15. Murtagh

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Der Anblick der wartenden Ehrenformation erfüllte Cale mit einigem Unbehagen. Inzwischen betrachtete er Ismira nicht mehr als Gräfin sondern, als echte Freundin aber das andere ihm nun Respekt zollten, war noch immer schwer zu akzeptieren.
Tailon schien sich darüber keine Gedanken zu machen. Der Anblick von Dorn nahm ihn völlig gefangen. Der blutrote Drache, der sie an Land erwartete war in der Tat eine eindrucksvolle Erscheinung. Aus den Geschichten über den großen Krieg wusste Cale, dass dieser Drache und sein Reiter Murtagh Morzansohn einst Sklaven des Königs waren. Viele standen ihnen deshalb immer noch mit Misstrauen gegenüber. Dieses Misstrauen war aber hauptsächlich darin begründet, dass die meisten Menschen nicht wussten, welche Möglichkeiten es gab ein Wesen durch Magie zu einem Sklaven zu machen. Cale wusste beispielsweise, dass Schwüre in der alten Sprache nicht gebrochen werden konnten. Er vermutete, dass der dunkle König sich auf diese Art die Loyalität seiner stärksten Diener gesichert hatte. Doch ganz konnte ihm das nicht überzeugen. Die Geschichten über den Blutreiter gehörten immer noch zu den unheimlichsten, die über Galbatorix Vasallen im Umlauf waren. Alles konnte gar nicht erfunden sein. Schließlich genoss auch der Vater dieses Reiters einen gewissen Ruf.
"Ich hoffe, Du akzeptierst meinen Onkel?", fragte Ismira. Eine für sie untypische Unsicherheit schlich sich in ihre Stimme. "Ich weiß, die Leute erzählen viele garstige Dinge über ihn und seinen Drachen aber die wenigsten davon sind wirklich wahr. Das sagt mein Vater und auch mein Onkel Eragon."
"Ich habe die Geschichten natürlich gehört. Offen gesagt weiß ich nicht genau was ich denken soll." gestand der Buchbindersohn.
Ismira blickte ihn etwas unsicher an. Cale überlegte fieberhaft. Auf der einen Seite konnte er seine Bedenken nicht einfach beiseiteschieben aber vor Ismira, als voreingenommen dazustehen war ihm äußerst unangenehm.
"Ich denke, ich warte es einfach ab." versuchte er seine Mitschülerin zu beschwichtigen. "Ich weiß nicht was wahr und was Erfindung ist, soll mir Dein Onkel einfach selbst zeigen was für ein Mensch er ist."
"Das klingt gerecht." nickte die junge Frau.
"Kennst Du Murtagh eigentlich gut?" erkundigte sich Cale.
Die junge Adelige seufzte.
"Nicht so gut wie ich gerne würde. Er lebt immer noch sehr zurückgezogen. Bis heute ist er nicht offiziell dem Orden der Drachenreiter beigetreten."
"Warum? Stimmt er den Zielen des Ordens nicht zu?"
"Nein, nein!" wehrte Ismira ab. "Er und mein Onkel Eragon sind sehr gute Freunde und Murtagh unterstützt ihn auch. Ich denke, dass es damit zu tun hat, das Galbatorix früher irgendwie über meinen Onkel Murtagh geherrscht hat. Magie oder so war auch im Spiel. Das hat einfach tiefe Spuren bei ihm hinterlassen. Er redet einfach nicht gerne darüber und zieht es vor allein zu sein."
"Nun, wenn man ein Versprechen in der alten Sprache abgibt, dann ist man an dieses Wort gebunden. Meinst Du, so hat Galbatorix ihn kontrolliert."
"Ich glaube, dass solche Schwüre dazu gehörten." bestätigte die junge Reiterin. "Aber da war noch etwas anderes. Etwas viel Persönlicheres. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Murtagh sich deshalb von allen fern hält damit niemand ihn wirklich gut kennenlernen kann. Es ist als hätte er Angst, dass wenn ihn jemand wirklich versteht, etwas passieren würde, dass ihm seine Unabhängigkeit nimmt. Mich und meine Familie hat, er glaube ich nur dreimal besucht. Er war zur Geburt meiner Brüder da und hat auch bei uns Rast gemacht als die Drachenreiter bei dieser Missernte geholfen haben. Da hat er sie auch unterstützt."
