Valerie sah zu, wie die Koffer in die Kutsche verladen wurden, vor der große Abraxaner gespannt waren.
"Madam Maxime hat mir geschrieben, du mögest dich noch vor dem Abendessen bei ihr im Büro einfinden", verabschiedete sich ihr Vater und Valerie nickte überrascht. Was war denn jetzt los? Sie war noch nie in das Büro der Direktorin gerufen worden, außer es ging um Projekte, die Valerie mitorganisieren sollte, aber nie am Tag der Ankunft.
"Werde ich. Au revoir" Valerie drückte ihren Vater, wie ihre Mutter noch einmal fest und stieg dann hinter ihren Geschwistern in die weiße Kutsche. Dann klopfte sie zweimal gegen das Glas und die Abraxaner setzten sich in Bewegung.
"Valerie, was ich in der Place Cachée gesagt habe, tut mir leid", murmelte Nathan und Valerie lächelte ihn an, bevor sie ihre Hand auf sein Knie legte. "Ich verzeihe dir, Nathan."
Sie sah aus der Kutsche hinaus in den Himmel, denn die Abraxaner flogen mit ihnen über Frankreich hinweg zu dem Schloss, das die französische Magieschule Beauxbaton darstellte.
Die Delacour-Kinder trugen bereits die Schuluniform, da es keinen Zwischenstopp geben würde. Diese bestand aus einer weißen Bluse für die Mädchen mit einem hellblauen Poncho und einem hellblauen, weiten Rock, während die Jungs ein weißes Hemd, eine weiße Stoffhose und ein hellblaues Jackett trugen.
Valerie mochte die Uniform. Sie hatte etwas Elegantes und doch Schmeichelhaftes an sich. Isobel mochte den Rock überhaupt nicht. Sie beschwerte sich gerne, dass es im Winter viel zu kalt dafür war und auch lieber eine Hose trug wie Nathan, der das ganze nur Augendrehend angenommen hatte.
Von Nathan wusste Valerie, dass es die Mädchen im Sommer besser hatten. Während diese einen Rock trugen und es so nicht allzu heiß war, saßen sie mit langer Hose und Jackett Jacke da.
Somit glich sich das aus, aber Valerie war das eh egal. Bald würde sie im verregneten Großbritannien leben. Sie war wirklich neugierig, was die Schulleitung von ihr wollte. Vielleicht in Bezug auf den Winterball? Oder soll sie die neue Schulsprecherin werden?
Das wäre wirklich toll. Sie kümmerte sich gerne um die jüngeren Schüler und hatte immer für jeden ein offenes Ohr. Ihr Vertrauensschüleramt hatte sie heuer an Isobel abgetreten, die wirklich erfreut darüber war und Valerie wusste ohne Zweifel, dass sie das Abzeichen an Nathan weiterreichen würde.
"Was wird denn jetzt dann meine Aufgabe sein? Ich habe nicht wirklich aufgepasst, als du von deinen Aufgaben geschwärmt hast", grinste Isobel und betrachtete ihre geflochtene Frisur in einem kleinen Handspiegel.
Valerie besaß denselben, jedoch nicht in dem strahlenden, echten Silber wie Isobel, sondern in Blattgold.
"Du wirst gleich mit den drei anderen Vertrauensschülern auf die Erstklässler warten und sie dann in den Perlensaal bringen. Dort werden ihnen dann die Regeln erklärt und das Abendessen kann stattfinden. Alles andere, wird dir das Schulsprecherpaar mitteilen in den nächsten Tagen"
Isobel nickte und fuhr sich die Wimperntusche nach, während Valerie ein Buch hervorholte und Nathan mitgenommene Süßigkeiten naschte.
"Und Nathan? Wenn du das nächste Mal Schwierigkeiten bei Verwandlung hast, sag mir oder einem Vertrauensschüler gleich Bescheid, wir können helfen. Du musst dich dafür nicht schämen, nur wenn du nicht um Hilfe bittest, ok? Das ist keine Schande"
Nathan stockte kurz, schob sich dann ein Bonbon zwischen die Zähne und sah aus dem Fenster. "Ich hatte nicht vor, nur mehr ein Annehmbar zu erhalten. Ich werde mich in diesem Fach mehr bemühen"
Valerie nickte stolz über ihren kleinen Bruder und vertiefte sich in ihr Zaubertrankbuch. Sie hatte eine interessante Stelle gefunden, die sie nicht ganz verstand. Sie las die Zeile mehrmals und runzelte die Stirn.
DU LIEST GERADE
Pure Blood
FanfictionEin Trank, der ihrer Mutter Schmerzen zufügt, treibt Valerie in die Enge. Ohne groß darüber nachzudenken, entscheidet sie sich für die Rettung ihrer Mutter, doch war es das wert, ihre Freiheit aufzugeben? Ihre Geschwister zurück zu lassen? „Ich glau...