid. Und was auch immer du tust was uns betrifft, du kannst nicht mehr sagen du hättest es nicht gewusst."

Er antwortete nicht aber es war als könnte ich die 1000 Gedanken die in seinem Schädel kreisten gerade zu spüren, wie sie die Luft um uns herum wie ein Kilogramm Steine runterzogen.

Ich wusste jetzt könnte er mich besser verstehen, daran hatte ich keine Zweifel. Aber was er daraus machen würde war sein Stück Torte und ich hatte da wohl wenig mitzumischen.

* * *

Am nächsten Morgen wachte ich in bryces armen auf. Der Himmel stand kurz vor dem Sonnenaufgang und das Zimmer stand in einem schwachen bläulichen Licht. Alles war ruhig und ich hörte eine einsame Lärsche zwitschern.

Fast konnte man sich einbilden, es wäre ein friedlicher morgen. Die Geschehnisse der letzten Nacht kamen sofort zurück zu mir und mir fiel wieder ein wo ich ja eigentlich war.

Im Mafia Revier!!
Die Kette mit dem Schlüssel lastete mir schwer in der Tasche und ich befühlte ihr kaltes Metall. In all dem Trouble hatte ich sie völlig vergessen. Ich dachte an das Revier der UNG und an brendon dessen Nummer immer noch in meinem Handy war.

Ich blickte zu Bryce der schlafend wie ein Engel aussah oder auch ein Kind, so sorglos und zart wie ein Lamm.

Alles mit dir beginnt und endet mit der Mafia. Und alles mit der Mafia beginnt und endet mit der UNG. Und ich, ich beginne mit dir und will auch mit dir enden.

Und so fasste ich einen Entschluss den ich so schnell nicht wieder rückgängig machen konnte.

————
Oohhh was wird sie nur tun?? Und was sagt ihr zu Skys Vergangenheit? Hättet ihr das kommen sehen??😮😮😮

Bad Mafia BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt