Kapitel 2

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* * *
Wie erwartet musste ich eine weitere Schimpftirade auf mich einprasseln lassen.
Ich war mir zu 99% sicher, dass ich früher oder später gefeuert werden würde, auch wenn ich meinen Job eigentlich ganz gut machte.
Mein Temperament sei laut meiner Chefin für ein Café einfach fehl am Platz.
Nach meiner Schicht ging ich wie immer zu Fuß nach Hause als auf einmal ein Motorrad neben mir hielt.

Instinktiv schreckte ich zurück und machte mich auf eine physische Attacke gefasst, als ich das Motorrad genauer musterte.
Hm, kam mir doch bekannt vor.

Oh mein Gott, das war der Typ.. wie hieß er nochmal ..ah richtig Bryce Hunter!

„Na Babe?" er nahm seinen Helm ab und mein Blick fiel von seinen leicht zerzausten braunen Haaren zu dem weißen T-Shirt, unter dem sich ein trainierter Körper vermuten ließ.

„Was willst du?" fauchte ich obwohl es mir innerlich ganz anders ging. Er machte mich irgendwie nervös, wieso nur?!

„Dachtest du du wärst mich los?"

„Nein, du hast in meinen Gedanken tatsächlich nichts verloren. Krieg dein Ego in den Griff!"

„Ist klar" sagte er aber er grinste mich mit seinen schönen weißen Zähnen an.
Oh Gott Sky hör auf, der Typ ist unverschämt mehr aber auch nicht.

„Hast du nichts besseres zu tuen als mich zu belästigen?" fragte ich genervt und zwängte mich an ihm vorbei. Er zuckte mit den Achseln.

„Nein, eigentlich nicht. Soll ich dich nach Hause fahren?"

„Wie seh ich aus? Vielleicht bist du ja ein Mörder!"

„Aber ein heißer Mörder."

„Stimmt nicht."
Stimmt doch.

„Komm Steig auf. Ein Mädchen wie du sollte nicht alleine rumlaufen."

„Ein Mädchen wie ich? Seh ich aus wie eine Porzellanpuppe?!! Ich komme klar danke."

Er lachte.
„Du bist echt so was von stur."

„Auf keinen fall steige ich mit dir da drauf", beharrte ich und ging weiter. Er fuhr im Schritttempo neben mir her und ich überlegte ob ich ihm einfach einen Push Kick verpassen sollte. Dann wiederum wog er wahrscheinlich das doppelte von mir und statt ihm wehzutuen würde ich mich einfach nur blamieren.

„Andere Mädchen träumen davon, aber wie du willst. Du bist die die das bereuen wird", grinste er.
Dann fuhr er weg.

Ich stand noch einen Moment schockiert da bevor ich weiterging.
So ein Arschloch! In meinem Leben war ich schon einigen schlimmen Typen über den Weg gelaufen, und er war der Prototyp der Sorte Mensch die ich auf teufel komm raus mied.
Ich fragte mich wirklich wie man so selbstverliebt sein konnte. Egal wie attraktiv er war, ich bezweifelte dass er mit diesen schleimigen Anmachen bei irgendwelchen Mädchen landen konnte.
Außerdem hatte ich schon deutlich besseres gesehen.

nein hast du nicht

Halt die Klappe!

Ich lief weiter und bog gerade in meine Straße ein, als ich das Knurren eines Motorrads höre.

Das ist jetzt ein Scherz.

Ich drehte mich um und wie ich erwartete stand Bryce da.

„Stalkst du mich jetzt oder was du verrückter???", fuhr ich ihn an. Sein Spielchen war am Anfang vielleicht noch unterhaltsam, jetzt bekam ich langsam wirklich serienmörder vibes. So wollte ich nicht von der Erde gehen.

„Das wünscht du dir wohl", sagte Bryce mit einem spöttischen Gesicht.

„Was machst du sonst in meiner Straße?"

Mein Horror wuchs als ich sah wie er sein Motorrad abstellte und den Helm abnahm.

Bryce lief jetzt lässig mit einem dicken fetten Grinsen auf das Nachbarhaus zu.

Eigentlich war es eher eine Villa.
So wie alle Häuser in dieser Siedlung.
Das musste die Familie sein, die letztens erst eingezogen war. Das Universum meinte es wirklich nur böse mit mir.

„Sieht so aus als wären wir Nachbarn", grinste er jetzt.
Dann riss er die Tür auf und verschwand in der riesigen Villa.

Bad Mafia BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt