°29-Bitte

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Die Black Residenz befand sich nicht ganz im Herzen Londons, aber doch im Geschehen. Madame Black hatte sie direkt in das Kaminzimmer des Hauses appariert. Grün. Das war das Erste, was ihr in den Sinn kam. Grün. Das nächste war schwarz.

Alles in diesem Zimmer war grün oder schwarz. Valerie fand es sofort düster und deprimierend, aber sie hatte nicht vor, das der Blackdame zu sagen. „Es ist sehr...exquisit", drückte sie ihre Meinung zu der recht dunklen Umgebung aus.

„Der Grimmauld Platz ist seit Jahrhunderten der Stammsitz unserer Familie. Wir sind hier im Borough of Islington in London. Ein Muggelviertel, aber nicht allzu schlimm", brummte Monsieur Blacks dunkle Stimme durch den Raum.

Es war in das Kaminzimmer getreten, nur Sekunden, nachdem Valerie wieder Boden unter den Füßen gespürt hatte und ihr Blick durch das Zimmer geschweift war.

Regulus war nur mit einem knappen Nicken begrüßt worden. Das hatte Valerie doch überrascht. Seine Mutter wurde umarmt, Vater und Sohn tauschten gerade einmal ein Nicken aus.

Ob das mit der Erziehung zu tun hatte, von der sie noch vor ein paar Stunden von Dorcas erfahren hatte? War es Monsieur Black gewesen, der so hart durchgegriffen hatte und auf den Folterfluch zurückgriff? War er der Grund, weshalb Sirius von seinem Elternhaus weggelaufen ist?

Sie spürte eine Spannung, die ihr nicht gefiel und kam nicht umhin, sich zu fragen, ob es ihre Anwesenheit war und die Fehlende von Sirius. Es waren so viele Rätsel in dieser Familie und sie wollte sie alle Kennenlernen und Erfahren. Sie wollte wissen, wer Sirius wirklich war, wieso er so handelte und reagierte, wie er es nun einmal tat.

„Sehr beeindruckend", nickte sie dem Hausherren höflich zu. Eine peinliche Stille entstand, als keiner wusste, was gesagt werden soll, um die peinliche Stille zu umgehen. „Regulus, zeig Valerie doch ihr Zimmer. Sie möchte sich bestimmt frisch machen. Es wird auch bald das Weihnachtsdinner geben", durchbrach Madame Black etwas holprig die Stille. Sie schien wohl auch nicht ganz weiter zu wissen.

Valeries Tasche wog schwer auf ihren Schultern, als sie an die noch ungeöffneten Geschenke ihrer Geschwister dachte. Sie hatte sich noch nicht überwinden können, jene zu öffnen. Viel zu nervös und durcheinander war sie gewesen, als dass sie sich über die kleinen Aufmerksamkeiten freuen hätte können.

„Danke", bedankte sich Valerie höflich, deutete einen kleinen Knicks an und folgte dem jüngeren Black-Bruder. Viel wurde nicht zwischen ihnen gesprochen, als er sie mehrere Stiegen hinaufführte. Das Haus schien nicht enden zu wollende Stockwerke zu haben.

„Mutter hat dich in Sirius Zimmer einquartiert, nachdem er ja nicht aufgetaucht ist", erklärte er und öffnete eine dunkle Holztür. „Ich glaube nicht, dass er das möchte", widersprach Valerie. Sie wagte nicht einmal einen Blick hinein. Das war Sirius privates Reich, das sie erst betreten würde, wenn Sirius höchstpersönlich es ihr erlauben würde.

Sie würde es schließlich auch nicht wollen, wenn jemand in ihrer Abwesenheit in ihrem Zimmer schlief, nicht dass sie etwas zu verbergen hätte, aber es gehörte sich schlichtweg einfach nicht.

„Er hat zu Hause nicht mehr viel zu melden", zuckte Regulus mit den Schultern und Valerie betrachtete ihn etwas länger. Das war ihre Chance, etwas mehr herauszufinden, was damals geschehen war.

„Was soll das heißen? Er ist der älteste Sohn, oder nicht? Er wird einmal das Black'sche Erbe erhalten, ou pas?" Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme etwas zitterte. Sie würde schließlich von dem Black'schen Vermögen und dem Mitgift ihres Vaters leben müssen. Nathan als ältester und einzigem Sohn würde das Delacour Vermögen erhalten.

„Er steht nicht gerade in der Gunst unserer Eltern" Regulus sagte das so nebenbei, als würde es ihn herzlichst wenig interessieren. Vermutlich war es auch so, denn unter diesen Umständen würde das Vermögen auf ihn übergehen und damit eine beträchtliche Summe.

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