23 | was ist das?

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Noch im Wasser fuhr Dean herum und setzte an, auf die Mitte des Sees zu schwimmen.

"Warte, du willst doch nicht daraus schwimmen?!", schimpfte Josie von der Angst gepackt.

"Da ertrinkt vielleicht gerade jemand!", antwortete Dean und ließ sich nicht abhalten.

So schnell er konnte, kraulte er auf die Stelle zu, wo zuvor noch ein Schatten war. Währenddessen lief Josie überfordert am Flussufer auf und ab. Sie sprach einen Mann an und schilderte ihm, dass jemand wohl ertrank und er ihrem Geliebten doch zur Hilfe eilen sollte. Der Mann fackelte nicht lange und warf sich in die Fluten. Die Brünette stand an Land und zitterte am ganzen Leib, als sie Dean abtauchen sah und er ihres Erachtens viel zu lange unter Wasser blieb. Nach Luft ringend tauchte er auf und gleich danach wieder ab, ebenso wie der andere Mann, jedoch mussten beide nach kurzer Zeit aufgeben. Es gab weit und breit niemanden und in dem trüben Wasser konnte man rein gar nichts sehen. Dean hatte versucht, so weit wie möglich hinab zu tauchen und auf dem Boden zu suchen. Vergeblich. Die Männer kämpften sich wieder an Land und sanken außer Atem ins Gras.

"Da draußen ist nichts", keuchte Dean und schloss vor Anstrengung die Augen.

"Aber wir haben doch beide den Schatten gesehen, dann den Schrei gehört und danach war der Schatten weg", versicherte sich Josie, da sie sich plötzlich unsicher war.

"Ja, aber vielleicht haben wir uns beide getäuscht", murmelte der Dunkelblonde und rappelte sich vom Boden auf.

Verzweifelt schaute Josie ihm in die Augen und auch er musste sich eingestehen, dass es ihn enttäuschte. Der Gedanke, dass es vielleicht doch jemanden gegeben hatte der hilflos ertrank und er einfach nur an der falschen Stelle gesucht hatte, belastete ihn.

"Danke, dass Sie geholfen haben", sagte die Hernandez dankbar und reichte dem freundlichen Helfer die Hand.

"Nichts zu danken, ich hoffe nur, dass es wirklich ein Fehlalarm war", meinte er und sah auf die spiegelnde Seeoberfläche.


Die Jäger ließ es keine Ruhe und blieben in Wassernähe, mit dem Blick stets auf die Leute gerichtet, die darin herumschwammen.

"Vielleicht war es doch das Lochness-Monster", murmelte Dean und gab sich geschlagen, denn selbst, wenn da draußen jemand war, war er jetzt längst ertrunken.

"Ja, wahrscheinlich", seufzte auch Josie und lehnte sich an den Winchester, "Aber war trotzdem mutig von dir und dem Mann da rauszuschwimmen"

Liebevoll streichelte sie über seine bloße Haut und war wirklich stolz einen wahren Helden an ihrer Seite zu haben, der die Menschen nicht nur vor Vampiren und Geistern beschützt sondern auch Leben rettet wenn sie durch nichts als dem Tod selbst bedroht wurden. Gänzlich vertieft in die Zweisamkeit, verloren sie die Aufmerksamkeit auf das Wasser, bis erneut ein schriller Schrei ertönte. Dieses Mal waren aber nicht nur sie es, die das hörten. Einige suchten erschrocken die Oberfläche ab, schienen sich aber nicht zu trauen den Helden zu spielen, in der Hoffnung, irgendjemand anderes würde es schon tun. Und natürlich war es Dean, der sich zu dieser Aufgabe berufen fühlte. Eilig erhob er sich und stürmte in das seichte Wasser, bevor er mit schlagenden Wellen auf eine Frau zu schwamm, die mit einem Arm wedelte und dann untertauchte. Josie blieb im knietiefen Wasser stehen und beobachtete Dean mit einem Messer in der Hand, das sie ihm noch mitgeben wollte, falls er die Hilfesuchende losschneiden musste. Sie sorgte sich, dass er es nicht schaffen könnte, die Ertrinkende alleine an Land zu bringen. Aber noch hatte der Winchester sie gar nicht zu fassen bekommen. Er nahm einen tiefen Atemzug und tauchte nach ihr. Nur verschwommen konnte er in dem dreckigen Wasser eine Silhouette treiben sehen und griff nach ihren Haaren, die er als erstes erwischte. Ihre Augen bewegten sich benommen, aber sie sah ihn wenigstens an, weshalb er ihr schnell ein wenig Luft aus seinem Mund in ihren gab, ehe er sie nach oben ziehen wollte, aber es schien, als würde sie irgendwo festhängen. Kurz überlegte er, ob er nochmal auftauchen soll, um erneut Luft zu holen, denn nun hatte er ja nur noch die Hälfte in seinen Lungen gespeichert. Aber er wollte die Frau so schnell wie möglich retten. Strampelnd zerrte er an ihr und wirbelte nur den Dreck noch mehr auf, sodass er sie kaum noch sehen konnte. Erst recht nicht woran sie festhing. Seine Augen brannten bereits und die Lunge schmerzte. Verzweifelt versuchte er sich an ihr hinabzutasten, vielleicht hatte sich ihr Bein in einer Wurzel oder einer Wasserpflanze verhakt. Aber schon bei der Hüfte abwärts erkannte er, dass dort keine Beine waren. Nur etwas Aalartiges. Kaum hatte er die schleimige Haut berührt schlug die Frau die Augen auf und entblößte ihre haifischartigen Zähne. Dean erschrak und wollte wieder auftauchen, aber stattdessen packte sie ihn und zog ihn nur tiefer in die Dunkelheit, zumindest sah es für den Jäger so aus, denn der Sauerstoffmangel ließ ihn das Bewusstsein verlieren.

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