Bad Mafia Boss

Kapitel 83

„Sky..."
Er schien zu erwarten dass ich etwas sagen würde aber nein, es war an ihm zu sprechen.
Er holte tief Luft und als er redete klang es als würde er die Worte mit körperlichen Schmerzen raus befördern.
„Ich weiß nicht ob ich lieben kann. Verdammte scheisse!! Meine Beziehung zu meinem Vater war das in meinem Leben, was Liebe irgendwie am nächsten kam, und wir wissen beide wie das endete." Er lachte bitter auf.

„Ich weiß du bist kaputt und irgendwie auch ein Psychopath aber kein Mensch ist nicht imstande zu lieben, auch nicht du Bryce Hunter." mir kullerte eine Träne aus dem Augapfel.

Ich legte eine Hand auf seine Wange und er schloss die Augen.

„Sag es" forderte ich. Ich wusste nicht im geringsten was die Antwort sein würde aber ich war mir sicher schlimmer als jetzt konnte es eh nicht werden. Immerhin hätte ich dann Gewissheit.

„Was willst du hören?? Dass ich jeden der dir auch nur ein Haar krümmt ohne zu Zögern töten würde?!!! Dass ich all meine Prinzipien für dich hinschmeiße??? Dass du verdammt noch mal das einzige bist woran ich denke egal wie sehr ich versuche es nicht zu tun??! Und dass ich mir Tag und Nacht vorwürfe mache dein Leben ruiniert zu haben? IST ES DAS WAS DU WILLST?" explodierte er.

Ich war überwältigt und nicht unbedingt auf die positive Weise.
„Ein einfaches ‚ich liebe dich' würde schon rei-"

„Das kann ich dir nicht geben. Es tut mir leid Sky aber mehr als das was ich dir grade gesagt habe wirst du nicht bekommen."

„Warum? Wirklich weil du mich nicht liebst? Oder weil du zu stolz bist, dein Ego zu gigantisch ist um dir einzugestehen dass Bryce Hunter nicht nur sich selbst liebt??!"

„Weil ich zu gefährlich bin!!"

Ich hatte diesen Satz schon so oft von ihm gehört doch diesmal würde ich es ihm nicht durchgehen lassen. Ich würde nicht zulassen dass er mich auf diese Möchtegern heldenhafte Weise zurückstieß.

„Weil du zu gefährlich bist" wiederholte ich mechanisch und meine Stimme tropfte vor Verbitterung. „Weil mir Sachen zustoßen können?" fragte ich rhetorisch und näherte mich seinem Gesicht sodass er gezwungen war mir in die Augen zu sehen. Aber das war nicht nötig da sein Blick sowieso ununterbrochen auf mir fixiert war, seine blauen Augen wie eiskalte Seen im tiefsten Winter. Arktis.

Ich fuhr fort: „Weil ich Leute verlieren könnte, die mir wichtig sind? Weil meine beste Freundin sterben könnte?" meine Stimme fing an zu zittern und auch sein Atem kam zittrig aus seinen nebenhöhlen.
„Weil ich in Gang Affären geraten könnte und entführt werden könnte? Weil ich mich in Situationen befinden könnte, in denen eine Waffe meine einzige Rettung ist?" ich schluckte und brachte den letzten Satz nur heise und leise heraus: „Weil wenn es hart auf hart kommt du bereit wärst mich umzubringen?"

Ich hatte ihn nur provozieren wollen, aber jetzt liefen mir heiße Tränen das Gesicht hinunter.
Das erste mal in meinem Leben sah ich Bryce sprachlos.

„Denn wenn es das ist was du befürchtest", schniefte ich, „dann haben wir das alles schon hinter uns."

Sein Blick war leer, er blickte gradezu durch mich durch als wäre in ihm etwas abgeschaltet worden.

„Bryce" flüsterte ich verzweifelt und nahm sein Gesicht in meine Hände, „wir haben das alles bewältigt! Ich hab dir vergeben. Und das werde ich wieder tun, immer und immer wieder."

„Manche Sachen kannst du mir nicht vergeben" sagte er nach einer gefühlten Ewigkeit. „Du verstehst nicht - wie könntest du. Das was wir durchgemacht haben ist nur ein Bruchteil von dem was dich erwarten würde wenn du Teil dieses Lebens wärst."

„Du hast recht. Ich verstehe es nicht" sagte ich. Der Kloß in meinem Hals war mittlerweile unerträglich groß nahezu wie ein verstopfter Abfluss der kurz vorm explodieren stand.

Etwas in seinem Gesicht veränderte sich als wäre ihm eine Idee gekommen.

„Wenn du es wirklich verstehen willst nehme ich dich mit. Eine Nacht werde ich dir zeigen was es bedeutet Mafia Boss zu sein... und wenn du dann nicht verstehst was ich meine..."

„In ordnung" willigte ich ein. Ich hätte auf alles eingewilligt in diesem Zustand auf jeden noch so winzigen Rettungsring den er bereit war mir zuzuwerfen. Alles um ihn nicht zu verlieren.

Ein Schatten huschte über sein Gesicht, als hätte er innerlich noch gehofft ich würde mich unentscheiden.

„Okay. Ich hole dich heute Abend ab. Du sagst keinem wo du bist. Und du wirst alles tun was ich dir sage kapiert?! Sonst schaffst du es da nicht lebendig wieder raus."

„Verstanden."

Er nickte und machte Anstalten zu gehen aber ich hielt ihn am Ärmel fest.

„Nichts was ich heute Nacht sehe wird meine Meinung ändern" versicherte ich ihm noch einmal aber er senkte nur stockfinster seinen Blick.

„Sei dir da nicht so sicher."

Und wenn ich ganz ehrlich bin, das war ich mir nicht...

Ooooh die Mafia was wird nur geschehen?