Dream Pov:
Ich spürte wie Schlaf mich absorbieren wollte. Mich in seine sanften einladenden Arme nehmen wollte und mit vorspielen wollte, dass alles okay war, dass nichts von Bedeutung war, bis er mich dann plötzlich von sich stoßen und nur diese Käkte zurücklassen würde. Ich kannte dieses Gefühl nur zu gut, weshalb ich auch wusste, dass ich diesen starken betörenden Rufen des Schlafes widerstehen musste. Denn gab ich mich hin, würde ich versinken und dann mit Panik und Angst gefüllt hochschrecken. Doch das wäre nicht einmal das schlimmste. Das schlimmste wären meine hervorgerufenen Gefühle gewesen. Diese brennenden bitteren zerschmetternden Gefühle, die ich aus meinem Leben verbannt hatte. Und immer noch verbannen wollte.Doch meine Augenlider waren so schwer. Waren beladen mit dem schweren Gewicht von mehreren schlaflosen Nächten. Ich wusste, dass ich ein gefährliches Spiel spielte, doch es war mir egal. Ich tat alles um diese Gefühle nicht zu erleben.
Das plätschern des Baches neben mir trat in den Hintergrund und auch das leise gepfiffene Lied des Windes, dessen feiner Atem durch meine Haare fuhr, wirkte wie aus einer fernen Welt, als mein Blinzeln immer langsamer wurde, bis ich schließlich nicht mehr dazu fähig war meine augen wieder zu öffnen. Ich war zu müde. Viel viel zu müde."Lass uns verschwinden" Ihre stimme strich angenehm an meinem Ohr vorbei und ich wünschte mir ewig diesem Klang lauschen zu können. Wünschte mir ewig in ihrer Anwesenheit zu existieren und nichts weiter zu tun als jede Kleinigkeit von ihr zu bewundern. Mich jedes mal zu fragen, wie sie dieses Funkeln in ihren Augen zustande brachte. Das Funkeln, dass mich dazu bringen würde alles zu tun. Dass mich stumm dazu aufforderte jede Herausforderung anzunehem, weshalb ich nur mit einem Nicken auf ihre Frage antwortete, die im Grunde keine gewesen war.
Wir beide wussten es. Wir mussten hier weg. Hier ausbrechen und frei sein. Wir beide gemeinsam. Niemals getrennt in einer Welt, wie wir sie uns wünschten. Ich lies meine Hand durch ihre feurigen Haare fahren, spürte ihre sanften Locken meine Finger umspülen und wäre bei ihrem Anblick am liebsten dahingeschmolzen.
"Wir werden frei sein, Clay. Weg von deinen Eltern. Weg von allem hier" Ihr worte lullten mich ein, ließen mich in einer nicht existenten Sicherheit wiegen und ich glaubte ihnen, da sie genau das waren, was ich hören wollte.
Ich schloss meine Augen. Sog ihren Duft in meine Nase um ihn auf ewig in meinem Gehirn zu speichern und ihn auf ewig bei mir zu tragen. Doch in jener Sekunde, jenem kurzen Wimpernschlag verschwand sie. Und mit ihr das Licht und die Wärme. Plötzlich wurde es kalt und ich starrte auf meine Finger, die von Eis überzogen waren. Mein Herz beschleunigte sich. Panik bahnte ihren Weg in meinen Körper, drängte alle anderen Gedanken zurück.
Ich hatte ihre Wärme verloren. Wusste nicht mehr wie sich ihre Haare anfühlten, sah ihre Augen nicht mehr vor mir, spürte nicht mehr die stille Herausforderung, konnte ihren Duft nicht mehr in meinem Kopf rekonstruieren, hatte den Klang ihres Lachens, ihrer Stimme völlig verloren. Hatte alles begraben, vor Schmerz tief in mir eingesperrt und zurückgeblieben war nur mehr die Kälte.
Der krächzende Schrei eines Vogels ließ mich aufschrecken und sofort schlang ich meine Arme um mich, versuchte alles mögliche um diese Kälte, die langsam aber sicher sich von meinem Herzen aus in mir ausbreitete, zu vertreiben, doch sie blieb so hattneckig wie jedes Mal. Lag auf mir wie eine zweite Haut und durchdrang jede Faser meines Körpers. Meine Hände fingen heftig an zu zittern und ich versuchte sie zu stoppen. Hielt sie verzweifelt an mich gepresst, während ich mich selbst dafür verfluchte dem Lied des Schlafes nachgegeben zu haben. Mich hinreißen lassen habe und schwach geworden war. Und nun saß ich hier, das Lagerfeuer schon erloschen und von einer dünnen Schicht Frost überzogen, sodass es mir nicht seine Wärme spenden könnte und die Dämmerung signalisierte all den wilden Tieren in dem umliegenden Wald, dass sie aufwachen sollten, während ich selbst versuchte wieder in die Realität zu finden. Wieder zu spüren, wo ich war, wieder meine Fassung zu bekommen.
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Die Träne der Königin// DNF
FanfictionGeorge, der Prinz von Tortanien, ist nach dem Tod seines Vaters mit der Aufgabe konfrontiert der neue König zu werden. Doch alles, was er wirklich will, ist Freiheit. In Freiheit sein Leben endlich leben und in Freiheit er selbst sein. George entwic...