Pure Blood

°21-Diadem

In den letzten Tagen war noch einiges zu dem Ball organisiert worden und als James und Lily sich endlich aufraffen konnte, funktionieren die beiden auch wie ein eingespieltes Team.

In den Gängen schwebten Kürbisse, die Reflexe wurden getestet, wenn immer wieder Fledermäuse von einer Ecke zur anderen schossen. Die Geister machten sich einen Spaß daraus, einfach plötzlich aufzutauchen und die Schüler zu erschrecken.

Spinnennetze hingen von den Wänden und blieben an den Haaren und Umhängen kleben. Ritterrüstungen wurden von Zeit zu Zeit lebendig und forderten Schüler zum Kampf auf. Die Portraits erzählten schaurige Gruselgeschichten, weshalb manche sogar zu spät in den Unterricht kamen.

Auch Valerie hatte es einmal eine Geschichte angetan. Sie wollte unbedingt wissen, was dann mit der Prinzessin geschah, aber Lily hatte sie streng weitergezogen und sie hatte nie das Ende erfahren.

„Kannst du mit das Kleid enger schnüren?", fragte Dorcas und Valerie nickte, drehte sich um. Sie trug lediglich nur ihre Unterwäsche und ihren Morgenmantel darüber. Sie war dabei gewesen, sich zu Schminken, aber sie konnte leicht unterbrechen und der Meadowes helfen.

Sie zog die Schnüre enger nach, kontrollierte, ob Dorcas nicht vor Sauerstoffmangel in Ohnmacht fallen würde und band sie wieder im Kreuz zu einer Masche. Dann zog sie ihren Lidstrich fertig, tuschte die Wimpern und zwinkert ihr selbst im Spiegel zu, bevor sie sich ihrem Kleid widmete, welches sie im Schrank aufbewahrte.

Sie hatte lange überlegt, was sie darstellen möchte und hatte sich dann für Morgana, eine böse Hexe zu Zeiten Merlins entschieden. Das Schwarz sprach auch sehr dafür und den Schmuck, den Mrs Black mitgeschickt hatte, ließ auch eindeutig darauf hindeuten.

Zu dem trägerlosen, breit gefächerten Kleid mit herzförmigem Ausschnitt, trug sie lange schwarze Handschuhe, die bis über die Ellbogen gingen und ein schwarzes Diadem in ihren Haaren. Ein Zauber hielt das Kleid zusätzlich an seinem Platz. Man wusste schließlich nie, was alles passieren konnte.

Ob Mrs Black wollte, dass sie Morgana darstellte? Aber warum? Was würde es der Mutter von Sirius bringen? Weder würde sie Valerie in dem Kleid sehen, noch würde jemand anderes sich dazu etwas denken können.

Die Badezimmertür öffnete sich und Marlene trat in einem Traum aus Grau heraus. „Wunderschön", hauchte Valerie und stoppte ihre Bewegungen, das Diadem zu richten, da es verrutscht war.

Dorcas wandte sich auch um und Lily folgte ebenfalls ihrem Blick. „Du bist die Graue Dame!", stellte Alice schließlich mit einem fachmännischen Blick fest. Marlene nickte, zupfte das Kleid zurecht und fuhrt sich dann noch einmal durch die gemachten Locken.

„Ich habe in den letzten Wochen viel mit der Grauen Dame gesprochen und sie war so enttäuscht, dass sich nie jemand bei einem solchen Ball als sie ausgab, also wollte ich ihr eine Freude machen. Vor dem Ball werde ich sie auch noch einmal besuchen gehen"

Valerie nickte und lächelten breit. Marlene hatte ein gutes Herz und die Graue Dame würde das sicherlich zu schätzen wissen. „Als Ehefrau von Godric Gryffindor, fühle ich mich verpflichtet, dich auf diesem Weg zu begleiten, meine Teuerste. Schließlich bist du die Tochter der besten Freundin meines Mannes", rief Alice übermütig und verbeugte sich.

Als Eva Gryffindor trug sie einen breiten goldenen Ring mit einem Rubin am Ring und einen weinroten Beutel mit dem Gryffindorabzeichen. Ihr rosafarbenes Kleid hatte rote Akzente und sie trug einen Kopfschmuck aus goldenen Blättern und roten Rosen.

Alles in allem sah sie wirklich wie die Frau von Godric Gryffindor aus, die in manchen Büchern so beschrieben wurde. Valerie hatte sie noch nie auf einem Foto gesehen, aber sie würde sie sich genau so vorstellen, wie Alice gerade vor ihr.