20 | ein ernstes Gespräch

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Die Wochen vergingen und Josie vermied es penibel im Geringsten aufreizend zu sein. Ihre engen Jeans und weit ausgeschnittenen Shirts hatte sie ganz hinten im Schrank versteckt. Stattdessen machte sie es sich in Jogginghosen und Pullover bequem. Wann immer Dean versuchte, ihr näher zu kommen wich sie ihm aus oder drückte seine Hände von sich. Anfänglich verstand er ihre Abweisung und schob es auf die Fehlgeburt, aber die Genesungszeit, die die Ärztin geraten hatte, war bereits verstrichen und so langsam wurde der Jäger ungeduldig.

"Wir sollten uns vielleicht mal unterhalten", begann er und stellte den Stuhl vor Josies Bett, auf dem sie lümmelte.

Ihre Augen weiteten sich ängstlich. Das hieß nichts Gutes, wenn Dean reden wollte, da er die Karten nur auf den Tisch legte, wenn es wirklich notwendig war. Schon jetzt bildete sich ein Knoten in ihrem Hals und ihr Herz raste aufgeregt.

"Worüber?", fragte sie eingeschüchtert und sah ihm schuldbewusst in die Augen.

"Um das was gerade zwischen uns läuft, oder sagen wir eher... nicht läuft"

Wortlos senkte sie den Kopf und schluckte die Tränen hinunter. Sie hatte Angst, dass er nun genug von ihr hatte.

"Josie, sieh mich an", verlangte er leise und wirkte nicht, als wäre er wütend auf sie, "Ich liebe dich, okay? Daran wird sich auch nie was ändern, aber wir müssen das endlich klären"

"Ich weiß", lenkte sie ein und atmete durch.

Erwartungsvoll schaute er sie an und wartete, bis sie bereit war zu reden.

"Erinnerst du dich, daran, dass ich sagte, dass ich noch nicht bereit bin, eine Mutter zu sein?", fing sie an und er nickte, "Naja, aus diesem nicht wollen ist irgendwie eine Angst entstanden. Ich habe Schiss davor, wieder schwanger zu werden. Ja ich weiß, dass wir verhüten können, aber das haben wir zuvor auch und dennoch ist es passiert"

"Dann müssen wir eben noch besser aufpassen, und wenn es doch wieder passiert, dann ist es ebenso, wir stehen das schon durch"

"Aber was, wenn ich es wieder verliere? Ich will das kein zweites Mal durchmachen, einmal war schon einmal zu viel für mich"

Ratlos blickte Dean auf seine Hände und überlegte, was er tun könnte, um Josie die Angst zu nehmen, aber es gab nichts.

"Dean, ich will ja mit dir schlafen, wirklich ich vermisse es, aber ich weiß, dass die Angst stärker sein wird als die Lust darauf"

"Was, wenn wir gar nicht miteinander schlafen, sondern nur so tun?", schlug er vor.

"Wie meinst du das?", stutzte sie.

"Ich kann es dir zeigen"

Er erhob sich und kniete sich aufs Bett, sodass er ihren Hoodie ausziehen konnte. Etwas Verzweiflung lag in ihrem Blick, aber sie ließ sich darauf ein und lehnte sich zurück, während er sich auch seines Hemdes entledigte. Mit gemischten Gefühlen betrachtete sie seine bloße Haut. Einerseits verzehrte sie sich danach, andererseits hatte sie Bedenken, wenn sie jetzt nachgab, könnte es passieren. Aber bevor sie noch länger überlegen konnte, spürte sie die warme Haut seiner Brust auf ihrer. Instinktiv schloss sie die Augen.

"Ich liebe dich", flüsterte er ihr ins Ohr, was ein Lächeln auf ihre Lippen zauberte.

"Und ich dich", erwiderte sie und schlang ihre Arme liebevoll um ihn.

Sachte glitten ihre Finger über seinen Rücken. Motiviert durch ihre Berührungen wagte er es, zarte Küsse auf ihrem Hals zu verteilen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr sie diese Nähe vermisst hatte und allmählich entspannte sie sich.

"Und?", erkundigte er sich, "Ist es schlimm?"

"Nein", gestand sie und ein schlechtes Gewissen kam auf, dass sie das hier so lange mied.

"Es gibt so viele alternativen, welche wünschst du dir?"

Neugierig schaute er ihr in die Augen und strich ihr liebevoll über die Wange.

"Ich würde eigentlich viel lieber dir einen Wunsch erfüllen, immerhin hab ich dich hingehalten"

"Nichts neues für mich", scherzte er.

"Ja okay, das hab ich verdient", lenkte sie ein und rollte mit den Augen.

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ich weiß, es ist ein sehr kurzes Kapitel, aber der Cut ging sich nicht anders aus, sorry!

2 》Grund zum Leben - Zwischen Leben und Tod《Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt