4k word Christmas special, let's goooo
Die Mittagsonne, ihrer Strahlkraft durch die ungeputzten Fenster beraubt, wurde von den dunkeln Steinwänden des Ganges immer und immer wieder zurückgeworfen und gebrochen, sodass die silbernen Kronleuchter an der Decke Teil eines wunderschönen Spiels mit Farben wurden. Von der Stiege, die zu dem unteren Stock führte, hörte ich teilweise Stimmen, durch die Entfernung nicht genau zuordenbar, doch definitiv von einigen Mitgliedern der Vanitas, die sich wohl wie üblich im Gemeinschaftssaal versammelt hatten, doch nichts schien mir ferner als jetzt zu ihnen hinunterzugehen.
Mein Blick fiel wieder auf die dunkle geschlossene Türe vor mir, vor der ich schon die letzten paar Minuten mit mir selbst hadernd gestanden hatte in der Hoffnung endlich den Mut zu haben den kalten eisentürgriff zu nehmen und sie zu öffnen. Erneut hob ich meine leicht zitternde Hand, beobachtete wie sich meine Finger nach dem Stück eisen ausstreckten und kurz vor der Berührung erstarrten. Sollte ich das wirklcih tun? Sollte ich einfach reinstürmen und Dream konfrontieren oder sollte ich lieber klopfen?
Ich zog meine Hand wieder zurück und ballte sie frustriert zu einer Faust, mich selbst für meinen eigenen Entschluss mit Dream zu reden verfluchend. Es waren zwei Tage vergangen, seit ich es wusste, seit Dream es mir gesagt hatte und die ganze Zeit hatte ich versucht es zu verarbeiten. Hatte versucht zu begreifen und zu verstehen, doch die ganze Gedankenwälzerei, die ich in meinem eigenen, nun in meinem Rücken liegenden, Zimmer verbracht hatte, hatte zu nichts geführt. Zwei Tage hatte ich gebraucht, bis ich den Mut aufbauen konnte nun vor Dreams geschlossener Zimmertür zu stehen und mir erneut unsicher zu sein, ob ich eine Konversation mit ihm überhaupt wollte. Zwei Tage war ich ihm sofern es in meiner Macht gestanden hatte aus dem Weg gegangen, bin den stumm bittenden Blicken seinerseits von der anderen Seite des Raumes ausgewichen und hatte versucht nicht in der nächtlichen Dunkelheit meines Zimmers umgeben von dem Komfort meines Bettes an ihn zu denken. Und ich hielt es nicht länger aus. Ich würde am liebsten wieder die Zeit zurückdrehen, als wir beide noch allein in der Höhle gewesen waren. Als die Welt noch verständlich für mcih gewesen war und ich mein Herz noch nicht an einen unsterblichen Verbrecher verloren hatte.
Ich seufzte, während ich meinen Kopf schüttelnd schon wieder bemerkte, dass meine Gedanken nur mehr um Dream kreisten, so als wären sie besessen von ihm. Als hätte er sie unbemerkt völlig für sich beansprucht und ich könnte nichts dagegen tun.
"Suchst du Dream?", riss mich plötzlich Wilburs Stimme aus den Gedanken und erschrocken wirbelte ich zu ihm herum, sein Kommen vorhin gar nicht bemerkt. Er lächelte mcih schräg an, während seine warmen braunen Augen mich genau zu mustern schienen und von meiner zur Faust geballten Hand zu der Türklinke glitt. Ein wissender Ausdruck erfüllte nun das Braun seiner Augen, als ich schließlich erwiderte: "Ja, ich wollte eigentlich gerade zu ihm rein."
"Da drin wirst du ihn nicht finden, denn ich komm gerade von ihm", Wilbur wies mit seiner Hand die breiten Stiegen hinab und fuhr fort, "Er ist mit ein paar anderen im Planungsraum."
Sofort erinnerte ich mcih an den mit Holzwänden versehenen Raum, dessen wichtigster Inhalt der große Runde Tisch in der Mitte war, damals bedeckt mit unzähligen Schriften und Landkarten, und um den einzeln verteilt ein paar Stühle gestanden hatten. An der Wand hatten sich die mit abgebrannten Kerzen bestückten Kerzenhalter gesäumt, was darauf hingewiesen hatte, dass in diesem Raum sich oft noch bis spät in die Nacht besprochen wurde und alles von simplen Besorgungen bis hin zu großen Aufträgen dort geplant wurde.
"Was besprechen sie?", fragte ich Wilbur, der seinen mich musternden Blick immer noch nicht abgelegt hatte und nun mit einer Hand nachdenklich zu seinem Kinn fuhr.
"Warum willst du zu Dream?", fragte er und ich spürte wie ich mich bei der Frage sofort anspannte und Wilburs Blick auswich auf der Suche nach einer passenden Antwort.
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Die Träne der Königin// DNF
FanfictionGeorge, der Prinz von Tortanien, ist nach dem Tod seines Vaters mit der Aufgabe konfrontiert der neue König zu werden. Doch alles, was er wirklich will, ist Freiheit. In Freiheit sein Leben endlich leben und in Freiheit er selbst sein. George entwic...