„Weiß jemand, was Dumbledore uns so Dringendes mitteilen möchte?", fragte James und setzte sich zu der Gryffindorgruppe seines Jahrgangs. „Wenn du es als Schulsprecher nicht weißt, James, wie sollen wir es dann wissen?", fragte Remus und schenkte sich Kürbissaft nach.
Sie hatten gerade zu Frühstück gegessen und Dumbledore hatte darum gebeten, dass die Schüler doch noch länger sitzen bleiben würden. Es war ein Samstag im Jänner und es hatte über die Nacht geschneit. Die Schüler wollten eigentlich hinaus auf die Ländereien und ihre überschüssige Energie in Schneeballschlachten loswerden.
Aber was tat man nicht alles für den Direktor. „Eigentlich wüstest du es, James. Es war sogar deine Idee", verdrehte Lily die Augen, konnte sich aber ein Grinsen nicht verhindern. James blinzelte und stützte seinen Kopf auf seinen Händen ab. „Ist das so? Ich meine, ich habe immer großartige Ideen, aber welche ist es denn jetzt genau?"
Valerie verdrehte die Augen. Sie konnte sich gut vorstellen, dass seine Gedanken genauso bei Sirius waren, der immer noch das Bett im Krankenflügel hüten musste, weshalb er wohl einfach vergessen hatte, um was es in den letzten Besprechungen mit Dumbledore ging.
Lily wollte zu einem Kommentar ansetzen, aber Valerie legte schnell ihre Hand auf die von der Schulsprecherin und schüttelte den Kopf. Die Evans schloss ihren Mund wieder und starrte Valerie verwirrt an. Dann schien sie zu verstehen und ihr Blick wurde weicher.
„Der Eislauftag", meinte sie dann erklärend zu James und sein Blick erhellte sich, bevor er aber wieder fiel. „Sirius kann nicht dabei sein", murmelte er und Valerie sah ihn verstehend an. „Das nicht, aber wenn er jetzt in Madame Pomfreys Obhut bleibt, dann wird er für die nächsten Quidditchspiele topfit sein, meinst du nicht?"
Es waren wohl die richtigen Worte gewesen, denn James Blick erhellte sich und Remus zwinkerte ihr zu. Sie war sich aber nicht so sicher. Konnte man den die richtigen Worte finden, wenn man sich um einen Freund sorgte? Sorgte man sich denn je nicht um einen Freund?
Die Gespräche verstummten als Dumbledore nach vorne Trat und zweimal in die Hände klatschte, was augenblicklich für Ruhe sorgte.
„Ich hoffe, Sie alle hatten schöne, erholsame Ferien und freuen sich über das nachträgliche Geschenk, das wir Lehrkräfte als auch Ihr Schulsprecherpaar für Sie haben. Für den heutigen Tag wird das Quidditchfeld in eine Eislaufbahn umfunktioniert. Daneben wird von unseren Hauselfen ein Buffett errichtet, bei dem Sie sich jederzeit bedienen dürfen. Wir bitten Sie nur um eines, ziehen sie sich warm an. Wir wollen Madame Pomfreys Kapazitäten nicht allzu sehr ausschöpfen"
Er zwinkerte und trat dann zurück an den Lehrertisch. Die Schüler nahmen das als Erlaubnis zu quatschen und kreuz und quer wurde durch die Halle zu schreien. Nicht wenige Schüler und Schülerinnen lachten erfreut auf.
Es entstand ein Gedränge am Tor. Jeder wollte so schnell wie möglich in den Turm zurück, um sich etwas Warmes anziehen zu können. Jede Minute zählte.
Valere grinste auch erfreut. Sie war zwar erst einmal im Leben Eislaufen gewesen und war miserabel darin, aber es zählten die Freunde an einem solchen Tag und davor hatte sie in den letzten Wochen und Monaten einige dazugewonnen.
„Wie habt ihr es geschafft, ihn dafür zu überreden?", fragte Alice begeistert. Sie hüpfte fast auf ihrem Platz auf und ab. Keiner der Freunde hatte sich bisher bewegt. Sie wollten die Masse als erstes etwas abwarten.
„Das war eigentlich James", gab Lily zu, „Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er es auch durch" James grinste und Remus neben ihm lachte auf. Valerie konnte sich denken, an welche Richtung seine Gedanken gewandert waren.
Auch wenn er seit Jahren Lily hinterherrannte, hatte er bisher nur einmal gewonnen und das war beim Weihnachtsball gewesen. Lily würde sich vielleicht mit dem Argument herausreden, dass es ihr Pflicht war, dass Schulsprecher und Schulsprecherin gemeinsam auf diesem Ball erschienen, aber Valerie hatte aus so manchen Gesprächen herausgehört, dass es Lily wirklich freute, mit ihm dorthin zu gehen.
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Pure Blood
FanfictionEin Trank, der ihrer Mutter Schmerzen zufügt, treibt Valerie in die Enge. Ohne groß darüber nachzudenken, entscheidet sie sich für die Rettung ihrer Mutter, doch war es das wert, ihre Freiheit aufzugeben? Ihre Geschwister zurück zu lassen? „Ich glau...