°44-Astronomie

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Mit traurigem Blick sah Valerie ihm unauffällig nach, als er mit seinen Freunden an ihnen vorbei zu ihrem Platz am Gryffindortisch lief. Obwohl Lily und James das Paar jetzt auf Hogwarts waren, hatte sich ihr Tagesablauf nicht großartig geändert.

Sie standen nicht wie andere Pärchen ständig nebeneinander und hingen fast nur aufeinander, sondern die Freunde kamen niemals zu kurz. Was auch immer sie taten, konnten sie am Abend in ihrem eigenen Turm veranstalten, aber unter Tags standen die Freunde an erster Stelle und Valerie freute das sehr.

„Das gibt es doch nicht? Es geht ihm schon wieder nicht gut", Marlene starrte zu den vier Jungs hinüber. Remus sah wieder unnatürlich blass aus und schwankte etwas, aber es schien ihm nicht so schlecht zu gehen, wie bei den letzten Malen.

„Es sind auch immer dieselben Symptome", rätselte Alice und stocherte nachdenklich in ihrem Essen herum. Lily nickte zustimmend und schenkte sich und den anderen Mädchen Kürbissaft ein.

„Ich habe das Gefühl, da steckt mehr dahinter, als jeder hier glaubt", meinte Alice und rieb sich abenteuerlich die Hände. „Wir sollten nichts überstürzen", dämpfte Valerie ihren Enthusiasmus. Sie fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken in jemandes Vergangenheit herumzuwühlen, ohne, dass dieser selbst etwas dazu preisgab.

„Aber es hat doch niemand etwas gegen Recherchen zu einem bestimmten Thema, oder nicht?", fragte Dorcas geheimnisvoll und die Mädchen sahen sie an. „Weißt du etwas?", fragte sie und Dorcas wiegte den Kopf hin und her.

„Wie man es nimmt. Es kann auch nur Zufall sein", murmelte sie und lehnte sich mehr vor. Die Mädchen kamen ihr entgegen, denn sie senkte ihre Stimme noch mehr, damit ja niemand sie belauschen konnte. „Ich war in den letzten Tagen öfters in der Bibliothek und ich glaube, wir sollten mit unserer Recherche in der Abteilung für Astronomie beginnen"

Die Mädchen lehnten sich wieder mehr zurück und jeder schien in Gedanken zu sein. Valeries Gedanken wanderten unweigerlich zu ihrer Mutter und der Soirée die einfach nur in einer Katastrophe geendet hatte.

Sie musste mit Lily reden. Seit sie Sirius davon erzählt hat, hat er sich wieder von ihr zurückgezogen und sie war einfach nur durcheinander und verletzt gewesen. Emotional verletzt.

Ihre Gedanken wanderten weiter zu ihren Geschwistern. Sie hatte sie enttäuscht. Sie hatte es nicht geschafft ihre Mutter zu retten und wer musste jetzt mit den Konsequenzen leben? Isobel und Nathan.

Isobel... In Valeries Kopf setzte sich etwas zusammen und erschrocken riss sie den Kopf hoch. Schnell zog sie Feder und Pergament hervor und ignorierte erst einmal die Blicke der erstaunten Mädchen.

Sie schrieb jeden Monat auf, seit sie da waren und kaute dann am Ende ihrer Feder. „Man kann sagen, dass es ihm einmal im Monat schlecht gegangen ist, oder?", fragte sie und die Mädchen verloren sich im Grübeln. Jeder schien wohl die letzten Wochen und Monate, vielleicht sogar Jahre noch einmal durchzugehen.

„Ich würde schon sagen, ja", nickte Marlene. Valerie unterteilte noch einmal jeden Monat in vier Wochen und runzelte die Stirn. „Es war aber nicht immer dieselbe Woche, oder?" Das Abenteuerfieber hatte sie gepackt, als ihr das Büchlein von Isobel eingefallen war.

Zwar war es schwerer, die Monate rückblickend zu erstellen, aber immer noch besser als nichts. „Nein, würde ich nicht sagen. Ich kann mich erinnern, wie es manchmal zu Beginn des Monats war und manchmal eher am Ende", meinte Alice und Valeries Federspitze schwebte über dem jetzigen Monat. Zögerlich trug sie einen Punkt in der Woche ein, in der sie waren und rutschte dann zurück in den Dezember.

„Und jetzt?", fragte Lily und lehnte sich über ihre Schulter. „Wann war es im Jänner?", fragte sie, ohne Lily eine Antwort zu geben. „Ziemlich knapp nach den Ferien. Weißt du noch, wir haben Sirius verletzt gefunden. An dem Tag ging es ihm besonders schlecht, habe ich das Gefühl"

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