~Kp. 7~

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"Du kannst dir dort drüben diese Art Badehose anziehen, bevor du dann in das Becken steigen kannst und ich die entsprechenden Vorbereitungen treffen werde." Er wies mit seinem ausgestrecktem Arm nach rechts auf eine kleine unscheinbare Tür, die ich noch gar nicht bemerkt hatte. Ich nickte und machte mich auf meinen Weg.

Hinter dem Durchgang befand sich ein kleiner unscheinbarer Raum, in dem eine marmor Bank stand und ein hölzerner einfacher Kasten thronte. Ich legte das Handtuch und die Badehose, die eher eine kurze luftige Leinenhose war, auf den kühlen Marmor und begann mich aus meinen Klamotten zu schälen. Nachdem ich dies geschafft hatte und nun nur mehr die Badehose meinen Leib bedeckte, abgesehen von meiner Kette natürlich, verließ ich den kleinen Raum und ging zurück zu dem riesigen Wasserbecken, dessen Inhalt in den hellen Lampen und dem durch die Fenster fließenden Sonnenlicht atemberaubend Türkis zu glitzern begann. Ich setzte zuerst zögernd einen einzelnen Fuß in das Nass und hatte ein Deja-vu zu heute Morgen in der Badewanne, doch das Wasser, dass sofort meinen Fuß umspülte, schien noch um eine Nuance wärmer und einladender, denn das Wasser der Blechbadewanne. Ob dies an der harmonischen Umgebung lag, wusste ich nicht, doch bevor meine Gedanken wieder zu dem Gespräch mit meinem Onkel und dem damit verbundenen Ergebnis springen konnten, schritt ich, diesmal mit mehr Bestimmtheit, weiter in das Becken. Ich watete bis zur Mitte, wobei das Wasser nie über meinen Bauchnabel schritt.

"Komm zu mir, George!", hörte ich Phil rufen und drehte mich zu dem Ort um, aus dem seine Stimme von den hohen Wänden widerhallend, zu kommen schien. Phil stand, nun in einer anscheinend grünen Robe, in einem eher abgelegenen Teil des Beckens und deutete auf einen unscheinbaren Knopf in der Wand neben ihm. Schnell ging ich, durch den Widerstand des Wassers, auf ihn zu und kam vor ihm zum Halt, wobei ich zu ihm aufblicken musste, da er ja noch immer am Beckenrand stand.

"Das hier sind unsere eigens kreierten Drüsen, die ich dir gerne vorführen würde. Leg dich einfach hier an die Wand." Ich tat wie geheißen und lehnte nun auf einer kleinen Erhöhung liegend gegen die besagte Wand. Phil drückte den Knopf und ein Gurgeln und Blubbern war zu hören, bevor etwas angenehm gegen meinen Rücken massierte. Um mich herum fing es zu blubbern an und nun fühlte ich mich wirklich wie in einer Suppe, doch es war sehr angenehm.

"Gefällt es dir?"

"Ja, es ist entspannend" Phil nickte bestätigend und ich wartete gespannt darauf, was als nächstes passieren würde. Phil nahm eine kleine Flasche hervor und schüttete etwas von ihrem Inhalt in seine Hände, dann rieb er sie aneinander, während er sprach: "Lehn deinen Kopf auf die Kopfnische hinter dir und schließ einfach die Augen." Erneut folgte ich seiner Aufforderung und schon im nächsten Moment spürte ich weiche Hände auf meinem Gesicht. Ich wollte zurückschrecken, doch Phil sprach beruhigend: "Entspann dich, George. Konzentrier dich darauf, wie du in dem warmen Wasser schwebst und deine Gedanken werden endlich einmal zur Ruhe kommen."

Ich atmete tief ein während Phil seine Hände nun sachte über mein Gesicht bewegte. So vergingen ein paar Minuten, nach denen ich wirklich zur Entspannung gefunden hatte, bevor Phil beinahe flüsterte, um die angenehme Atmosphäre nicht zu zerstören: "Also, warum braucht der angehende König Entspannung?" Sofort versteifte ich mich wieder und wollte mich schon aufrichten, doch Phil hielt mich mit einer bestimmten Hand auf meiner Schulter zurück. "Nicht.", sagte er, "Ich will nichts Böses, sondern bin nur neugierig. Tut mir leid, wenn ich etwas zu radikal war."

Die beruhigenden Gerüche um mich schienen stärker zu werden, weshalb ich nachgab und mich tatsächlich wieder in meine Ausgangposition zurückbegab. Erneut schloss ich meine Augen. "Ich bin eigentlich nicht wirklich wegen der Entspannung hier.", hörte ich plötzlich meine eigene Stimme und meine Augen waren sofort aufgerissen. Ich wollte das nicht laut sagen. Phil strich weiter unbeirrt über mein Gesicht und gab mir eine Gesichtsmassage. "Du suchst jemanden hab ich recht?", fragte er, während ich immer noch darauf wartete, dass meine Gedanken wieder Achter schlugen und genauestens analysierten, wieso ich Worte gesprochen hatte, die ich eigentlich nur für mich denken wollte, doch es blieb stumm. Nur das Plätschern des Wassers und der unheimliche Drang meine ganzen Pläne Phil zu erzählen blieben zurück.

Die Träne der Königin// DNFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt