29 | Todesnachricht

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Während der Fahrt zurück, fand Josie Zeit, dass sie ihr Handy zur Hand nahm und entdeckte eine Nachricht, dass ihr Cousin Greg sie angerufen hatte. Sie hatte ihm ihre neue Nummer gegeben für den Fall, dass etwas mit ihrem Onkel war. Traurig steckte sie das Telefon in ihre Hosentasche und starrte aus dem Fenster. Sie malte sich in ihren Gedanken aus, weswegen Greg angerufen haben könnte. Am naheliegendsten war, dass Onkel schließlich doch verstorben war.

"Willst du darüber reden?", erkundigte sich Dean.

"Worüber meinst du?"

"Darüber dass du scheinbar irgendwas auf deinem Handy gesehen hast und jetzt traurig aus dem Fenster gaffst"

Sie seufzte. Eigentlich wollte sie nicht darüber reden, aber sie wollte auch nicht lügen. Schließlich sah sie bei Dean, wie es war, wenn er seine Gedanken für sich behielt, und wenn sie wollte, dass er sich öffnete, musste sie ebenfalls ein gutes Vorbild sein.

"Mein Cousin hat angerufen als wir gegen diesen Rugaru gekämpft haben", begann sie und schaute schuldbewusst auf ihre Hände in ihrem Schoß, "Ich glaube Onkel Bill ist gestorben"

"Du glaubst es?", hakte er nach und sah mitfühlend zu ihr hinüber, "Warum rufst du ihn nicht zurück?"

"Ich kann nicht", säuselte sie und ihre Unterlippe zuckte bereits.

"Ich dachte, du stehst deinem Onkel nicht nahe", erinnerte sich Dean leicht verwirrt.

"Tu ich auch nicht, aber er ist immerhin mein Onkel. Ich mochte ihn wirklich als Kind, nur als ich älter wurde, riss der Kontakt so langsam ab. Ich wünschte ich hätte noch ein bisschen Zeit mit ihm verbracht, in den letzten Jahren"

"Ja, Zeit ist kostbar", erwiderte der Winchester wissend, da er sich selbst wünschte, mit ein paar geliebten Menschen mehr Zeit verbracht zu haben, "Ruf ihn zurück"

"Ich rufe ihn an, wenn wir im Bunker sind", versprach sie, und bis dahin würde sie sich überlegen, was sie sagen würde, wenn Greg sie nach ihrem neuen Leben fragen würde.

***

Am nächsten Morgen packte Josie ihre Taschen. Bill war von ihnen gegangen und ihre Tante wollte, dass die Familie Abschied nehmen konnte, bevor er beerdigt werden würde.

"Bist du sicher, dass du alleine zur Beerdigung fahren willst? Ich könnte mitkommen, dann würde ich deine Familie kennen lernen", meinte Dean und schaute Josie zu, wie sie ein paar Kleider aus ihrem Schrank in den Koffer legte.

"Nein, schon gut, es wird sowieso Zeit, dass ich mich meiner Familie stelle und so wie ich meine Tante kenne, wäre sie sowieso nicht begeistert von dir"

"Wieso? Ich bin doch liebenswürdig, ich wette, ich könnte deine Tante um den Finger wickeln, du weißt, wie charmant ich sein kann?!"

"Ja, aber vielleicht will ich auch gar nicht, dass du charmant zu dieser Hexe bist", schnurrte Josie und schlang ihre Arme um seine Taille.

"Wärst du etwa eifersüchtig?", grinste er überheblich.

"Kommt drauf an wie sehr du deinen Charm spielen lassen würdest"

Freudig lachte er kurz auf und küsste sie liebevoll, ehe er sie weiter packen ließ.

"Was mach ich nur zwei Tage ohne dich?", seufzte er traurig, in der Hoffnung, dass sie ihn doch mitnehmen würde.

"Das was du sonst auch immer getan hast bevor du mich hattest"

"Ich kann mich schon nicht mal mehr daran erinnern"

Kopfschüttelnd schmunzelte sie vor sich hin und schloss den Reißverschluss der Tasche.

"Ich werd dich auch vermissen, aber wir werden das schon überleben mal zwei Tage getrennt zu sein", tröstete sie ihn, "Und ich rufe dich an sobald ich in New Orleans angekommen bin"

"Versprochen?"

Bestätigend nickte sie und küsste ihn. Wehmütig seufzte er und griff nach ihrer Tasche.

"Machen wir's uns nicht noch schwerer", säuselte er und trug ihr Gepäck zum Charger.

"Stell keine Dummheiten an", ermahnte sie ihn und öffnete die Fahrertür ihres Wagens.

"Ich doch nicht", konterte er mit Unschuldsmiene.

Mit einem letzten Abschiedskuss stieg Josie ein und fuhr aus der Garage. Schweren Herzens schaute er dem Auto nach und steckte die Hände in die Hosentaschen. Es war komisch für ihn, wieder alleine zu sein, denn er hatte sich in kürzester Zeit daran gewöhnt, die Jägerin jede Minute bei sich zu haben. Und nun, da sie weg war, sorgte er sich schon um die Brünette. Er ärgerte sich, dass er ihren Dodge nicht noch einmal durchgecheckt hatte, bevor sie losfuhr. Was, wenn ihre Bremsen versagten, oder sie mitten im Nichts liegen blieb? Murrend schloss er das Garagentor und verkroch sich in sein Zimmer.

Josie traf einige Stunden später im Heimatort ihrer Familie ein und checkte erstmal im Haus ihrer Tante ein.

"Da ist das Gästezimmer", erklärte ihre Tante Rose und stieß die Tür zu dem Raum auf.

Als erstes kam Josie der stickige Geruch entgegen, aber sie lächelte dankbar und warf ihre Tasche aufs Bett, denn sie wollte zuerst ihr Versprechen an Dean einlösen.

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