"WARTE! Bist du etwa schwanger", brach es aus Dean, bei dem der Groschen endlich gefallen war.
"Ich will nichts versprechen, aber es könnte sein. Ich bin überfällig", gestand sie kleinlaut, "Sobald die Feiertage rum sind, werde ich mal einen Arzt aufsuchen"
"Das... wow... das ging so schnell", stammelte der Vater in spe überfordert.
"Tja, wenn man bedenkt, wie lange wir uns Zeit gelassen haben, musste das Schicksal scheinbar das Gleichgewicht wieder herstellen", mutmaßte Josie achselzuckend.
"Ich würde sagen, das Schicksal muss gefeiert werden, ich hol den Sekt... und Orangensaft für die zukünftige Mutter", gab Amelia begeistert von sich.
"Wow, das hab ich wirklich nicht erwartet", merkte auch Sam an, bei dem es langsam durchsickerte, dass er Onkel werden würde.
"Frag mich mal, vor nicht ein paar Wochen war ich noch überzeugter Single", lachte sie und verschränkte ihre Finger mit denen von Dean.
"Ich muss mal kurz an die frische Luft", murmelte er und entzog ihr seine Hand, bevor er die Treppe zum Ausgang hoch hastete.
Geschockt sah Josie ihm nach und wandte sich Sam zu.
"Soll ich mit ihm reden?", fragte sie, da der jüngere Bruder Dean immer noch besser kannte.
"Ja, aber warte bis er anfängt", riet Sam.
Verunsichert folgte die Jägerin dem Winchester und stapfte durch den Schnee. Sie ging einfach den Spuren nach und fand Dean vor einem Baum hockend.
"Hey", flüsterte sie sanft und schlang die Arme wärmend um ihren Leib, "Alles okay?"
Eine heiße Dampfwolke stieg auf, aber es kam kein Wort aus seinem Mund.
"Ich weiß schon, woran du denkst", sprach sie, entgegen Sams Ratschlag, "Zerbrich dir noch nicht den Kopf darüber, wer weiß, ob es nicht doch nur ein Fehlalarm war. Ich wollte nur, dass ihr Bescheid wisst, dass es sein könnte. In ein paar Tagen wissen wir es genau und dann kannst du dir meinetwegen Gedanken machen"
Langsam ging sie vor ihm in die Hocke und strich mitfühlend über seine Wange.
"Was wird aus unserem Roadtrip?", fragte er und Josie lachte.
"Naja wir haben noch mindestens sieben oder acht Monate Zeit dafür, aber ein Urlaub zu dritt geht sich bestimmt auch mal aus, oder wir lassen es vorübergehend bei Onkel Sam", schlug sie vor und erhob sich wieder, "Komm wieder mit rein, hier draußen ist es kalt"
Hilfsbereit streckte sie ihm die Arme hin und zog ihn hoch, allerdings rechnete sie nicht damit, dass er sie an sich drückte.
"Ich wollte nicht, dass du denkst, ich würde es nicht wollen. Ich will eine Familie, ich hätte nur gerne noch damit gewartet", erklärte er sich, "Wir haben gerade erst darüber gesprochen den Moment zu leben, also ging ich davon aus, dass du ebenfalls warten wolltest"
"Das wollte ich auch, aber zu dem Zeitpunkt war noch alles okay, dann hätte ich meine Periode bekommen sollen. Erst dachte ich es liegt an dem Stress, den ich hatte und dann ist mir unser kleiner 'Unfall' eingefallen und den Rest kennst du ja"
Seufzend lehnte er seine Stirn an ihre und verarbeitete alles.
"Und du sagtest noch, dass du dir die Pille danach holen willst", erinnerte er sich und bereute es, dass er nicht mehr Acht darauf gegeben hatte, sondern die Jagd vorne anstellte.
"Es ist wie es ist", säuselte Josie und schmiegte sich an ihn, da sie langsam fror.
"Wir sollten wieder rein gehen, bevor du dir den Tod holst"
Zustimmend nickte sie und ging Hand in Hand mit ihm hinein. Sam und Amelia hatten sich bereits zurückgezogen und ließen den Abend auf ihre Weise ausklingen. Während Josie das Geschenkpapier aufräumte, trat Dean an den Tisch und ergriff nochmal die Wollhaube. Nachdenklich knetete er den flauschigen Stoff zwischen seinen Fingern und lachte kurz ungläubig auf. Fragend hob Josie den Blick und musterte den Winchester.
"Weißt du woran ich gerade denken musste?", fragte er mit einem seligen Lächeln auf den Lippen und die brünette schüttelte den Kopf, "Als Sammy geboren wurde, hat Mom ihn mir in den Arm gelegt und ich hatte so verdammte Angst, dass ich ihn kaputt machen könnte. Er war so winzig"
Dean hatte die Erinnerung klar vor Augen und starrte gedankenversunken auf die Mütze. Er konnte kaum glauben, dass sich dasselbe bald wiederholen würde, nur dass es sein eigenes Fleisch und Blut sein würde.
"Wer hätte gedacht, dass aus diesem Würmchen mal so ein riesen Kerl werden würde", lächelte sie, "Und das alles nur, weil sein großer Bruder auf ihn aufgepasst hat"
Die grünen Augen schnellten nach oben und erwiderten ihren warmherzigen Blick.
"Ich hab's gar nicht so schlecht gemacht, oder?", säuselte er.
"Dafür, dass du selbst noch ein Kind warst, definitiv nicht!"
"Vielleicht krieg ich es ja nochmal hin", murmelte er und Josie kam auf ihn zu.
Liebevoll schlang sie ihre Arme um seine Taille und blickte zu ihm auf.
"Mit Sicherheit und ich bin schließlich auch noch da, du musst das nicht alleine durchstehen, so wie damals", versprach sie und streckte sich für einen Kuss nach oben.
"Hab ich schon mal gesagt, dass du toll bist?", fragte er und strich ihr Locken hinters Ohr.
"Ich glaub schon, aber ich hör es gern nochmal", grinste sie schelmisch.
"Danke, dass du mich nicht aufgibst und so viel Verständnis hast, das hatte ich lange nicht in meinem Leben"
"Ich geb' mein Bestes", antwortete sie und drückte ihn einmal kurz, "Und jetzt komm mit, ich hab dir doch noch was Rotes versprochen und kleiner Spoiler, ich hab's grad an"
An beiden Händen zog sie den vorfreudig strahlenden Jäger mit sich, bevor er sie überraschend packte und in seinen Armen ins Schlafzimmer trug.
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2 》Grund zum Leben - Zwischen Leben und Tod《
Paranormalder zweite Teil rund um das "Liebesspiel" zwischen Josie und Dean. Es erwarten die Jäger neue Fälle, neue Freunde und viel Chaos, aber es gibt immer einen Grund um weiter zu machen, nämlich den Grund zum Leben! dieses Buch knüpft an den ersten Teil...