Tappy hatte sie in Monsieur Dumbledores Büro gebracht, der überrascht aufgesehen hatte. Lange waren sie ja schließlich nicht fort gewesen und er hatte sicherlich vermutet, dass sie wieder durch den Kamin zurückreisen würden.
„Was ist geschehen?", fragte er und umrundete seinen Schreibtisch, als er Valerie weinend am Boden erkannte. „Sie haben ihn gefoltert und ich konnte nichts machen und ich habe mich wieder gegen meine Mutter entschieden und ich konnte keinen von ihnen retten", schluchzte sie und vergrub ihr Gesicht in Sirius Schultern, der fast schon friedlich auf ihrem Schoß lag.
Tappy stand unbeholfen neben seiner Herrin und wusste nicht, was er tun sollte. „Danke Tappy", hörte er sie dann leise schluchzen und lächelte erfreut auf. Er hatte wirklich glück mit seiner Herrin, dass wusste er.
„Tappy, bring deiner Herrin doch eine Tasse Kakao", meinte Dumbledore zu dem Hauselfen, der erst den Schulleiter misstrauisch musterte, dann aber beschloss, dass sie in Sicherheit war und wirklich verschwand.
„Ich wusste nicht, ich kann nicht apparieren und sicherlich wäre es auch nicht gegangen, wegen den Schutzzaubern, und..." „Alles Gut", murmelte Monsieur Dumbledore beruhigend und zog seinen Zauberstab.
Er tippte Sirius vorsichtig auf die Stirn, der Sekunden später flackernd die Augen öffnete und leise aufstöhnte. Sofort half Valerie ihm, dass er sich aufsetzen konnte und zog ihre Beuteltasche näher zu sich, um darin herumzukramen. Sie fand das Fläschchen und hielt es Sirius hin, der es nahm und ungefragt austrank.
Es war einer der letzten starken Schmerztränke von Weihnachten. Sie trug sie immer bei sich und war nun mehr als froh darüber. Als sich die Muskeln von Sirius lockerten zog er die Beine an und legte beschämt seinen Kopf darauf ab.
„Schniefelus war da", raunte er heißer und hustete kurz. „Oh ja, mein Lieber. Wir haben fiel zu besprechen und sein Name ist Severus Snape"
Ja, sie war besorgt um Sirius und ja, sie fand es furchtbar, was mit ihm geschehen war, aber er hatte trotzdem in den letzten Jahren einiges an Scheiße hier in Hogwarts verzapft und sie würde nicht lockerlassen, bis sie alles davon wusste.
Severus hatte recht gehabt. Sie kannte ihn nicht wirklich und das würde sie jetzt ändern. Sirius hob den Kopf und verengte die Augen. „Was soll dieser Tonfall?", raunzte er und starrte sie an.
Valerie konnte ihn nur geschockt ansehen. „Du wirst dich bei Severus entschuldigen gehen", keifte sie zurück. Geschockt blinzelte er zurück und schüttelte dann den Kopf, als würde ihn der Gedanke daran schon anekeln.
„Sicherlich nicht", schnappte er und musste wieder husten. Er war nicht in der besten Verfassung für einen Streit, aber Valerie schien dies als perfekten Zeitpunkt zu sehen, denn so konnte er nicht allzu sehr zurückmeckern.
„Ich bin gefoltert worden, nicht er. Ich bin gedemütigt worden, nicht er. Ich habe den Schmerz gespürt, nicht er", brauste er auf, aber es ließ Valerie völlig kalt. „Wie schön, dann kannst du ja endlich einmal nachvollziehen, wie er sich die letzten Jahre bei deinen ganzen scheiß Aktionen gefühlt hat!", schrie sie.
Das schien wohl gesessen zu haben, den Sirius zuckte zurück und zog den Kopf ein. „Er hatte recht, ich kenn dich nicht. Ich kenne gerade einmal den Sirius Black, den so manch anderer auch kennt, wenn er dich flüchtig trifft. Ich habe nie den Sirius kennenlernen dürfen, den Remus kennt, nicht den Tatze, den James kennt." Sie verwendete bewusst den Spitznamen und es schien etwas in ihm auszulösen, denn der Sturm brach erneut hervor.
„Ja, da kannst du dich ja dann bei unseren Eltern bedanken, die dich ja auch hierhergebracht haben. Du bist wie ein Klotz am Bein. Seit du da bist, rennt alles schief. Ich bin von zu Hause weggelaufen, damit genau das nicht mehr passiert und dann tauchst du auf und weckst meinen scheiß Beschützerinstinkt", brüllte er zurück.
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Pure Blood
Fiksi PenggemarEin Trank, der ihrer Mutter Schmerzen zufügt, treibt Valerie in die Enge. Ohne groß darüber nachzudenken, entscheidet sie sich für die Rettung ihrer Mutter, doch war es das wert, ihre Freiheit aufzugeben? Ihre Geschwister zurück zu lassen? „Ich glau...