°42-Feigling

61 6 0
                                    

Der Gang, den sie entlang schritten, war mit dunklem Laminat ausgekleidet, auf dem ein dunkelgrüner Läufer mit schwarzen Akzenten lag. Der Läufer dämpfte ihre Absätze, aber Valerie wünschte sich zum ersten Mal, dass dieser nicht da wäre.

Es war eine unangenehme Stille und es wäre für sie etwas leichter gewesen, hätten ihre Absätze diese Stille hin und wieder unterbrochen. Sie kamen an einer größeren Nische mit hohen Fenstern vorbei, in der zwei Sessel standen und ein kleiner Tisch, auf dem Blumen arrangiert wurden.

Eigentlich war es hübsch hier, nur für Valerie einen ticken zu dunkel. Erleichtert atmete sie durch, als der Hausherr eine große schwere Tür aufdrückte und sie den Saal der Soirée betraten.

Valerie verstand jetzt auch die Einladung und deren Worte besser. Eine Seite des Saales, bestand aus einem einzigen Spiegel und gleich hinter dem Spiegel lag ein größerer Teich, in dem sich die untergehende Sonne spiegelte und warme Strahlen in das Zimmer warf.

Der Boden war dunkel und mit demselben Läufer ausgelegt. Das ganze Zimmer schien wohl nur aus Silber, Grün und Schwarz zu bestehen, denn auch das Geschirr glitzerte ihr in den feinsten Materialien entgegen.

„Sirius. Schön, dass du kommen konntest" Eine Frau mit blonden, schulterlangen Haaren lief auf sie zu und drückte Sirius. Das dieser sich dabei versteifte, ignorierte sie. „Andromeda hat abgesagt, aber Bellatrix ist hier und dein Bruder auch schon", strahlte sie ihn begeistert an.

Valerie erkannte die Frau vom Wandteppich der Blacks wieder. Sie hatte ihn vielleicht länger studiert, als sie zugeben würde. Das war Narzissa Black und anscheinend baldige Malfoy. Außerdem war sie die Cousine von Sirius, wie sie dem Stammbaum entnehmen konnte.

„Du bist dann Valerie. Nenn mich doch Narzissa oder Zissa", stellte sie sich Valerie vor und auch sie wurde gedrückt. Valerie war erstaunt, dass Narzissa wohl nicht nach der Etikette lief, oder sie sie heute einmal beiseitelegte.

„Was darf ich euch denn anbieten?", fragte sie munter weiter und führte die beiden zu einer Sitzlounge, bei der schon eine Frau mit einer wilden Lockenmähne in schwarz saß und mit Madame Black und noch einer Frau plauderte.

„Nichts allzu starkes für mich", beantwortete Valerie vage die Frage und Narzissa nickte sofort. Sie ließ Sirius nicht einmal Zeit, sondern schnipste unwirsch mit dem Finger.

„Was kann Dobby für die Miss tun?", fragte der junge Hauself und verbeugte sich tief. „Bring Valerie ein Glas von unserem besten Elfenwein und für Sirius den teuren Whiskey, du weißt schon welchen" Dobby verbeugte sich noch einmal und verschwand dann schnell wieder, um das Gewünschte zu holen.

„Mutter, Bella. Sirius ist da und hat seine Verlobte mitgebracht. Ist das nicht wunderbar? Valerie? Das ist meine Mutter, Druella Black und meine Schwester Bellatrix", stellte Narzissa sie lächelnd vor.

„Narzissa Liebes, setzt dich doch zu uns", meinte Walburga und klopfte leicht neben sich auf die Chaise Lounge. Während Narzissa sich setzte, knickste Valerie vor Druella, Bellatrix und Walburga und setze sich dann nach einer Aufforderung dazu.

Sirius bekam noch seinen Whiskey in die Hand gedrückt und musste dann die Frauenrunde verlassen.

Valerie betrachtete Bellatrix ihr gegenüber. Sie war eine bildschöne Frau mit einer prächtigen Lockenmähne, die ihr einen etwas wilden Look gaben. Ihre Gesichtszüge waren streng und markant und die Kinnpartie erinnerte sie an Sirius.

„Ist das nicht schön? Alle Black-Frauen beieinander", lächelte Druella gutmütig, aber Valerie hatte das Gefühl, das war nur eine Maske der Gutmütigkeit und diese Frau hatte es genauso faustdick hinter den Ohren wie Walburga.

Pure BloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt