~Kp 34~

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Wir stapften durch den nach Leben duftenden Wald, begleitet von freudigem Vogelgezwitscher und hin und wieder entferntes Rascheln von kleinen Waldtieren. Immer wieder verlor sich mein Blick in der Schönheit der Natur und wurde von einer wunderschönen Pflanze oder einem besonders mutigen Tier, dass sie traute, näher an uns heranzukommen, aufgehalten. Die Sonne wärmte angenehm meine Haut, als wir umgefallenen Baumriesen auswichen und uns den Weg zu dem Dorf bahnten. Obwohl ich den Weg schon einmal gelaufen war, hätte ich nicht sagen können, in welche Richtung das Dorf lag und hatte in dem gleich ausschauenden Wald auch keine Orientierung. Nicht, dass mein Orientierungssinn sonst der beste gewesen wäre, doch gerade in einem Wald, der keine offensichtlich auffälligen Wegweiser enthielt, war ich völlig auf Dream angewiesen, welcher sicheren Schrittes vor mir her ging.

Wir hatten bereits unsere Kapuzen in unsere Gesichter gezogen, da Dream auf Nummer sicher gehen wollte, falls wir Reisenden begegnen sollten, was ich allerdings als sehr unwahrscheinlich empfand, da wir mitten durch den Wald liefen und nicht einmal auf dem eigentlichen Weg in das Dorf gingen.

Ich stieß hörbar Luft aus und ließ die Freude ein Lächeln auf mein Gesicht zaubern. Endlich würde ich erleben, wie die Leute hier am Land ihren Tag verbrachten und wie ein Leben außerhalb des Schlosses aussah. Endlich würde ich einmal nicht wie ein Prinz behandelt werden, sondern ganz normal, wie ein Untertan.

Wir erklommen erneut den kleinen Hügel, von dem aus man das Dorf erblicken konnte und oben angekommen machte Dream kurz Halt, während unsere Blicke auf den Dächern der Häuser unter uns lagen. "Bist du bereit?", fragte er mich und ich nickte nur eifrig, keine Sekunde länger warten wollend. Dream lächelte und schüttelte leicht seinen Kopf über meine Freude und Nervosität endlich unter normalen Menschen zu sein, bevor wir unseren Weg fortsetzten.

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Wir passierten gerade im Schatten der schlichten Bauernhäuser einige Menschen, die uns hin und wieder zuwinkten, doch meistens nur mit einem sonderbaren Blick betrachteten, als sich plötzlich ein verhältnismäßig weiter Platz vor uns auftat. Im Vergleich zu der Hauptstadt waren hier die Wege nicht mit Steinen gepflastert, sondern bestanden nur aus zusammengetretener Erde, die sich von dem wild blühenden Gras rundherum abhob und so war auch dieser Platz nicht wie ich ihn eigentlich kannte, mit einem Brunnen in der Mitte umgeben von Pflasterstein, sondern einfach nur ein runder Bereich mitten im Dorf, wo keine Häuser standen. Zu meinem Überraschen befanden sich darauf allerdings vereinzelte Marktstände, die in zugegebenem schlechtem Zustand trotzig ihre Haltung bewahrten.

Bevor ich auch nur meine Verwunderung zum Ausdruck bringen konnte, geschweige denn meinen Blick von den Ständen wenden konnte, lehnte sich Dream zu mir und wisperte: "Jedes Monat gibt es hier einen Tag lang diesen Markt und die Leute haben die Möglichkeit, die Dinge zu kaufen, die sie zum Überleben brauchen, aber selbst nicht herstellen können. Viele aus dem Dorf nutzen dies auch als Gelegenheit gleich ihre Ware mitzuverkaufen und errichten ihren eigenen Stand"

Ich nickte als Bestätigung, dass ich verstanden hatte und begann sogleich damit diesen Markt mit dem in der Stadt zu vergleichen. Sie waren so unterschiedlich. Während ich mich bei dem einen unwohl und bedrängt gefühlt hatte, so war dieser Markt eher mehr einladenden und auch drängte sich keine Menschenmasse durch die einzelnen Stände. Es war ruhiger und die Menschen schienen in keiner Hektik oder Eile zu sein, sondern nahmen sich die Zeit, um mit den Verkäufern zu reden, welche auch nicht lauthals ihre Angebote brüllen mussten.

Dieser kleine bescheidene Dorfmarkt lud mich viel mehr dazu ein jeden einzelnen Stand zu erkunden und mit den Bewohnern dieses schlichten Dorfes zu reden, doch ich konnte nicht länger den im Stillen ruhenden Einklang bewundern, denn Dream schritt sofort gezielt auf etwas zu, was mir noch unbekannt war.

Die Träne der Königin// DNFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt