45 | tödliches Versprechen

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„Du kannst uns aber jederzeit besuchen!", versprach Sam.

„Danke, das werde ich auch", antwortete sie und lächelte Dean an.

Die Brünette war einfach nur froh, dass Dean sie nicht verabscheute. Aber tief im Inneren hegte Dean leichte Zweifel. Natürlich war sie seine Josie, aber sie war ein Vampir, ein Monster. Es widersprach seinem Kodex. Zwar hatte er übernatürliche Freunde, aber er würde Benny ohne zu zögern töten, wenn dieser sich einen Fehltritt leisten würde. Dean wusste, dass er trotz allem Josie nicht töten könnte. Wenn er sie ansah, sah er nur seine Geliebte, aber er erinnerte sich nur zu gut an den Schmerz ihrer Fangzähne. Und er spürte, dass sie nicht mehr dieselbe war. Sie wirkte stärker, auch wenn sie offen zugab, dass sie Angst hatte. Der Jäger war sich dennoch nicht sicher, ob er so tun könnte, als wäre es ihm egal, dass sie ihre Fangzähne jederzeit erneut in seinen Hals rammen könnte.

"Aber vorerst, kommst du mit rein, du kannst duschen, und dir was anziehen, deine Sachen liegen immer noch in deinem Zimmer", erzählte Dean und deutete den Vampiren rein zu kommen.

Während sich die Männer um den großen Tisch mit er Landkarte setzten und Benny noch einmal erzählte, was geschehen war, ließ sich Josie ein heißes Bad ein. Die Düfte, die sie so gern mochte, waren viel zu intensiv und so legte sie sich in das klare Wasser. Die Wärme löste ihre verkrampften Muskeln und je länger sie sich in dem Badezimmer umsah, desto mehr fühlte sie sich wieder zu Hause. Entspannt schloss sie die Augen, aber riss sie abrupt auf, als sich die Tür öffnete.

"Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken, ich hab deine neuen Reflexe vergessen", entschuldigte sich Dean und betrat langsam den feucht-dunstigen Raum.

Sie lächelte ihm zaghaft entgegen, als er sich an den Wannenrand setzte und nachdenklich mit den Fingern über die Wasseroberfläche strich.

"Dean?", begann sie leise und setzte sich aufrecht hin, "Erinnerst du dich an unser Versprechen?"

"Welches meinst du?", erwiderte er, ohne ihr in die Augen zu sehen.

"Du weißt welches ich meine"

Er schloss seine Augen und seine Lippen pressten sich zu einer schmalen Linie zusammen.

"Dean, wehe, du ziehst den Schwanz ein! Ich hab's auch getan, du hast mir dein Wort gegeben", ermahnte sie ihn.

"Aber dieses Mal ist es was anderes, ich konnte weiter leben..."

"Das wusste ich aber nicht, als ich dich getötet habe, ich hab dich gehen lassen und jetzt musst du mich gehen lassen"

"Ich dachte, du wärst zu mir zurück gekommen, aber stattdessen willst du dich verabschieden? Was ist mit dem Plan, dass du bei Benny lebst?"

"Dieser 'Plan' klingt zu schön, um wahr zu sein. Ich weiß nur, dass es nicht funktionieren wird. Ich hab den Zweifel in deinen Augen gesehen. Wir beide wissen, dass ich nicht mehr die bin, die sich damals als deine falsche Braut ausgab, oder die mit dir und Sam eine ganze Stadt von Dämonen befreit hat. Es ist zu viel passiert bei uns beiden. Die Päckchen, die wir zu tragen haben sind jetzt schon zu groß, vor allem deines"

Still hörte er ihr zu und stand wortlos auf, ehe er das Bad verließ und Josie niedergeschlagen zurück ließ. Sie war gerade aus der Wanne gestiegen, als Dean zurückkehrte. In seiner Hand hielt er einen Silberdolch. Zielstrebig ging er auf Josie zu und schaute ihr tief in die Augen.

"Du würdest mir so oder so das Herz brechen", hauchte er und kam ihr nahe.

Mit bebender Lippe erwiderte sie seinen Blick und griff nach seiner Hand, in der er das Messer hielt.

Langsam führten es beide an ihre Brust, sie konnte deutlich das Zittern seiner Hand spüren.

"Tu es, wann immer du bereit bist, mich gehen zu lassen", flüsterte sie mit weinerlicher Stimme.

Feuchte Lippen drückten sich gegen ihre Stirn. Mit Tränen in den Augen schloss er seine Lider und stieß mit einem Ruck nach vorn, die Klinge direkt in ihr Herz. Lautlos kämpfte Josie gegen den Schmerz in ihrer Brust an, nun wusste sie, was sie Dean angetan hatte, als sie sich an das Versprechen gehalten hatte. Abrupt zog Dean das Messer raus und wandte sich ab.

"Ich lasse dich gehen, wenn du es unbedingt willst, aber bitte verlange nie wieder von mir, dich zu töten!", krächzte er und ließ mit einem unterdrückten Schluchzen den Dolch fallen. 

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ich entschuldige mich zwar nicht für das Kapitel, aber ihr könnt mir glauben, ich habe beim Schreiben bestimmt noch mehr geweint, als ihr gerade beim Lesen 🙈 

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