25 | kein klassisches Monster

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"Und was ist eine Amazone?", fragte Josie ein paar Wochen später und blätterte auf dem Beifahrersitz in den Aufzeichnungen von Deans Vater.

"Naja, sagen wir's so; sie sind bildschöne Frauen, die Männer für eine Nacht verführen, um sich schnell schwängern zu lassen. Danach wird immer ein Mädchen geboren, welches ihren Erzeuger töten muss", erklärte Dean zusammengefasst.

"Wow, die leben Feminismus auf höchstem Niveau", merkte Josie an und betrachtete die Symbole in dem Buch, "Hast du schon mal eine Amazone getroffen?"

"Ähm", überlegte Dean, wurde aber direkt von seiner Beifahrerin unterbrochen.

"Weißt du was, vergiss es! Ich sollte aufhören Fragen zu stellen, auf die ich die Antwort eigentlich gar nicht wissen will"

"Ich wollte eigentlich sagen, dass ich noch lebe, und kein Amazonen-Baby versucht hat, mich zu töten. Also denke ich nicht, dass ich als Samenspender einer Amazone hergehalten habe ", erwiderte er.

"Wie gesagt, ich wollte es eigentlich gar nicht so genau wissen", brummte Josie und schlug Johns Tagebuch zu.

"Stimmt irgendwas nicht?", erkundigte sich der Winchester und schielte skeptisch zu ihr hinüber.

"Um ehrlich zu sein, nein", begann sie leise und Dean überlegte kurz, ob er lieber irgendwo anhalten sollte, damit sie richtig reden konnten.

Eigentlich ging Josie eher zu Sam, wenn sie über ihre Sorgen reden wollte, aber seit sie mit Dean zusammen war, öffnete sie sich auch ihm, denn sie wollte keine Geheimnisse vor ihm haben. Zumindest nicht mehr seit der Sache mit dem Baby.

"Ich habe gestern eine E-Mail von meinem Cousin erhalten. Das war das erste Mal, dass ich wieder etwas von meiner Familie gehört habe, seit ich damals Louisiana verlassen habe"

"Und was hat er geschrieben?"

"Dass unser Onkel scheinbar schwer krank ist und sie nicht wissen wie lange er noch zu leben hat"

Überrascht hoben sich Deans Augenbrauen und er war für einen Moment sprachlos.

"Sollen wir den Job sein lassen und stattdessen nach Louisiana fahren?", wollte der Jäger wissen.

"Nein, schon gut, so nahe stand ich meinem Onkel auch wieder nicht. Und im Moment ist mir eine Jagd lieber, dann muss ich wenigstens nicht daran denken", lehnte sie ab und zwang sich seufzend zu einem Lächeln.

Dean akzeptierte ihre Entscheidung wortlos, schließlich hatte er sich in der Vergangenheit oft genug für einen Job entschieden, anstatt sich seinen Problemen zu stellen. Auch wenn dies in den seltensten Fällen gut ausgegangen war.

Einige Stunden später trafen die beiden in dem unscheinbaren Örtchen ein, wo in letzter Zeit immer wieder junge Männer spurlos verschwanden. Die halbe Stadt war plakatiert mit Vermisstenanzeigen der Opfer und die Nachfrage bei der örtlichen Polizei war, wie zu erwarten, ein Schuss ins Leere.

"Sollen wir die Witwen befragen?", hakte Josie bei ihrem vermeintlichen FBI-Kollegen nach, während sie die Station des Sheriffs verließen.

"Das kann noch warten", wehrte Dean knapp ab und überlegte sich einen Plan.

"Aber es sind immerhin schon elf Opfer und das in einem Zeitraum von zwei Wochen"

"Ja, ich weiß, und ich glaube es sind keine Amazonen", klärte er sie auf, was sie stutzig machte.

"Und was ist es dann?"

"Genau das, müssen wir erstmal rausfinden, bevor wir die Witwen befragen können", meinte der Jäger und stieg ins Auto.