"Es ist ja bekannt, dass er der Bruder von Eragon dem Schattentöter ist aber warum sagen Anarie und Tailon das Sein Drache Ihr Onkel wäre."
- "Warum wohl?" - murrte das Drachenmädchen Anarie als hätte der junge Mensch gerade eine sehr dumme Frage gestellt.
- "Natürlich, weil er der Bruder von Mutter ist." - erklärte Tailon mit einem Tonfall in der Stimme als müsste er seinem Reiter gerade begreiflich machen, dass Wasser nass ist.
"Und woher hätte ich das bitte wissen sollen?", brummte Cale der sich etwas auf den Arm genommen fühlte. Der Umstand, das Ismira nur mühsam ein Kichern unterdrückte, verstärkte diesen Eindruck noch.
- "Nicht böse sein. "- bettelte Tailon und sah sein Reiter aus großem, roten Augen so herzzerreißend an, dass dieser sofort dahinschmolz und dem kleinen Drachen zärtlich über den Kopf streichelte. - "Ich kann doch nichts dafür, dass Du so dumme Fragen stellst." -
Cale warf einen flehenden Blick zum Himmel, während Anarie und Ismira sich königlich über Tailons letzte Worte amüsierten.
Da der junge Buchbindersohn aber nicht zum Streiten aufgelegt war beobachtete er lieber fasziniert das Anlegemanöver der Elfen. Inzwischen hatte sich das Schiff so weit dem Ufer genähert, dass man einen Anleger ausmachen konnte, der sich kunstvoll in die Uferböschung schmiegte. Die Besatzungsmitglieder des Schiffes stimmten ihren berauschenden Gesang an und holten somit das Segel ein. Mit Präzision wie Cale sie noch nie erlebt hatte, führte die Mannschaft das Schiff an den Anleger und vertäute es mit Unterstützung der an Land wartenden Elfen.
Als das Schiff sicher festgemacht hatte, rief Narie ihre Schüler zu sich.
Mit Marek an ihrer Seite begann sie einige Erklärungen: "So meine jungen Freunde. Ihr betrete nun das Reich meines Volkes. Bitte beherzigt die Regeln, die wir Euch beigebracht haben. Viele kommen Euch vielleicht überflüssig und übertrieben vor aber sie haben Sinn und Zweck in der Gesellschaft meines Volkes. Der Orden der Drachenreiter ist zwar wieder erstarkt aber immer noch jung. Noch längst sind nicht alle Wunden des Krieges gegen Galbatorix verheilt. Es gibt Stimmen in meinem Volk die den Menschen und anderen Rassen sehr misstrauisch und sogar ablehnend gegenüberstehen. Als Drachenreiter wird man Euch besonders scharf beobachten. Die Eindrücke die gemacht werden haften für sehr lange Zeit. Sie werden beeinflussen wie mein Volk den neuen Orden sieht und Einfluss darauf haben, ob man den Stimmen die beispielsweise eine stärkere Isolation von den andern Völkern fordern Gehör schenkt oder sie ignoriert. Trotz Eurer Jugend und der Tatsache, dass Ihr erst seit kurzem an Eure Drachen gebunden seid, dürft Ihr Euren Einfluss niemals unterschätzen."
"Liebste", flüsterte Marek. "Noch ein solcher Satz von Dir und unsere Schüler spring über Bord und schwimmen freiwillig zurück nach Gil'ead."
Narie verdreht die Augen und flüsterte etwas, das verdächtig nach "Kindskopf" klang. Marek ließ sich jedoch nicht beirren und wandt sich an seine Schüler: "Was meine Gefährtin gesagt hat, entspricht in allen Punkten der Wahrheit doch lasst Euch nicht vollkommen verängstigten. Auch den Elfen ist klar, dass Ihr noch am Anfang steht. Gebt Euch einfach die größtmögliche Mühe ihre Regeln zu respektieren und den Elfen die Höflichkeit zu erweisen ihnen gebührt, dann wird man kleinere Fehler auch als solche ansehen und euch verzeihen."
"Gibt es noch Fragen?" erkundigte sich Narie.
"Ich wüsste gerne wer die Elfen sind, die uns erwarten und warum ein Onkel Murtagh hier ist?" wollte Ismira wissen.
