Kapitel 95

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Bryce POV

Ich wusste sofort dass etwas falsch war als ich aufwachte und neben mir eine kühle leere Stelle war wo Sky vorher gelegen hatte.
Ich stürmte durch das Review und riss jegliche Türen auf, aber natürlich war sie nirgends aufzufinden.

„Was ist Boss?" fragte Vladimir und ich antwortete nicht als ich mich wutentbrannt zu Grayson Zimmer begab.

„Wo ist sie??!" fragte ich bevor die Tür überhaupt richtig geöffnet war.

Grayson blickte mich eindringlich an.
„Sie wollte gehen."

„Und du hast sie gehen lassen??"

„Was hätte ich tun sollen, sie mit Gewalt hier behalten? Ist es wirklich das was du willst Hunter? Sie wie ein Objekt nach deinem Willen zu behandeln?"

Ich schluckte. Einerseits hätte ich ihn vor Rage umbringen können aber irgendwo hatte er auch recht.

„Wo ist sie hin?" fragte ich etwas ruhiger.

„Ich weiß es nicht. Sie schien als hätte sie irgendwas vor aber sie hat mir nichts gesagt" sagte er und klang dabei ziemlich aufrichtig.

Oh Gott, was könnte sie nur vorhaben?
Niedergeschlagen ging ich wieder in mein Zimmer. Unweigerlich kam mir der Gedanke, dass das alles meine Schuld war. Von Anfang an hatte ich nix getan außer sie hin und her zu reißen.

Mein Blick viel auf einen Zettel auf dem Kopfkissen und ich hob ihn schnell auf.

Bryce, es tut mir leid einfach abzuhauen, aber ich muss das wirklich tun. Es ist längst zu spät für mich mich aus der Mafia Geschichte rauszuhalten. Ich bin mir ziemlich sicher dass mein wertester Bruder hinter dem Angriff steckt. Sei mir nicht böse aber das ist etwas was ich alleine tun müsse.
Ich bin dir dankbar für alles und du wirst niemals zu schlecht für mich sein.
Deine Sky

Ich ließ den Zettel sinken. Brendon. Es musste ja so kommen.
Der Gedanke an die eine Nacht schoss mir in den Kopf und ich ballte eine Faust. Wie konnte sie denken es wäre eine gute Idee gewesen alleine zu der gefährlichsten Gang zu fahren?

Ich zog meine Jacke an und sammelte unterwegs Grayson ein, denn auch wenn Grayson einige Grenzen überschritten hatte war er doch einer der besten Kämpfer und Vladimir fand ich grad nicht aber es war besser wenn er ein Auge auf das Revier behielt.

„Macht euch fertig. Wir brauchen Waffen und jede Menge Monition."

„Wohin geht's?" fragte Grayson.

„Ins UNG Revier. Mein Vater hatte ja immer einen Geheimplan wo es sich befindet. Seit wir das letzte mal einfach aufgekreuzt sind werden sie wohl ihre Sicherheits Maßnahmen hochgefahren haben. Wir müssen auf alles gefasst sein."

Es war keine risikolose Mission aber es ging hier um den wichtigsten Deal der Mafia, um das Lebenswerk meines Vaters, um meine Existenz als Mafia Boss und um Sky. Oh Gott, Sky. Bitte sei okay.

Sky POV

Mein Schädel brummte, als ich langsam wieder zur Besinnung kam.
Zeitgleich machte sich ein stechender Schmerz in meinem Kopf bemerkbar.

Wo zur Hölle war ich??

Ich wagte einen Versuch meine Augen zu öffnen, doch das grelle Licht ließ sie mich augenblicklich wieder schließen.
Beim zweiten Anlauf tanzten mir einige Sekunden Sternchen vor den Augen, bis ich endlich den Raum sehen konnte, in dem ich mich befand.

Es war wohl so etwas wie ein Keller, denn es gab keine Fenster. Bloß vier graue Betonwände.
Der Raum war in etwa so groß wie mein Zimmer im Haus meiner Eltern, doch während mein Zimmer liebevoll eingerichtet war, standen hier bloß eine alte Couch und ein instabiles, winziges Bett in der Ecke.

Die Luft war kalt und feucht und ich bemerkte, dass ich auf dem blanken Fußboden lag.

Es sah ganz so aus, als wäre Brendons ‚geschwisterliche Liebe' nun endgültig ausgeschöpft.

Ich wollte mir an den schmerzenden Kopf fassen, wobei ich entsetzt feststellen musste, dass meine Hände in dicken Handschellen lagen, die mit einer Kette an einem Bolzen befestigt waren.

Sie hatten mich angekettet wie ein wildes Tier!

Mein Kopf fuhr nach oben, als ich hinter der dicken Eisentür Geräusche hörte.
Es klang, als würde jemand auf Metall rumhämmern.
Ich blieb angespannt sitzen und behielt die schwere Tür im Blick, aber nichts passierte.

Ein Seufzen entfuhr mir.
Ich fühlte mich schwach und ließ mich wieder gegen die kalte Wand sinken.
Ich konnte kaum die Augen offen halten vor Erschöpfung, doch jedes Mal wenn ein Geräusch durch die Tür drang, schreckte ich hoch.
Plötzlich vernahm ich schwere Schritte, die immer näher kamen und direkt vor der Tür zum stehen kamen, gefolgt von dem quietschenden Geräusch, als Schlüssel in dem rostigen Schloss gedreht wurden.

Ich hielt den Atem an, als die Tür sich öffnete.
Um ehrlich zu sein, hatte ich kein Schimmer wen genau ich hinter der Tür erwartet hatte.

Vermutlich Brandon, vielleicht sogar seine psychopathische Freundin.
Aber ich hatte ganz sicher nicht mit dem Mann gerechnet der vor mir im Türrahmen stand und mich mit einem bedauernden Lächeln bedachte, bei dem es mir eiskalt den Rücken runterlief.

Vladimir.

Bad Mafia BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt