8 | nie wieder Sin City

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Josies Eifersucht trieb sie dazu, Casey zu folgen und dass sie ausgerechnet Dean mit ihr sah, löste etwas in ihr aus. Abrupt stürmte sie auf Dean zu, der verwundert zurückwich, aber dennoch von seiner Geliebten zu Boden gerissen wurde. Sie versetzte ihm einen ordentlichen Hieb ins Gesicht, bevor sie das Dämonenmesser aus ihrem Stiefel zog und auf ihn einhacken versuchte. Mit aller Kraft drückte Dean gegen ihre Hand und war erstaunt wie stark Josie sein konnte, die sonst nicht einmal ein Gurkenglas aufbrachte. Der Türsteher setzte an, die Prügelei zu unterbinden, aber Casey legte sachte eine Hand auf seine Brust um ihn aufzuhalten. Er schaute sie kurz verdutzt an, ging aber wieder zurück auf seinen Posten. Dean schaffte es jedoch, selbst die Oberhand zu gewinnen. Es tat ihm zwar unendlich leid, aber er klemmte sie in seine Ellbogen-Beuge und schnürte ihr die Luft ab, bis sie bewusstlos wurde.

"Geht es ihr gut?", sorgte sich Casey, die dem Spektakel einfach nur zugesehen hatte.

"Ja, sie wird gleich wieder zu sich kommen", klärte Dean sie auf und öffnete die Tür des Impalas, wo er sie hinein setzte.

Als er die Tür zuschlug, sah er sein Spiegelbild, und dahinter das einer Sirene.

"Casey, du bist echt hässlich", sagte er zur Spiegelung, ehe er sich zu ihr umdrehte.

Sie grinste breit und legte den Kopf schief.

"Es gab eine Zeit, da fandest du mich unwiderstehlich", erinnerte sie ihn und trat einen Schritt auf ihn zu.

Ihr Ausdruck wurde wieder ernst und sie sah ihm fest in die Augen.

"Du wolltest deinen Bruder für mich töten, erinnerst du dich? Warum hast du es nur nicht getan?"

Dean war wie gebannt und ließ es zu, dass Casey ihre Hand an seine Wange legte. Er erinnerte sich an seinen letzten Besuch in Sin City, und an das letzte Mal wo er mit Casey zusammen war.

"Die Wahrheit ist, du könntest mich immer noch für dich ganz allein haben, du müsstest nur dieses Miststück beseitigen", hauchte sie und deutete auf Josie, die langsam wieder zu sich kam.

Er blickte ebenfalls in die Richtung und betrachtete Josie. Unweigerlich verspürte er den Drang, seine Waffe zu ziehen und sie einfach auf offener Straße zu erschießen. Josie realisierte langsam wo sie war und als sie Deans mordlüsternen Blick sah, fiel ihr ihre Mission wieder ein. Hysterisch schrie sie, da er und Casey sich so nahe standen. In ihren Augen war Dean der Böse, der ihr Casey wegnehmen wollte. Sie schaute sich im Wageninneren nach einer potentiellen Waffe um, aber alles, was sie fand, war der Karton mit ihren Antiquitäten. Zielstrebig griff sie nach dem Kerzenständer und öffnete die Autotür. Instinktiv zog Dean seine Pistole und richtete sie auf Josie. Von weitem erkannte Garth den Impala und als er sah, wie Dean und Josie versuchten, sich gegenseitig zu töten, rannte er zu ihnen. Dem Türsteher wurde die Sache währenddessen doch zu brenzlig und er schlug Dean die Waffe aus der Hand, wodurch er ins Taumeln geriet. Was Josie die perfekte Gelegenheit bot Dean die Spitze des Bronzeteils hineinzurammen. Sie verfehlte allerdings seine Brust und erwischte nur seinen Oberarm. Schmerzerfüllt schrie der Jäger auf und schien für einen Moment wieder klar im Kopf zu sein.

"Casey ist die Sirene", sagte er laut, sodass es der herannahende Garth hören konnte, bei Josie hatte es keinen Zweck, sie war immer noch in ihrem Bann.

Die Jägerin zog den Kerzenleuchter heraus und wollte ein weiteres Mal auf Dean einstechen. Geschickt wich er aus und konnte sie abblocken, wobei ihr der schwere Bronzeguss aus der Hand fiel und mit einem tiefen Gong auf dem Gehweg aufprallte. Casey versuchte unbemerkt in den Club zu verschwinden, aber Garth hatte sich schon den am Boden liegenden Bronzeständer geschnappt und hechtete der Sirene nach. Er stieß die Spitze genau zwischen ihre Schulterblätter und sie zuckte schmerzerfüllt zusammen. Ein markerschütternder Schrei drang aus ihrer Kehle, der sogar draußen auf der Straße noch hörbar war. Josie, die gerade auf Dean kniete und ihm die Kehle zudrückte, hielt inne und sah sich verwirrt um. Geschockt blickte sie auf ihre Hände hinab und ließ abrupt los. Dean sog erleichtert die Luft ein und atmete hustend und keuchend weiter.

"Hab das Miststück erwischt", gab Garth stolz von sich und hielt den vor Blut triefenden Kerzenleuchter in die Höhe.

Erschöpft schloss Dean die Augen und war froh, dass diese Scheiße endlich vorbei war.


"Josie, wenn du darüber reden willst... Ich bin für dich da", bot ihr Dean an, als sie im Auto auf dem Rückweg waren.

"Ich weiß", lächelte sie mit dankbarem aber dennoch traurigem Blick, "Du bist immer für mich da, weil du mein bester Freund bist"

"Mit gewissen Vorzügen", stellte er klar und Josie lachte leise auf, ehe sie schuldbewusst auf seinen blutgetränkten Ärmel schaute.

"Es tut mir leid, dass ich dich angegriffen habe", säuselte sie.

"Ist schon gut, es war ja nicht deine Schuld", wehrte er ab.

Castiel hatte beide bereits geheilt und dem Türsteher und einigen Passanten die Erinnerung an den Kampf genommen. Es war nicht die klügste Idee, den Kampf mitten auf der Straße vor Zeugen zu führen.

"Ich glaube ich will nie wieder nach Sin City", murmelte Josie und schaute auf das Straßenschild auf dem 'Sie verlassen Elisabethville' stand, "Und ich glaube ich will auch keine Frau mehr küssen"

Schmunzelnd schielte Dean zu ihr hinüber, aber verkniff sich einen Kommentar dazu.

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