Bad Mafia Boss

Kapitel 66

Ich überlegte fieberhaft, doch es wollte mir einfach nichts einfallen.
Bryce wurde immer blasser und seine Hände verkrampften sich um die meinen.
Seine Augen waren jetzt geschlossen und ich wollte nicht in Erwägnung ziehen seine blauen Augen nie wieder sehen zu können.

Plötzlich hatte ich ein gedankensblitz.
Das Waldhaus meiner Familie.
Es war etwas weiter weg, wir führen oft im Sommer dorthin, aber brendon hatte mir beigebracht wie man Autos kurzschloss.

Ich schleppte Bryce zu einem Truck in der Nähe und knackte schnell die Tür bevor ich ihn auf den Beifahrersitz wuchtete.
Das kurzschließen klappte besser als erwartet und innerhalb kürzester Zeit befänden wir uns auf dem Freeway.
Ich warf immer mal wieder einen Blick auf den Beifahrersitz wo Bryce kauerte und es schien nicht gut um ihn zu stehen.

Er war blass wie ein eingelegter Schwamm und er zitterte am ganzen Leib.
Ich fand auf dem Rücksitz eine Jacke und legte sie über Bryce damit ihm wärmer wurde.

Als ich meine Hand gerade zurückziehen wollte, griff er plötzlich danach und für einen kurzen Augenblick öffneten sich seine Augen.
Sein Blick war panisch und glitt hektisch über seine Umgebung, als wollte er wissen wo er war.
Ich drückte ermutigend seine Hand und als sich unsere Blicke trafen spürte ich wie er sich entspannte.

„Sky?", fragte er kraftlos.

„Ja, ja ich bin hier. Alles wird gut", flüsterte ich.

„Sky...ich...es tut mir leid, dass-„

„Shhh", unterbrach ich ihn.
„Wir sind gleich da. Bald gehts dir besser."

Er wollte widersprechen, doch es fehlte im offensichtlich an Kraft.
Es tat weh ihn so zu sehen, mehr als ich erwartet hatte.
Während wir durch die Dunkelheit rasten, kühlten meine Gedanken etwas ab und ich sah die Dinge etwas klarer.

Brendon, schoss es mir durch den Kopf.
Ich hatte Brendon verletzt im Wald liegen lassen.
Ich verspürte einen Stich in der Brust und ein unangenehmes Gefühl von leere, als mir klar wurde dass ich nie wieder zur UNG zurückkehren konnte.
Ich hatte Verrat begangen.
Und für was???

Immer wieder hörte ich das klick seiner leeren Waffe, als Bryce auf meine Brust gezielt und abgedrückt hatte und mir wurde übel.
Er hätte mich umgebracht.
Ich sah sein Gesicht vor mir.
Kalt und distanziert.
Und ich war erbärmlich genug ihm trotz allem das Leben zu retten.
Ich konnte mich nicht länger vor der Wahrheit verstecken, denn es war offensichtlicher denn je; ich liebte ihn.

Egal wie sehr ich ihn hasste für die Dinge die er mir angetan hatte.
Die Liebe war größer.
Auch wenn es mich zu einer gebrechlichen Kerze machte, bitte, es war nicht länger zu leugnen.

Leider war genau so klar dass er diese Gefühle nicht erwiderte.
Sonst hätte er niemals abgedrückt.

Ich schüttelte den Kopf um die Gedanken loszuwerden.
Es spielte keine Rolle.
Ich musste ihn erst einmal retten. Und danach sehen wir weiter.
Denn ich wusste, wenn er stirbt dann könnte ich mir das niemals verzeihen.