"Die Elfen, die uns dort erwarten sind eine Abordnung der Stadtwache von Emfielion. Sie werden uns in die Stadt eskortiert als ein Zeichen der Höflichkeit und der Wertschätzung. Der Kommandant der Stadtwache führt sie an. Sein Name ist Ethos. Er kommandierte schon die Truppen in Osilon. Wie Ihr wisst, wurde diese Siedlung nach dem Massaker welches Shruikan dort angerichtet hat aufgegeben. Die meisten Einwohner von Emfielion sind Überlebende dieses schwarzen Tages. Wir haben diesen Ort ausgewählt um eure Ausbildung zu beginnen, weil die Heimstätten meines Volkes immer noch zu den sichersten in Alagaësia gehören. Emfielion ist aber auch das Zentrum unseres Handels mit dem Rest von Alagaësia. Ihr werdet Gelegenheit bekommen Vertreter aller Völker zu treffen. Außerdem sind die Elfen von Emfielion durch ihren regelmäßigen Kontakt zu anderen Rassen etwas aufgeschlossener als die in unseren übrigen Siedlungen. Dein Onkel Ismira hat uns alle durch sein Kommen überrascht. Er sagte er wäre in einer persönlichen Angelegenheit auf der Durchreise und wollte Dir dazu gratulieren, dass Du nun eine Reiterin bist. Außerdem wollte er seinem Drachen Dorn die Gelegenheit geben die Küken seiner Schwester zu treffen."
Mit diesen Worten schloss Narie ihre Erklärungen und bedeutete den beiden Schülern Ihr und Marek zu folgen.
- "Ist Dir aufgefallen, dass Meisterin Narie sehr betrübt geklungen hat als sie von Osilon sprach?" - flüsterte Cale in die Gedanken seines Drachen.
- "Viele von ihrer Art sind damals gestorben." - vermutete Tailon. - "Vielleicht ist sie deshalb traurig." -
- "Möglich." - überlegte der junge Reiter. - "Aber ich glaube, dass es etwas Persönliches ist, was Ihr auf der Seele lastet." -
- "Willst Du sie danach fragen?" -
- "Lieber nicht! Sie ist schließlich unsere Lehrerin. Es ist Ihr sicher unangenehm vor Schülern über persönliche Dinge zu sprechen." -
- "Dann hör auf Dir den Kopf zu zerbrechen Cale. Sie hat schließlich Mutter und diesen Marek an ihrer Seite. Sie werden sich bestimmt um sie kümmern, wenn sie jemanden braucht. Ich will jetzt mein Onkel kennenlernen!"-
Inzwischen war die Gruppe den Ausleger des Schiffes hinunter gestritten und traten auf die wartenden Elfen zu. Tailon und Anarie kümmerten sich nicht im geringsten um Höflichkeiten, sondern lösten sich sofort von ihren Reitern und stürmten auf die wartenden Drachen zu. Zunächst begrüßten die beiden Schlüpflinge ihre Mutter und tapsten dann staunend auf ihren Onkel zu. Mit großen Augen musterten die Beiden den für sie unbekannten Drachen. Cale konnte nicht einmal erahnen wie dieses riesige Geschöpf wohl wirken musste, wenn man nicht viel größer als ein Schäferhund war.
Dorn war offensichtlich bemüht nicht allzu einschüchternd zu wirken und legte sich vor den beiden Drachenkindern flach auf den Boden. Tailon und Anarie sahen darin eine Einladung, stürmten auf ihren Onkel zu und begannen nach Herzenslust auf seinem Kopf herumzuklettern. Wieder mal konnte Cale über die liebevolle und geduldige Seite der Drachen nur staunen wie sie im Umgang mit Schlüpflingen an den Tag legten. Ohne die geringste Spur von Ungeduld oder Missvergnügen beobachtete der riesige rote Drache seine jungen Verwandten. Gegenüber der Größe des blutroten Riesen wirkten Tailon und Anarie wie frisch geschlüpft.
Die Kletterversuche der beiden Jungdrachen wurden von Reitern und Elfen mit einem wohlwollenden Schmunzeln betrachtet.
Cale fiel auf, dass seine Lehrerin Narie trotz der Faszination die die Drachen ausstrahlten, die wartenden Elfen im Auge behielt. Als die Abgesandten Emfielions ihre Blicke von den mächtigen Wesen lösten, gab sie ihren Schülern ein Zeichen und diese begannen die elfischen Begrüßungsriten, die sie zuvor erlernt hatten.
Nachdem die Formalitäten ausgetauscht waren, trat ein männlicher Elf vor. Die prächtige Rüstung, die er trug, wies ihn als Anführer der Gruppe aus.
"Argetlan Narie, Argetlan Marek ich grüße Euch und die jüngsten Schüler des Reiterordens. Erlaubt bitte, dass ich mich Euren Schülern vorstelle: Mein Name ist Ethos. Als Kommandant der Stadtwache von Emfielion habe ich die Ehre Euch zu unserer Siedlung zu eskortiert. Sobald wir dort eintreffen wird Euch unsere Fürstin Neferta persönlich in der Stadt begrüßen. Wir haben einen Lagerplatz ausgewählt, den der etwa am Abend des heutigen Tages erreichen sollten. Auch Eure Drachen werden dort hinreichend Platz vorfinden. Allerdings überrascht mich Eure Anwesenheit etwas."
Die letzten Worte des Offiziers richteten sich an einen jungen Mann, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. Er trug dunkle Kleidung und sein Gesicht wurde durch die Kapuze seines Umhangs verdeckt. Diese schob der Fremde nun zurück. Ein kräftiger schwarzer Haarschopf kam zum Vorschein. Obwohl die Ohren des Fremden spitz zu liefern sah man ihm deutlich an, dass er aus dem Volk der Menschen stammte. Ein gepflegter dunkler Vollbart schmückte sein Kinn und aus seinen grauen Augen sprach jahrelange Erfahrung. Cale vermutete, dass die ungewöhnliche Form der Ohren des Fremden auf seine jahrelange Bindung zu seinem Drachen zurückzuführen war.
Noch während Cale den Fremden interessiert musterte, drängte Ismira bereits an ihm vorbei und umarmte den dunkelhaarigen jungen Mann stürmisch.
"Freut mich Dich endlich mal wieder zu sehen Onkel Murtagh."
"Wenn das nicht meine Lieblingsnichte ist." gab der Dunkelhaarige lachend zurück.
Cale war beeindruckt von der Stimme des Mannes, der offenbar Ismiras Onkel war. Sie klang auf der einen Seite weich und Vertrauen erweckend doch schwang in ihr auch viel natürliche Autorität mit.
"Lieblingsnichte?! Kunststück! Du hast ja nur eine Nichte!"
"Stimmt." Gab der Fremde lachend zurück. "Aber jetzt lass Dich mal ansehen. Meine Güte! Aus dem kleinen Mädchen ist eine wunderschöne junge Frau geworden. Das letzte Mal als ich Dich gesehen habe, warst Du noch zwei Köpfe kleiner als ich. Wann ist diese erstaunliche Verwandlung denn bitte vor sich gegangen?"
"Tja, wenn Du mich und meine Eltern öfter besucht hättest wüsstest Du es." gab Ismira zurück.
"Mal wieder bin ich schuldig im Sinne der Anklage." grinste Murtagh. "Ich bitte vielmals um Verzeihung. Aber als ich gehört habe, dass bei Dir eine Nichte von Dorn geschlüpft ist konnte ich doch nicht weiterreisen, ohne Dir zu gratulieren. Es ist das violette Küken, oder? Der Rote ist, soweit ich das beurteilen kann, ein Junge."
Die beiden Jungdrachen hatten inzwischen ihre Kletterübungen eingestellt und lagen zwischen Dorn und ihrer Mutter. Angeregt schienen die Drachen sich zu unterhalten.
"Stimmt." bestätigte Ismira stolz. "Anarie hat mich zu ihrer Reiterin gemacht. Das rote Küken heißt Tailon und gehört zu Cale hier."
Mit diesen Worten winkte Ismira den jungen Buchbindersohn zu sich heran. Etwas schüchtern ergriff dieser die Hand, die Murtagh ihm anbot. Cales Großvater hatte immer gesagt, dass man viel über sein Gegenüber erfahren konnte durch die Art wie man sich die Hände schüttelte. Falls das wahr war, konnte man die meisten Geschichten über Murtagh wirklich als Legenden abtun. Sein Händedruck war kräftig und offenherzig. Alles in allem machte der unbekannte Drachenreiter ein sehr Vertrauen erweckenden Eindruck. Als er jedoch zu Cale sagte, "Genieß gerade diese erste Zeit mit Deinem Drachen, Junge. Sie ist wichtig für den Zusammenhalt zwischen Euch beiden. Keiner kann Dir diese Zeit zurückgeben und Dir würde immer etwas fehlen, wenn Du sie verpasst." schlich sich eine Trauer auf sein Gesicht, die Cale nicht wirklich deuten konnte.
Schließlich blieb der Blick des dunkelhaarigen Mannes an Cales Ohren hängen. Verwundert hob er die Augenbrauen.
"Ungewöhnlich.", murmelte Murtagh. "Eigentlich ist es etwas früh, für diese Art von Veränderung."
"Cale hat aller Wahrscheinlichkeit nach elfische Vorfahren." offenbarte Ismira frei heraus.
Aufgeregtes Murmeln ging durch die Reihen der anwesenden Elfen. Cale entging nicht, dass Meisterin Narie Ismira einen strafenden Blick zuwarf. Offenbar war es der Drachenreiterin nicht recht, dass der Verdacht, den sie in Bezug auf die Vorfahren ihres Schützlings hegte, so unverblümt ausgeplaudert wurde. Deutlich war zu spüren, dass sich die Stimmung unter den Elfen veränderte. In welche Richtung konnte Cale nicht sagen. Es war wie ein leichtes Beben, welches alle Anwesenden erschütterte, ohne jedoch eine offenkundige Veränderung zu bewirken.
Schließlich war es der Elf Ethos, der das Wort ergriff: "Euer Besuch überrascht uns etwas Murtagh, Reiter von Dorn. Wir haben Pferde für Argetlan Narie und Argetlan Marek mitgebracht sowie für ihre Schüler leider haben wir keines für Euch. Auch der von uns gewählte Lagerplatz wirft Probleme auf. Wir hatten nicht mit einem Sculblaka von der Größe Eures Drachens gerechnet."
"Das ist nicht weiter schlimm." beschwichtigte Murtagh dankbar. "Dorn und ich sind sowieso nur auf der Durchreise. Wir sind auf dem Weg zu einem Treffen mit Königin Nasuada. Sie erwartet einige Berichte über den Status des Ordens. Mein Bruder hat nichts dagegen, dass ich sie übermittele. Wollt Ihr unmittelbar aufbrechen?"
Etwas an Murtaghs Tonfall konnte Cale nicht ganz einordnen. Er war sich sicher, dass Ismiras Onkel nicht alles über seine Reise enthüllt hatte. Wie Ethos jedoch beschloss der junge Reiter, das ihn die Hintergründe nichts angingen. Der elfische Offizier antwortete indessen auf die Frage die Murtagh ihn gestellt hatte: "Nein. Wir haben zunächst eine kleine Mahlzeit vorbereitet und wollen uns in etwa einer Stunde auf den Weg machen."
Der Dunkelhaarige schien kurze Rücksprache mit seinem Drachen zu halten bevor er weitersprach: "Dorn ist der Meinung, dass ihm diese Zeitspanne genügt, um seinen neuen Blutsverwandten kennenzulernen. Wenn er einverstanden seit bleiben wir während der Mahlzeit und setzen unsere Reise dann fort, wenn Ihr Euch auf den Weg nach Emfielion macht."
"Ihr seid uns natürlich willkommen."
Mit diesen Worten bedeutete Ethos den Reitern ihm zu folgen. Während sie auf das Lagerfeuer zugingen, hatte Cale das unbestimmte Gefühl, dass alle Elfen der Eskorte ihn heimlich anstarrten. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus.
- "Wenn einer von den Spitzohren Bemerkung macht, lass es mich wissen." - forderte Tailon. - "Dann beiß ich ihm dahin wo's wirklich weh tut." -
Cale konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
- "Dann kann mir ja gar nichts passieren, oder?" -
- "Nicht, solange mir die Zähne nicht ausfallen. Und wenn ich erstmal Feuer speien kann, kann uns keiner mehr aufhalten." - antwortete Tailon entschlossen.
Aus irgend einem Grund beruhigten Cale diese Worte sehr.



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Eragon Band 6 - Die Wege der ReiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt