„Ich habe gehört, Sie haben noch zwei Geschwister", wurde sie angesprochen und Valerie drehte sich lächelnd um. Vor ihr stand ein hochgewachsener, junger Mann mit dunkelbraunen Locken und einem verschmitzten Grinsen.
Sie konnte sein Lächeln jedoch nicht als allzu gut bewerten, da seine Augen unheilvoll glitzerten und kurz an ihr auf und ab fuhren. Sie war deutlich kleiner als er und dass trotz der hohen Schuhe, in denen es nicht gerade leicht war, durch den Garten zu laufen.
„Rabastan Lestrange, mein Name", stellte er sich dann noch vor und deutete eine Verbeugung an. „Valerie Delacour", erwiderte die Französin und deutete einen Knicks an.
Ihre Blicke trafen sich und Valerie konnte sich nicht entscheiden, ob sie sich unwohl fühlen sollte, oder nicht. „Das ist richtig, Monsieur Lestrange. Sie sind jedoch beide in Beauxbaton", bestätigte sie seine Aussage.
„Wie kommt es, dass sie heute nicht hier sind?", fragte er, angelte ein Sektglas und ein Whiskeyglas von vorbeilaufenden Hauselfen und reichte ihr das feine Glas mit der blubbernden Flüssigkeit.
Leise bedankte sie sich und nahm dann zögerlich einen Schluck. Sie fühlte sich eigentlich nicht wohl genug, Sekt zu trinken, aber was tat man nicht alles, um Sirius von dem Cruciatus zu beschützten.
Sie fühlte nämlich mehr als deutlich den Blick von Madame und Monsieur Black auf ihr, widerstand dem Drang aber sich nach Sirius umzusehen. Sie beobachtete stattdessen, wie der Blick von Rabastan an ihr vorbei glitt und dann wieder zu ihr zurückschnellte.
„Es ist mitten unter dem Schuljahr und eine Reise von Beauxbaton nach Hogwarts ist sehr anstrengend und lang. Auch würde es mit ihren Schulstunden sich nicht ausgehen", erklärte sie flüchtig und ließ aus, dass sie froh war, dass die Beiden nicht hier waren. Sie hätte sonst unfassbare Angst um die Beiden.
„Ein Tanz?", fragte er und Valerie schluckte. Das war dann doch etwas zu viel und sie schüttelte immer noch sanft Lächeln den Kopf. Wie sehr sie der Etikette gerade innerlich dankte.
„Bedaure, aber der erste Tanz auf einer Soirée gehört immer noch dem Verlobten", sie ließ ihre Stimme freundlich klingen, aber am liebsten würde sie schreiend davonlaufen. Sie hatte sich jetzt definitiv für unwohl entschieden.
„Richtig, verzeiht, Miss Delacour" Er trat einen kleinen Schritt zurück und entließ sie so, jedoch mit der unausgesprochenen Aufforderung, Sirius aufzusuchen und mit ihm zu Tanzen, damit er anschließend sie erneut auffordern konnte.
Sie trank noch einen kleinen Schluck und mit einem freundlichen Nicken drehte sie sich von ihm weg und ihr Blick scannte den Garten nach der einzigen Person, bei der sie sich wohl fühlen wird.
Er stand etwas weiter weg bei seinen beiden Cousinen, Narzissa und Bellatrix und zögerlich lief sie auf das Trio zu. „Sieh einmal an, wer zu uns stößt", strahlte Narzissa sie an und zog Valerie gleich in eine Umarmung, um ihr anschließend dann ein Küsschen links und rechts zu geben.
Gut, Narzissa war nicht allzu schlimm, wenn ihre Mutter und Lucius nicht in der Nähe waren. „Wie ich gesehen habe, hast du schon den Bruder meines Mannes kennengelernt. Fabelhafter Junge, nicht?", fragte Bellatrix und lehnte sich etwas nach vorne, als wäre sie besonders erpicht darauf, zu erfahren, wie Valerie über ihn dachte.
„Oh ja und er scheint gerne zu tanzen", lächelte Valerie unbekümmert zurück und warf Sirius daraufhin einen bedeutenden Blick zu, doch dieser hob lediglich eine Augenbraue.
„Ich werde nicht mit dir tanzen", knurrte er ihr leise ins Ohr und Valerie seufzte. Sie wollte doch eigentlich auch nicht, aber Narzissa lächelte begeistert und ihre Stimme klang ehrlich erfreut.
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Pure Blood
FanfictionEin Trank, der ihrer Mutter Schmerzen zufügt, treibt Valerie in die Enge. Ohne groß darüber nachzudenken, entscheidet sie sich für die Rettung ihrer Mutter, doch war es das wert, ihre Freiheit aufzugeben? Ihre Geschwister zurück zu lassen? „Ich glau...