Wind blies durch meine braunen Haare und spielte mit zarten Fingern mit meinen Locken, die zerzaust auf meinem Kopf ruhten, während die Sonne nur mehr mit abgeschwächten wärmenden Strahlen meine Haut versuchte zu erwärmen. Doch selbst der kälteste Wintereinbruch hätte nicht die Wärme, die sich seit gestern in mein Herz eingenistet hatte , vertreiben oder gar schwächen können. Ich war glücklich und ich wusste auch ganz genau wo dieses Glück seine Quelle hatte.
Mit einem Lächeln blickte ich von meinen Füßen auf, direkt in die weiße Maske von Dream, der einige Meter von mir entfernt in einer für die Verteidigung bereiten Haltung verharrte und darauf wartete, dass ich ihn angriff. Wie in den Tagen zuvor auch schon, begrüßten wir den Morgen sofort mit einem harten Training, das mit jedem Mal anstrengender zu werden schien.
"Wenn du so süß lächelst, dann kann ich dich gar nicht ernst nehmen, George", neckte mich Dream mit seiner tiefen Stimme und während eine unerwartete Hitzewelle durch mich hindurchschoss, sah ich wie er seine Verteidigungshaltung etwas vernachlässigte und sich aufrichtete, anscheinend daran glaubend, dass ich jetzt keinen angriff starten würde.
"Vielleicht will ich dich damit auch nur ablenken", gab ich zurück und bevor er etwas erwidern konnte, hatte ich den Abstand zwischen uns überbrückt und setzte gerade mit der Holzschwertspitze auf Dreams Hals gerichtet zum ersten Angriff an. Das Ziel unseres Kampfs war einfach: Den anderen so schnell wie möglich zu entwaffnen und bestenfalls regungslos am Boden zu fixieren.
Leider war mein Angriff nicht schnell genug gewesen und so hatte Dream noch genügend Zeit meinem Holzschwert nach hinten auszuweichen und kam mit ein paar taumelnden Schritten zum Stehen. "Nicht schl-", wollte er mich gerade loben, als ich schon zu einem nächsten Schlag ausholte, um ihm ja nicht die Zeit zu geben sich von meinem Überraschungsangriff zu erholen, denn ich hatte von ihm gelernt, dass die ersten paar Minuten im Kampf die ausschlaggebendsten sind.
Dream parierte meinen Schlag gekonnt und wollte sich schon gegen sein Schwert stemmen und mich somit dazu auffordern es ihm nachzutun, nur damit er mich dadurch, dass er stärker war, anschließend von sich stoßen könnte und dann die perfekte Situation hatte, um mich anzugreifen. Doch ich wusste, dass mich ebenfalls dagegenstemmen nur eine Kraftverschwendung meinerseits war, weshalb ich sofort ein paar Schritte zurück ging und Abstand zwischen uns brachte.
Ich erkannte nun an Dreams angespannter Haltung, dass er verstanden hatte, dass ich heute einmal ernsthaft gegen ihn kämpfen wollte, um zu sehen, ob ich vielleicht schon so weit war und ihn besiegen könnte. Allerdings müsste ich dazu meine Vorteile ihm gegenüber perfekt ausspielen und ich wusste nicht, ob ich das schaffen würde.
Wie aus dem Nichts sauste auf einmal Dreams Schwert auf mich zu und ich konnte es gerade noch mit meinem Stoppen, woraufhin Dream sofort noch einen Schlaf ansetzte, der ebenfalls wieder von einem weiteren gefolgt wurde und er mich somit einige Schritte nach hinten trieb, eindeutig aufweisen, dass er stärker war als ich und ich seine Schläge nicht auf ewig parieren konnte.
Ich wich noch einen Schritt zurück und überlegte fieberhaft was ich tun konnte, um nicht unter der Anzahl von Dreams Schlägen zu Boden zu gehen, während er immer wieder sein Schwert mit dem dumpfen Geräusch von Holz auf Holz auf meines niederfahren ließ. Schweiß begann sich auf meiner Stirn zu bilden und ich spürte wie das Blut in meinen Ohren zu rauschen begann, was durch das sich langsam bildende schiefe Lächeln von Dream nicht besser wurde. Er wusste, dass er mich schon im Bedrängnis hatte. Er wusste genau, dass er mich leicht mit seiner Kraft überwältigen konnte.
Doch dann kam mir die zündende Idee. Ich wollte, dass Dream weiter in dem Glauben, er hätte schon gewonnen einen Schlag nach den anderen auf mich niedersausen ließ, denn dann würde er nicht mit meinem Gegenschlag rechnen.
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Die Träne der Königin// DNF
FanficGeorge, der Prinz von Tortanien, ist nach dem Tod seines Vaters mit der Aufgabe konfrontiert der neue König zu werden. Doch alles, was er wirklich will, ist Freiheit. In Freiheit sein Leben endlich leben und in Freiheit er selbst sein. George entwic...