Die Tage vergingen und Valerie musste sich eingestehen, dass sie sich in Hogwarts Großteils eingelebt hatte. Sie war weder im Schulstoff hinten, noch war sie weit voraus. Es schien, als würden Hogwarts und Beauxbaton denselben Lehrplan verfolgen, was ihr mehr als zugute kam.
Der September ging schließlich in den Oktober über und die Nächte wurden immer länger und die Tage immer frostiger, aber es schneite nicht. Es war nur kalt, verregnet und die Bäume ließen die Blätter langsam fallen, nachdem sie sich rot verfärbt hatten.
James Potter und Lily Evans hatten doch wirklich die Schulleitung bequatschen können, auch an Halloween einen Ball abzuhalten. Lilys Begründung war, dass man so den Etikette Unterricht auch anwenden könnte, aber schließlich hatte James gewonnen mit dem Argument, dass sich Hogwarts doch nicht lumpen dürfte, wenn es eine Austauschschülerin gab.
James hatte bei der Erzählung im Gemeinschaftsraum dann jedoch zugeben müssen, dass man nicht Dumbledore, sondern McGonagall hat überzeugen müssen, die von einem weiteren Ball nicht sehr erfreut war.
McGonagall habe schließlich zugestimmt, wenn die Schulsprecher alles organisieren würden und so waren die Vertrauensschüler mit einbezogen worden und auch Valerie hatte sich freiwillig gemeldet, um zu helfen. Sie hatte schon viele Bälle gemanagt und behielt Dinge im Hinterkopf, die dem Schulsprecherpaar bereits in dem Stress wieder entfallen waren.
Es war einer dieser Abende, wo sie gemeinsam im Gemeinschaftsraum der Schulsprecher saßen und über den Ball diskutierten. Die Schulsprecher waren in eine kleine Debatte verfallen und die Vertrauensschüler stritten untereinander, wer was übernehmen sollte.
Valerie selbst saß nur da und besah sich das Ganze. Sie war etwas belustigt darüber, dass die Häuserfeindlichkeiten auch zwischen die Ballvorbereitungen kamen.
Die beiden Slytherins, wollten sich um die Dekoration kümmern, aber alle anderen Häuser waren entschieden dagegen. Sie wollen in keine 'Depression' verfallen. Ihre Worte. Gut, eigentlich die Worte von einer mutigen Hufflepuff aus dem sechsten Schuljahr. Die Vertrauensschüler waren generell alle aus der sechsten Schulstufe, wie ihr aufgefallen war. Das war in Beauxbaton anders.
Sie musste an Isobel denken und hoffte, dass es ihr gut ging in der Schule und sie sich nicht schleifen ließ. Sie hatte noch keinen Brief erhalten von den Beiden, aber hatte so etwas in diese Richtung schon vermutet. Vermutlich mussten sie erst einen Krisenrat berufen und ausdiskutieren, wie sie mit ihr verfahren würden.
Sie musste leicht schmunzeln. Die Beiden waren doch immer wieder fantastisch in dieser Hinsicht. Sogar Isobel verhielt sich dann noch kindlich und was die Beiden nachtragend waren. Darüber konnte man nur mit dem Kopf schütteln.
Die Ravenclaws hatten das Wort erhoben, denn sie sprachen gegen die Gryffindors, die die Musik bestimmen wollten. Hufflepuff hatte die glorreiche Idee, ein Moto zu nehmen, aber Valerie hatte nur verwirrt geblinzelt. Das war ein Halloweenball. Halloween war doch das Motto?
Die Slytherins hatten den Hufflepuffs Blicke zugeworfen, die das aussprachen, was Valerie sich gedacht hatte. Ravenclaw war auch dafür, noch die Gänge zusätzlich zu schmücken, was die Französin als keine so schlechte Idee empfand.
Sie sah noch ein paar Minuten dem Chaos zu und wurde sich dann bewusst, dass noch fast überhaupt nichts gefestigt worden war und das, obwohl es Anfang Oktober war. Einen Ball plante man nicht einfach einmal so einen Nachmittag.
„Ruhe", rief sie irgendwann, als es ihr zu viel wurde und sogar Lily und James verstummten. „Das ist das reinste Drama hier. Ihr bekommt nichts auf die Reihe, wegen was? Häusern? Was seid ihr für ein kindischer Haufen", murrte sie schließlich, das Letzte mehr zu sich selbst, aber jeder hatte es genau gehört.
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Pure Blood
FanfictionEin Trank, der ihrer Mutter Schmerzen zufügt, treibt Valerie in die Enge. Ohne groß darüber nachzudenken, entscheidet sie sich für die Rettung ihrer Mutter, doch war es das wert, ihre Freiheit aufzugeben? Ihre Geschwister zurück zu lassen? „Ich glau...