1 | der Winchester-Charme

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Es war schwer die beiden Jäger von nun an zu trennen und sowohl bei ihr als auch bei Dean konnte man sehen, wie sie förmlich aufblühten. Der Winchester hatte seit Josies Geburtstag keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt, seine neue Droge waren Josies Lippen, die er bei jeder Gelegenheit küsste. Noch nie in seinem Leben war er so hin und weg von jemandem und der Wunsch nach Normalität wurde immer stärker. Sämtliche Fälle, die sie bearbeiten könnten, interessierten ihn nicht mehr. Er wollte das, was Cliff hatte. Während Sam am Laptop nach Monstern suchte, scrollte sich Dean durch das Immobilienangebot in den Vorstädten von Kansas. Zwar würden diese teuren Häuser nur ein Traum bleiben, aber wenn er einen Job hätte und Josie vielleicht auch arbeiten würde, könnten sie sich ein kleines Heim leisten.

"Erwischt", flüsterte die Brünette und packte abrupt seine Schultern, "Was siehst du dir da an?"

"Nichts, ein paar unleistbare Häuser", gestand er.

"Geht das nicht ein bisschen schnell? Wir sind doch noch nicht einmal eine Woche offiziell zusammen", triezte sie den Jäger.

"Sagt die, die hier eingezogen ist, noch bevor wir zusammen waren."

"Okay, Punkt für dich", lächelte sie verliebt und massierte sanft die verspannten Schultern ihres Geliebten.

"Wie fändest du das hier?", erkundigte er sich und klickte auf eines der Inserate.

"Süß, ich mag die Veranda", antwortete sie und vergaß vor lauter Schauen zu massieren, worauf er sie direkt still aufmerksam machte.

"Wir könnten uns als wohlhabendes Paar ausgeben und Häuser besichtigen, das wollte ich immer schon mal machen", schlug er grinsend vor.

"Könnte eigentlich ganz lustig werden", meinte sie und setzte sich auf seinen Schoß.

"Und wenn keiner hinsieht, könnten wir kurz verschwinden und auf eigene Faust das Schlafzimmer erkunden."

"Und die Qualität des Bettes testen?", fügte sie verrucht hinzu.

"Das ist schließlich kaufentscheidend."

"Es wäre wirklich schön, etwas Eigenes zu haben. Nicht, dass ich nicht gerne hier mit euch im Bunker bin, aber ich vermisse die Morgensonne durchs Fenster scheinen und frei und nackt durch die Wohnung zu tanzen."

"Okay, wir kaufen ein Haus, lass mich mal schnell eine Bank überfallen", bestimmte Dean, da er das nur zu gerne erleben wollte.

"Ruhig Brauner, wir haben doch noch Zeit dafür, und bis dahin tanze ich nackt durch dein Zimmer", bremste sie ihn und schmiegte sich an ihn.

Eine Weile stöberten sie durch die Maklerseiten, bis Sam von seinem Laptop aufsah und seinen Arm über den Tisch streckte.

"Könntet ihr beiden mir einen Gefallen tun? Es gibt einen Fall in Topeka, ihr müsstet euch den Tatort ansehen, dann kann ich mich schon an die Pathologieberichte setzen", bat Sam und drückte Josie ein Blatt mit einer Adresse in die Hand.

"Du willst uns doch nur loswerden, damit du den Bunker für dich hast. Ich hab' doch mitbekommen, dass du Amelia eingeladen hast", erwiderte Dean mit einem vielsagenden Zwinkern.

Sam sagte nichts, er wandte sich schnell ab und tat so, als hätte er viel zu tun mit seiner Recherche.

"Wir sollten ihm wirklich mal einen Abend freigeben. Lass uns nach Topeka fahren."

"Ich hätte ja wirklich nein gesagt, aber wenn du willst, machen wir das. Die arme Amelia wird sonst noch vernachlässigt, wenn wir Sammy so hart arbeiten lassen.", sorgte sich Dean gespielt.

"Ach, dir tut Amy leid?", gab Josie gespielt bissig von sich.

"Dir nicht? Du müsstest doch auch wissen, wie es ist, sich nach einem Jäger zu verzehren."

"Hm, eigentlich nicht, als ich mich das letzte Mal nach einem Jäger 'verzehrt' habe, hab ich ihn mir einfach genommen", spottete sie mit einem liebevollen Kuss auf seine Lippen.

Er versuchte zwar, sich beleidigt abzuwenden, aber er konnte nicht widerstehen, das war eben seine Droge.

"Schere-Stein-Papier, wer fährt?", schlug sie vor und ballte schon einmal ihre Faust.

"Eine Runde", lenkte er ein und zählte den Countdown.

Josie wusste, was Dean nehmen würde, also ließ sie ihn gewinnen. Sie wollte sich während der Fahrt an ihn lehnen können, dafür bot sich die durchgehende Sitzbank des Impalas besser als ihr Charger.


Während der Fahrt machte sie es sich bequem und legte ihren Kopf auf seinen Oberschenkel. Zufrieden darüber, endlich das erreicht zu haben, was sein sehnlichster Wunsch war, strich er immer wieder sachte durch ihre Locken. Es fiel ihm wahnsinnig schwer sich auf die Straße zu konzentrieren und nicht ständig Josie anzusehen.

"Wir könnten uns als FBI-Paar ausgeben, wir hätten zwei gleichnamige Ausweise", erzählte sie ihm, als sie die einzelnen Karten in der Kiste durch kramte.

"Wieso haben wir das eigentlich nicht schon früher gemacht?"

"Hm, ich wollte dir keine zu großen Hoffnungen machen", grinste sie frech.

"Lieb von dir, und trotzdem bist du eingeknickt", konterte er zwinkernd.

"Ich konnte ja nicht mit dem Winchester-Charme rechnen."

"Davor hab ich dich aber gewarnt, ich wusste, dass du mir eines Tages nicht mehr widerstehen kannst."

"Der Moment war übrigens, als du mir gesagt hast, was du für mich empfindest. Ich meine, ich hab es schon vorher gewusst und dachte, ich wäre darauf vorbereitet, aber als du 'Ich liebe dich' sagtest, ist mein Herz kurz stehen geblieben. Und es war ein Anstoß für mich, endlich darüber nachzudenken, was ich wirklich für dich empfinde. Ich will nicht lügen, ich hatte davor schon überlegt, wie es weitergehen würde, wenn ich Andys Mörder erst gefunden hatte. Aber in dieser Nacht habe ich mich dazu entschlossen, dass ich definitiv mit dir zusammen sein wollte. Sag's nicht weiter, aber ich stand sogar kurz davor, mein Versprechen über Bord zu werfen und über dich her zu fallen."

"Was hat dich davon abgehalten?", erkundigte er sich schmunzelnd über ihr Geständnis.

"Naja, du warst tot und danach ein Dämon", gab sie trocken zurück.

"Oh, ich verstehe. Das heißt, wenn ich früher zurückgekommen wäre, hätte ich eine Chance gehabt?"

"Ich hab dich nicht umsonst geküsst! Es hätte genügend andere Möglichkeiten gegeben, dich abzulenken. Die Chance war da, du hättest nur aufwachen müssen. Ich liebe zwar jede Seite an dir, mag sie noch so dunkel sein, aber ich konnte nicht zulassen, dass du Sammy oder mir noch länger weh tust oder gar einen von uns tötest."

Wortlos sah er auf die Straße und dachte an den Moment. Der wahre Dean kämpfte damals gegen die dämonische Seite und hätte beinahe gewonnen, hätte sein Herz nicht aufgehört zu schlagen. Dennoch zweifelte er daran, dass Josie ihn als Dämon geliebt hätte, vor allem nicht wegen dem, was er in dieser Zeit getan hatte.

"Dean, fahr rechts ran", befahl Josie und setzte sich, besorgt über seinen Gesichtsausdruck, auf.

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ich hab euch das erste Kapitel ja als kleines Weihnachtsgeschenk versprochen, also hier ist es und:

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