Valerie zupfte noch einmal ihren Umhang zurecht und steckte ihren Zauberstab, Esche und Thestralhaar 13 3/4 Zoll, ein. Dann kontrollierte sie das Aussehen von Isobel und Nathan, bevor sie aus dem Herrenhaus trat und einmal tief einatmete.
Sie hatte gestern Nacht noch lange wach gelegen und über ihre Möglichkeiten nachgedacht, aber es wollte ihr nichts Passendes, das geholfen hätte, einfallen.
"Du wirst einen Terminplaner dieses Jahr brauchen. Dein Niveau de Dimplôme steht an. Die sind wichtig, da du dich je nach deinen Ergebnissen für eine Berufswahl entscheiden kannst, bevor du dann in zwei Jahren den Dimplôme en magie machst."
"Ich weiß, ich weiß, Valerie. Du redest schon wie meine Professoren", lachte Isobel, "Die NDD und die DEM sind das Wichtigste in den nächsten Jahren. Ihr müsst ordentlich dafür lernen"
Valerie lachte und legte einen Arm um ihre Schwester, die zu ihrem Leidwesen, genauso groß war, wie sie selbst. Sie war zwar etwas kleiner als manch andere Mädchen, war aber mit ihren 1.70m sehr zufrieden.
Nathan trottete den Beiden hinterher und bemerkte durchaus die aufgesetzte Fröhlichkeit seiner großen Schwester. Er wurde etwas schneller und legte seinen Arm um Valeries Hüfte. Diese drehte sich lächelnd zu ihm um und schlang auch einen Arm um diesen.
So liefen sie auf den Bücherladen in dem Dörfchen zu und betraten diesen dann schließlich. Ohne große Aufmerksamkeit zu erregen, was wirklich beachtlich war, liefen sie nach hinten und öffneten eine Tür, auf der >nur für Personal< stand.
Valerie hatte ihre Hand auf der Klinke, musste dann aber kurz innehalten. Es wäre das letzte Mal, dass sie vermutlich die Place Cachée betreten würde. Denn in ein paar Wochen würde sie 17 werden und dann müsste sie diesen Sirius Black überzeugen sie zu heiraten, wenn sie ihre Mutter weiterhin lebend haben wollte.
"Val?", flüsterte ihr Bruder und berührte ihren Arm. Valerie schreckte auf und sah ihn an. Ein Lächeln aufgesetzt, aber ihre Augen noch nicht wieder ganz unter Kontrolle, da er ihren Gefühlssturm darin erblicken konnte.
Schnell wandte sie den Blick ab und stieß die Tür auf. Dahinter befand sich ein leerer Raum mit einem Torbogen in der Mitte. Die drei Geschwister stellten sich drunter und Valerie verführte eine komplizierte Zauberstabbewegung.
Gleißendes Licht erschien und der Raum verschwand. Nur wenig später standen sie auf einer belebten Straße. Umhänge aller Farben konnten entdeckt werden. Eulen flogen über den Köpfen hin und her und Kinder standen vor Schaufenstern.
Normalerweise wurde die Place Cachée durch die Bronzestatue einer Frau betreten, aber Valerie befand sich mit ihren Geschwistern viel zu weit davon entfernt und apparieren durfte sie noch nicht.
"Gut, wo wollt ihr zuerst hin?", fragte Valerie und nahm jeden der beiden an die Hand. "Ich brauche neue Federn", meinte Nathan und deutete auf einen kleinen Shop zu ihrer Linken.
Als sie darauf zu liefen, wurden sie unterbrochen von drei Jungs in Nathans Alter. "Oh, muss die große Schwester dem kleinen Nathan die Hand halten?", gurrte der Rechtestes der Jungs und die drei lachten.
Nathan senkte kurz den Blick, doch Valerie drückte seine Hand und zischte: "Du bist ein Delacour. Setzt gefälligst deinen Namen ein, aber jetzt sieh zu und lerne"
Sie richtete sich auf und meinte: "Nein, ich halte nicht seine Hand. Er hält meine" "Wo ist da der Unterschied?", fragte der in der Mitte und Valerie lächelte langsam. "Würde ich seine Hand halten und fallen, würde ich loslassen. So aber hält er meine Hand. Wenn ich falle, wird er mich festhalten"
Es war allseits bekannt, dass Valerie ein kleiner Tollpatsch war, so wussten das auch alle Schüler in der Schule. Aber Valerie hatte es mehr im mentalen Sinn gemeint, was diese Jungs aber sicherlich nicht verstanden hatten, oder?
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Pure Blood
FanfictionEin Trank, der ihrer Mutter Schmerzen zufügt, treibt Valerie in die Enge. Ohne groß darüber nachzudenken, entscheidet sie sich für die Rettung ihrer Mutter, doch war es das wert, ihre Freiheit aufzugeben? Ihre Geschwister zurück zu lassen? „Ich glau...