"Aufstehen! Du hast heute noch viel zu tun!", ertönte eine laute Stimme und übertönte beinahe das Geräusch von energisch beiseitegeschobenen Vorhängen, die dem morgendlichen Sonnenlicht sofort den Weg freimachten und meinen Schlaf störten. Grummelnd und mit zusammengekniffenen Augen wollte ich mich durch ein noch tieferes im Polster-Versinken dem Bewusstsein des Wachseins entziehen und wieder in die warmen Arne des Schlafes sinken, doch schon im nächsten Moment wurde mir auf brutalste Weise die kuschelige Decke von meinem Körper gerissen und erneut war die Stimme zu hören: "Ich tu das ja ungern, weil die Betten echt fein sind, aber du musst aufstehen, sonst haben wir gleich einen sehr wütenden Dream und das würde ich lieber nicht erleben wollen"
Diesmal erkannte ich zweifelsfrei die Stimme von Sapnap und die Erwähnung von Dream ließ mich sofort meine Augen aufschlagen, denn ich erinnerte mich wieder, dass ich im Basislager der Vanitas war und Dream mir heute alles zeigen wollte. Nun endgültig wach, schwang ich meine Beine über die Bettkante und blickte Sapnap an, der mit in die Hüften gestemmten Armen mitten auf dem dunkeln Teppich stand, ein leichtes Grinsen seine Lippen zierend. Verwundert blickte ich mich weiter um, in der Erwartung auch Dream irgendwo gegen eine Wand lehnend zu sehen, doch außer Sapnap und mir war niemand in dem kleinen Zimmer und ich spürte ein gewisses Ziehen in meiner Brust. Dream war bei meiner gestrigen Frage, wieso er die Träne der Königin benötigte, wieder einer Konfrontation ausgewichen und ich verdammte mich dafür in so einem Moment, wo wieder alles normal zwischen uns war und es nicht diesen Abstand gegeben hatte, nach so etwas offensichtlich Belastendem zu fragen. Ich hatte unsere Zweisamkeit, die eh schon viel zu selten vorkam, seit Sapnap in der Höhle angekommen war und wir beide nicht mehr nur in unserer eigenen Welt abgeschottet von jedem leben konnten, zerstört und jetzt wollte Dream mich nicht einmal mehr wecken. Würde er mich dann überhaupt noch rumführen?
"Wo ist Dream?", fragte ich an den immer noch stehenden Sapnap gewandt, während ich mich erhob und zu dem Haufen an verschiedenen Dingen ging, der einmal mein Rucksackinnhalt war und den ich gestern Abend einfach nur mehr von meinem Bett hinunter auf den Boden vor dem Regal geschmissen hatte.
"Der muss noch etwas mit Phil bereden, aber er wird gleich hier sein"
Wieder zogen sich meine Augenbrauen in Verwirrung zusammen und ich fragte, mich zu Sapnap umdrehend: "Phil? Der von der Goldenen Feder?"
"Du kennst ihn?" Sowohl in Sapnaps Gesichtszügen, als auch in seiner Stimmlage konnte man klar erkennen, dass er ehrlich überrascht war und nicht erwartet hätte, dass ich Phil kannte.
"Ich hatte ein... Gespräch mit ihm, ja", erwiderte ich und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die Ansammlung an Dingen vor mir, aus der ich begonnen hatte meine Kleidung für den Tag herauszusuchen, während ich versuchte die Erinnerungen an die mehr als komische und unangenehme Begegnung mit Phil zu verdrängen.
Doch wie sooft ließen sich meine Gedanken nicht konzentrieren und erst als ich Sapnap näher treten hörte, verschwand das Gefühl des intensiven Blickes aus blauen Augen und den fragwürdigen gemurmelten Worten.
"Sag nicht er hat dich gelesen?"
"Hat was?"
"Gelesen. Wenn er dich so anstarrt und ganz in Rätseln spricht. So wie man sich eine Prophezeiung vorstellt."
Ich zuckte mit den Schulter, immer noch nicht sicher, ob ich jemandem sagen wollte, was Phil mir damals in der Therme versucht hatte weis zu machen, denn wenn ich ehrlich war, dann wusste ich selbst noch nicht so richtig was er damit meinte.
Pass auf hinter welche Masken du blickst und welche du lieber in Ruhe lässt, George.
Wie jedes Mal kroch eine Gänsehaut meinen Rücken hinauf, wenn ich mir diese Worte in Erinnerung rief, denn selbst nach all dieser Zeit, die sich für mich anfühlte wie eine Ewigkeit, konnte ich ihren Inhalt nicht entziffern. Konnte nicht begreifen, wovor mich dieser Satz bewahren sollte.
"Kann sein, dass ich gelesen worden bin", gab ich Sapnap endgültig eine Antwort, bevor mich meine eigenen Gedanken wieder voll eins vereinnahmen konnten.
"Dann hast du ein ganz falsches Bild von Phil. Er ist einer der liebenswertesten und besten Menschen auf dieser Welt. Abgesehen von mir natürlich"
Ich musste auflachen und erwiderte neckend: "Liebenswert? Du?"
"Nur nicht zu dir", versuchte Sapnap zu kontern und entlockte mir bei seinem miserablen Versuch noch ein Lachen.
"Jedenfalls", unterbrach Sapnap das ihn auslachende unterdrückte Kichern meinerseits und griff zum Türgriff, bevor er die Holztüre öffnete und sich im Türspalt noch einmal zu mir umdrehte. "Dream wird dich gleich abholen. Zieh das schwarze Hemd an. Das hebt die deltoidförmige Kette an deinem Hals besser hervor und du siehst bestimmt gut darin aus. Findet Dream zumindest"
Daraufhin wandte er sich ab und zog schneller als ich es für möglich gehalten hatte die Türe hinter sich zu, sodass ich nur mehr seine Schritte auf dem Flur vernahm, die immer leiser und weiter entfernt wurden, während meine Wangen von seiner letzten Aussage zu glühen begannen.
Findet Dream zumindest.
Hitze staute sich in mir, während meine Hand wie automatisch zu dem schwarzen Leinenhemd ganz oben auf dem Stapel griff.
Okay, guys, ich bin gerade so insecure über das Ende (mit Ende meine ich so die letzten Kapitel wo sich alles auflöst und ja) dieser Story hahah. (I know ihr habt keine Ahnung was das Ende ist, außer eine Person vielleicht (an dich, hello and help meee : )))) ))
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es schlecht ist, aber ich kann es nicht mehr ändern, weil ja, so hints und alles sind schon verbaut und ahhh. Also, wenn ich sie dann in geraumer Zeit uploaden werde, dann bitte ehrlich schreiben, wenns scheiße ist hahaha.
Anyways, have a lovely day, or even the best day!!
~S.
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Die Träne der Königin// DNF
FanfictionGeorge, der Prinz von Tortanien, ist nach dem Tod seines Vaters mit der Aufgabe konfrontiert der neue König zu werden. Doch alles, was er wirklich will, ist Freiheit. In Freiheit sein Leben endlich leben und in Freiheit er selbst sein. George entwic...