*bereitet ihren kleinen geheimen Unterschlupf vor, um jederzeit vor aufgebrachten Lesern zu fliehen* Ähm- hier bitte, wenige Kapitel to go! Stay strong, boys and girls and everything in between!
George Pov:
Das erste, was ich spürte, war die Schwere meiner Augenlider und die Mühen, die es mich kostete, sie anzuheben, bevor in meinem Kopf stechendes helles Licht mich dazu zwang sie wieder zu schließen. Erst dann fühlte ich die weiche mich eng umschlungene Decke, die nachgebende Matratze unter mir und das leichte Pochen in meinem linken Fuß. Erneut hob ich langsam meine Lider und konnte sie nach mehrmaligem Blinzeln auch wirklich offenhalten, während ich versuchte das, was ich sah, zu verarbeiten.
Mein Blick war definitiv auf eine hohe Decke gerichtet, dessen weißes Material mit wunderschönen Verzierungen versehen war, die von kleinen Ausbuchtungen und Erhebungen über eine grazil aufgetragene Malerei zur Mitte des Raumes hin ging. Mit noch vor Schlaf und Müdigkeit benebelten Gedanken ließ ich meine Augen über das Gold und Rot der Verzierungen streichen, bis mir mit einem Schlag klar wurde, was für eine Decke ich da gerade von ihrer Schönheit gefangengenommen betrachtete. Die meines Zimmers im Schloss.
Augenblicklich schoss ich aus meiner liegenden Position hoch und blickte mich hektisch um, als auch schon die kratzige Stimme meines Onkels von rechts an mein Ohr klang: "Ah, George, du bist wach. Wie schön"
Ich schnellte zu ihm herum und spürte sofort die Wut, den Eckel und die Fassungslosigkeit in mir aufsteigen, während mir das Lächeln, das mein Onkel auf seine Lippen platziert hatte, so falsch und unecht vorkam, dass ich am liebsten meine Aufmerksamkeit wieder davon abgewendet hätte.
"Ich bin wirklich froh, dass es dir gut geht", redete er unberührt von meinem wahrscheinlich verzogenen Gesichtsausdruck weiter und strich versonnen mit seiner dicken wurstigen Hand über mein Schienbein, in einer Geste, die mir Zuversicht und Trost spenden sollte, doch in mir nur das Verlangen entfachte, mich seinen Berührungen zu entziehen.
Er hatte mich wegen Hochverrates angeklagt, wieso lag ich dann noch hier in meinem Zimmer? Wieso war ich nicht im Kerker angekettet und wartete still wehklagend auf meine Hängung? Was hatte er nur wieder vor?
"Zwar hast du versehentlich eine Verletzung am Bein abbekommen, aber ich habe sofort den besten Arzt herholen lassen und er hat sich darum gekümmert. Wenn du willst, kann er dir noch mehr Schmerzen beruhigende Kräuter geben."
Ruckartig schlug ich die schwere warme Decke zurück und starrte ungläubig auf den Verband, der sich eng um meinen Oberschenkel wickelte und konnte ihn sogleich als die Stelle lokalisieren, wo ich das sanfte Pochen empfand. Währenddessen hatte mein Onkel gekleidet in seiner königlich blauen Robe sich erhoben und schritt nun auf das große auf Hochglanz geputzte Fenster zu, das auf den meist hektischen Innenhof blickte. Es war dunkel draußen und ich konnte das Spiegelbild meines Onkels sich auf dem Glas reflektieren sehen, während der Geruch nach brennenden Kerzen meine Nase zu füllen begann.
"Ich-", versuchte ich schließlich und erschrak fast daran, wie kratzig und schwach meine Stimme klang, der komplette Gegensatz dazu, wie ich in meinem letzten wachen Moment nach Dream geschrien hatte, als ich qualvoll langsam von ihm weggezogen wurde. "Wieso- bin ich hier?", brachte ich schlussendlich hervor und wartete mehr als angespannt auf die Antwort meines Onkels, der nur ein zufriedenes Seufzen von sich ließ.
"Weißt du, was einen guten König ausmacht, George?", begann er, seine Stimme nun gefährlich süß und sanft. "Ein guter König siegt am Ende immer. Der Plan eines guten Königs geht am Ende immer auf", er verstummte, als seine Worte in dem reich verzierten Zimmer verschwanden und blickte weiter zu dem Fenster hinaus, seine Augen etwas in der mir uninteressant erscheinenden nächtlichen Schwärze gerichtet, sodass ich nur seinen massiven Rücken sah, bedeckt von der blauen Schärpe mit dem in Gold eingestickten Königswappen in der Mitte.
DU LIEST GERADE
Die Träne der Königin// DNF
Hayran KurguGeorge, der Prinz von Tortanien, ist nach dem Tod seines Vaters mit der Aufgabe konfrontiert der neue König zu werden. Doch alles, was er wirklich will, ist Freiheit. In Freiheit sein Leben endlich leben und in Freiheit er selbst sein. George entwic...