2 》Grund zum Leben - Zwischen Leben und Tod《

36 | Bitcoin macht's möglich

In der Zwischenzeit, waren auch hier die Cops angekommen und Josie sah zu, dass sie mit Dean und dem anderen verschwand, bevor sie noch ins Verhör gerieten.

"Hey Glubschauge, such mal in deinem Darknet nach irgendwas, womit man eine Shojo erledigen kann", wies Dean den pummeligen an, der hinter ihnen her trottete und schnaufte, als würde er jede Sekunde einen Lungeninfarkt bekommen.

"Dean mach langsamer", bat Josie, die Mitleid hatte.

Da sie längst eine menschenleere Seitengasse erreicht hatten und außer Sichtweite waren, konnten sie ihr Tempo verringern und wieder zu Atem kommen.

"Wie heißt du eigentlich?", wollte Josie wissen und blieb stehen, als sich 'Glubschauge' auf die erste Bank setzte, die er sah.

"Larry", keuchte er und tippte auf seinem Handy herum.

"War ja klar, dass er so heißt", nuschelte Dean zu sich selbst und erhielt von Josie einen Hieb mit dem Ellbogen.

"Hier steht ein Katana, das mit dem Segen eines Shinto Priesters geweiht wurde, kann sie töten", erzählte Larry monoton und hielt ein Foto von einem unscheinbar aussehendem Schwert in die Höhe.

"Und wo kriegen wir das jetzt so schnell her?", fragte Dean ahnungslos.

"Wir warten", sagte Larry gelassen mit einem schiefen Lächeln.

"Du machst Witze, oder?"

Es dauerte nicht einmal eine Stunde, bis ein Teenager mit einem Fahrrad ankam und das Katana aus seinem Rucksack zog. Er überreichte es Larry, der sich auf japanisch bedankte. Ohne ein weiteres Wort radelte der Bote wieder davon und sowohl Josie, als auch Dean standen einfach nur da und wussten nicht, was gerade passiert war.

"Hat uns gerade ein minderjähriger Fahrradbote einfach so eine Geister-Mordwaffe vorbei gebracht?"

"Das ist das Darknet, mein Freund. Bitcoin macht's möglich", schmunzelte Larry und übergab Dean das Schwert.

"Man, du musst mir dieses Darknet echt mal zeigen", schwärmte der Winchester und betrachtete die scharfe Klinge.

"Lieber nicht, du kommst nur auf dumme Ideen", wehrte Josie direkt ab und wollte sich lieber nicht vorstellen, auf welche Schätze Dean so stoßen würde.

"Und wie kriegen wir jetzt diese Shojo her? Kannst du sie rufen?", erkundigte sich der Jäger.

"Nein, sie kommt nur wenn, naja wenn ich eifersüchtig werde"

"Dann müssen wir dich eifersüchtig machen", meinte Josie und drehte sich zu Dean.

Er begriff schnell, worauf sie hinaus wollte und spielte mit. Larry musste mitansehen, wie die Brünette ihrem Freund die Zunge in den Hals steckte und obwohl er bis dahin kein Interesse an Josie hatte, kränkte es ihn, dass er nicht an Deans Stelle war.

"Da ist sie!", teilte Larry ihnen mit und zeigte auf den Geist.

Dean konnte sie ebenfalls deutlich sehen, nur Josie war nüchtern und ehe sie sich versah, wurde sie zur Seite gestoßen. Dean wollte instinktiv nach ihr sehen, aber der Geist fuhr die Krallen bereits aus und rauschte kreischend auf Dean zu.

"Dean, benutz das Katana!", rief Josie, aber bevor er reagieren konnte, entriss Larry es ihm.

Der Nerd nahm allen Mut zusammen und rammte das Samurai-Schwert in den Rücken der Shojo, wobei die Spitze der Klinge exakt vor Deans Brust aufhörte. Der Geist kreischte und zerplatzte wie ein Wasserballon.

"Junge, du hättest mich fast getötet!", beklagte sich Dean und griff sich an die Brust.

"Du solltest ihm Dankbar sein, Dean, er hat dir gerade das Leben gerettet"

"Was nicht in Gefahr gewesen wäre, hätte er nicht-", setzte der Winchester fort, aber auf Grund von Josies strafendem Blick unterbrach er sich selbst, "Danke, Kumpel"

"Klar, keine Ursache", stammelte Larry fassungslos über sich selbst.

Josie rappelte sich auf und trat auf den Iron Man Fan zu. Sie lächelte und gab ihm einen Kuss auf beide Wangen, sodass ein leichter Lippenstift-Abdruck zurück blieb.

"Das hast du dir verdient", hauchte sie dankbar, bevor sie sich verabschiedete.

Mit gutem Gefühl, ließ er die Klinge des Schwertes auf seiner Schulter ruhen und marschierte nach Hause.

"Hey, Larry", rief ihm Dean nach, "Ich wette mit dieser Story kannst du deine kleine WoW-Freundin eher beeindrucken, als mit ranzigem Sake"

"Das hoffe ich", grinste der Nerd und bog um die Ecke.

Auch Josie und Dean machten sich auf den Weg zurück zum Impala, der Fall war erledigt.

"Man, ich hätte dieses Katana echt gern behalten", schwärmte Dean und äffte die Bewegungen eines Fechtkämpfers nach.

"Wozu?", fragte Josie kichernd.

"Damit hätte ich Mr. Waschbrettbauch-Officer ein weiteres Sixpack eingeritzt, haa-jaa. wusch, wusch und wusch"

"Sag nicht, dir stößt das immer noch auf, dass ich mit ihm geflirtet hab", schmunzelte Josie und zog eine Braue in die Höhe.

"Was, wenn doch?", entgegnete er und steckte sein imaginäres Schwert weg.

"Naja, hättest du ein Sixpack, bräuchte ich mir keines anflirten", konterte Josie und traf einen wunden Punkt.

Dean verstummte gänzlich. Er wusste zwar, dass Josie nur scherzte und sie ihn liebte, egal ob mit Sixpack oder langsam ansetzender Hüftspeck. Aber so wie es Larry störte, kein Katalogmodel-Gesicht zu haben, störte Dean eben das. Und solche Dinge unter die Nase gerieben zu bekommen, war nie nett, auch nicht als Spaß.

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