Sie fuhren zu einem Motel und recherchierten, welche Monster in dieser Gegend häufig waren, zu denen es passen würde, sich beinahe jeden Tag ein Opfer zu schnappen.

"Ich denke nicht, dass es ein klassisches Monster war", meldete sich Sam am Telefon zu Wort, der seinen eigenen Fall bearbeitete, jedoch gerne sein Wissen teilte, "Vampire, Werwölfe und sogar Dämonen hinterlassen die Überbleibsel ihrer Opfer, weil sie sich einen Dreck darum scheren, dass sie jemand finden könnte. Hier haben wir es mit jemandem zu tun, der nicht entdeckt werden möchte. Wahrscheinlich verscharrt es die Körper im eigenen Garten"

Genervt warf Dean seinen Laptop neben sich auf das Motelbett und rieb sich das Gesicht.

"Wir haben rein gar nichts!", klagte er und seufzte, "Wie sollen wir die Ehefrauen befragen, wenn wir nicht mal den geringsten Anhaltspunkt haben?"

"Ich werd' mal Garth anrufen, vielleicht hat der eine Idee, aber jetzt muss ich los, wir hören uns", sagte Sam und legte kurz danach auf.

"Wer war die Erste, dessen Mann verschwunden ist?", wollte Josie voller Tatendrang wissen.

"Eine Miss Berrett", murmelte Dean und las die Namen auf seinem Notizzettel vor.

"Wie wäre es, wenn wir morgen früh direkt bei ihr anfangen", schlug die Brünette vor und kam zu Dean aufs Bett.

"Okay, und was machen wir jetzt bis morgen früh?", raunte er, als sie sich rittlings auf seinen Schoß setzte.

"Ich würde sagen, aufpassen, dass ich nicht über Nacht Witwe Nummer zwölf werde", antwortete sie und zog sich das Shirt über ihren Kopf.

"Hm, ich glaube diese Art von Babysitting gefällt mir", grinste er und ließ seinen Blick über ihren Oberkörper gleiten.

"Und ich weiß was dir noch gefällt", hauchte sie ihm ins Ohr, während ihre Finger sich bereits einen Weg unter seinen Hosenbund bahnten.

"Du meinst, das was du letztens gemacht hast, als du-", sagte er, jedoch wurde sein Satz durch ein Stöhnen unterbrochen.

"Genau das", schmunzelte sie stolz und blickte auf Deans flatternde Lider hinab.

Er bemühte sich und wollte seiner Geliebten in die Augen sehen, aber das Gefühl war zu überwältigend, weshalb er es einfach nur genoss und sich Josie einfach in Gedanken vorstellte. Manchmal kam es ihm wie früher vor, wo er sich gelegentlich in diese Situation hinein fantasiert hatte, nur dass er jetzt ihre Stimme hören konnte, die ihm süße Dinge zu flüsterte und wenn er seine Hand ausstreckte, spürte er ihre weichen Brüste. Und jedes Mal, wenn er sie da sanft kniff, durchzuckte sie ein Gefühl der Wonne, das sie ihm mit einem lustvollen Laut wissen ließ. Abrupt packte er ihr Handgelenk. Leicht überrumpelt sah sie ihm in die Augen und erkannte pure Leidenschaft. Ehe sie sich versah, lag sie auf dem Rücken und spürte Deans Zunge in ihrem Mund. Umständlich entledigte er sich seiner Kleidung, denn Josie verhinderte, dass er den Kuss unterbrach. So wild wie jetzt waren sie nur aufeinander, wenn sie hemmungslos sein konnten, was im Bunker kaum möglich war, es sei denn Sam oder Amelia waren nicht zu Hause. Und ihre Zimmernachbarn waren den beiden grundsätzlich egal, denn sie blieben ja anonym, es gab in irgendeinem Zimmer einfach nur ein Pärchen, das es ordentlich zur Sache gehen ließ. So wie jetzt auch.

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