33 | das Leben geht weiter

139 16 0
                                    

Stolz, dass ihre Instinkte sie nicht täuschten, berichtete sie Dean von dem Vorfall.

"Guten Morgen", sprach er mit einer Kaffeetasse in der einen Hand und dem Handy in der anderen.

"Dir auch, du wirst nicht glauben was für einen Tag ich heute schon hatte, dabei ist es noch nicht mal 9 Uhr und ich bin schon im Krankenhaus"

"Du bist im Krankenhaus?", stockte Dean besorgt.

"Ja, aber nicht meinetwegen!", beruhigte sie ihn sofort und erzählte ihm die ganze Geschichte, "Greg und ich werden gleich noch zum Begräbnis fahren und danach komme ich direkt nach Hause zu dir. Ich brauche nämlich dringend eine deiner Entspannungsmassagen!"

"Ich hoffe doch, ich bekomme dann auch eine von dir"

"Du bekommst noch viel was Besseres mein Schatz, du weißt doch wie es endet, wenn du mit deinen rauen Händen meinen Körper ...", raunte sie und schaute sich in dem leeren Flur um.

Auch Dean hielt Ausschau nach Sam, aber der schien nicht in der Nähe zu sein.

"Ähm, sagtest du nicht, du bist in einem Krankenhaus? Und hieß es gestern nicht noch, du solltest lieber trauern, als an Sex zu denken?", unterbrach er sie leise.

"Lass mir doch diese guten Gedanken, ich hatte eine schlechte Nacht, einen ekelerregenden Morgen und muss jetzt auf eine Beerdigung, wo ich sehr wahrscheinlich weinen werde"

"Okay, okay, dann bereite ich schon mal deine Entspannung vor und du siehst zu, dass du schnell nach Hause kommst"

"Ich bin gespannt", lächelte sie und kringelte eine Haarsträhne um ihren Finger, genauso wie Greg es gemeint hatte.

Nach einer emotionalen Beerdigung und einer langen Fahrt, war Josie einfach nur froh wieder zu Hause zu sein. Dean hatte sich wirklich Mühe gegeben und ihre Lieblingsduftkerzen angezündet und wartete in ihrem Bett auf sie.

"Hey", begrüßte sie ihn und betrachtete ihn vom Türrahmen aus.

"Selber hey", antwortete er und setzte sich auf, "Wie war es?"

"Schön und traurig", erwiderte sie und trat auf ihn zu, "Erinnere mich daran, dass ich dich das nächste Mal mitnehme! Ich hätte dich, abgesehen bei der Sache mit dem Formwandler, gut gebrauchen können"

Erfreut lächelte er, es bedeutete ihm viel, dass ihm jemand das Gefühl gab gebraucht zu werden und es so klar und direkt von Josie zu hören rührte ihn zutiefst.

"Komm her, du kleine Heldin des Tages", schmunzelte er und breitete die Arme aus.

Josie ließ sich nicht zweimal bitten und warf sich direkt auf ihn.

"Ohne dich wär ich das aber gar nicht, ich hab das von dir gelernt"

"Hör auf zu schleimen, oder willst du abgesehen von der Massage und dem Sex noch was?", witzelte er.

"Warte lass mich kurz überlegen", konterte sie spielerisch und kuschelte sich an ihn, "Nein, eigentlich bin ich gerade wunschlos glücklich"

"Dann sehen wir mal zu, dass wir deine beiden anderen Wünsche mal erfüllen", schlug er vor und öffnete beiläufig die Knöpfe ihrer Bluse.

***

Josie war froh, dass ihr Leben einfach weiter ging, und sie kaum Zeit hatte zu trauern, denn es gab eine Menge Arbeit zu tun. Während sich Josie wie üblich auf der Toilette einer Raststätte umzog, stopfte sich Dean ein paar Schokoriegel in den Mund.

"Du glaubst nicht wie ekelhaft dieses Klo war", beklagte sich die Brünette und ließ sich auf den Sitz fallen, "Sag mal, was frisst du da schon wieder?"

"Waf?", nuschelte Dean und versuchte den riesigen Zuckerklumpen hinunter zu würgen, "Ich hatte Hunger"

"Wie wäre es dann zur Abwechslung mal mit einem Salat?", meinte sie, "Der setzt nicht so an"

Verdattert blinzelte er und traute seinen Ohren nicht. Still und heimlich ließ er die beiden anderen Riegel unter den Sitz fallen, er würde sie später essen, wenn Josie nicht hinsah. Aber vorerst hatte sie es geschafft, ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, er wusste ja selbst, dass sein Lebensstil nicht der gesündeste war.

Am Tatort angekommen, erwartete sie ein riesiges Aufgebot an Officers, was Josie jedes Mal wieder aufs Neue einschüchterte. Dean allerdings störte das eher weniger, er hatte seine Wege, sich stets herauszuwinden.

Selbstbewusst ging das Paar auf einen Officer zu, der abseits stand und scheinbar etwas notierte.

"Guten Tag Sir, Agent Springsteen und Special Agent Montoya", stellte sich Dean vor und hielt kurz seinen Ausweis hoch, ebenso wie Josie.

"FBI? Ich wusste nicht, dass das FBI schon informiert wurde?", stutzte der Beamte.

"Tja, was soll ich sagen, wir arbeiten eben schnell", erwiderte Dean mit einem charmanten Lächeln, was den Mann aber gänzlich kalt ließ.

"Nun denn, was haben wir?", unterbrach Josie und trat einen Schritt vor, sodass sie Dean leicht hinter sich schob.

"Wir haben noch nicht viel, aber scheinbar haben ein paar Jugendliche sich irgendwelche Drogen eingeworfen und sechs Leute in dieser Disco ermordet"

"Irgendwas Ungewöhnliches dabei?", hakte die Jägerin sachlich nach und drückte ihr Kreuz durch, was Dean kurz die Stirn runzeln ließ.

So ganz klar war ihm nicht, was Josie vorhatte, aber solange ihr Plan aufging, würde er sich ruhig verhalten.

"Abgesehen, dass sechs Leute abgeschlachtet wurden?", erwiderte der Officer verwundert, "Sie sehen sowas wohl oft, oder?"

"Naja, das ein oder andere Mal, aber das macht den Job so außergewöhnlich, nicht wahr?", kam es warm von Josie, deren Augen funkelten.

Der Beamte blinzelte stumm, ehe er sich räusperte und seine Arbeit fortsetzte. Triumphierend schmunzelte die Brünette vor sich hin und musterte ihr Gegenüber, während Dean hinter ihr fragend den Kopf schief legte und sich fehl am Platz fühlte.

"Ich seh' mich mal drinnen um", teilte er mit und Josie nickte wortlos.

Mit verdrehten Augen seufzte Dean und verschwand in die Disco.

_________________🖤_________________

Vote wenn dir das Kapitel gefallen hat :)

2 》Grund zum Leben - Zwischen Leben und Tod《Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt