*Hands you completely sleep-deprived an other chapter* "Have fun i guess"
Der Regen hatte aufgehört sein stürmisches, aber doch einsames Lied auf der aufgeweichten Erde zu trommeln und mit jedem Tag verzogen sich die nun erleichterten dunklen Wolken mehr womit das Ende der Sommergewitter immer näherkam. Die Temperatur war deutlich gesunken und es wurde auch schon viel früher dunkler, als noch vor wenigen Tagen, wodurch ich das Gefühl bekam, dass die Nacht immer früher über uns hereinfiel und uns länger in ihrem Griff festhielt, weshalb die Tage in einer rasenden Geschwindigkeit an mir vorbeizogen. Dream hatte sich in dem gleichen Tempo, in dem die Tage verstrichen, erholt und ich konnte nicht sagen, wie froh ich darüber war, dass sich seine Haut wieder, wie die eines Menschen anfühlte und nicht kalt und leblos.
"Woran denkst du?", ertönte plötzlich die Stimme des Maskenträgers vor mir, der mit gezielten Schritten sich einen Weg durch den Wald bahnte und gerade mir zugewandt einen Ast zur Seite bog, damit ich ihm ohne Probleme folgen könnte.
"Nichts", erwiderte ich nur schulterzuckend und ging zielstrebig und ohne einen Blick in seine Maske zu werfen an ihm vorbei, bevor ich stehen blieb und darauf wartete, dass Dream wieder vorgehen könnte, da meine Orientierung in diesem Wald zwar besser geworden ist, aber er immer noch die schnellsten und besten Routen kannte.
"Lügner"
"Was?" Verwirrt drehte ich mich zu Dream um, der nun auf mich zu kam und direkt vor mir stehen blieb, wobei ich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen entdeckte, dass zaghaft mit seinem Grübchen auf der rechten Wange spielte.
Ich habe gesagt, dass du ein Lügner bist, wiederholte er und lehnte etwas seinen Kopf zur Seite, weshalb ich mich sofort zum Trotz etwas mehr reckte und ihm herausfordernd entgegenblickte.
"Ich bin kein Lügner"
"Doch, bist du"
"Wieso sollte ich ein Lügner sein?"
"Weil du mir nicht sagst, an was du denkst" Dream verzog seine Lippen zu einem schmollenden Mund und mir wäre beinahe die Bemerkung, dass ihm dieses leichte Lächeln besser stand von der Zunge gerollt, doch ich konnte sie im letzten Moment noch zurückhalten, weshalb ich schnell meinen Blick zu Boden wandte, um die kurz aufflackernde Hitze wieder unter Kontrolle zu bekommen.
"Ich sag es dir, wenn du mir sagts, wieso es dich so sehr interessiert, über was ich nachdenke", entgegnete ich Dream schließlich und sein Schmollmund verschwand sofort und ein schelmisches Lächeln trat an seiner Stelle, dass sofort wieder die Hitze durch mich schickte. Langsam wurde mir das zu viel.
"Ich will wissen, ob du an mich denkst" Dream trat stetig dieses selbstbewusste Lächeln tragend noch einen Schritt näher auf mich zu. "Ich will wissen, ob in deinem kleinen Kopf"- er hob seine Hand und tippte mit seinem Zeigefinger gegen meine Stirn- "ich auch meinen Platz habe"
Augenblicklich schnappte ich sein Handgelenk, zog seinen Finger von meiner Stirn weg, sodass unsere Hände nun zwischen uns in der Luft schwebten und trat einen weiteren Schritt auf ihn zu. "Immer doch, Dream. An was sollte ich sonst den ganzen lieben langen Tag denken?", erwiderte ich und meine Stimme trotzte nur so vor Sarkasmus, wodurch sich Dreams Grinsen noch mehr ausbreitete.
"Siehst du? Du lügst", erwiderte er und ich konnte nicht anders als kurz über seine Aussage aufzulachen. Er war so ein Idiot. Ich ließ sein warmes Handgelenk, um das ich noch immer meine Finger geschlossen hatte zögerlich los und drehte mich von ihm weg, wieder in die Richtung, in die wir weiter gehen würden.
"Los, wir müssen weiter, sonst kommen wir nie dort an, wo du mir etwas zeigen willst", gab ich von mir, als hätten wir davor einfach nur geschwiegen und nie diese kindliche und absurde Diskussion geführt, die nur darum ging, über was ich nachgedacht hatte, und setzte unseren Weg fort. Dabei fiel mir auf, dass ich sogar wirklich an Dream gedacht hatte, wobei dies ja normal war, wenn man bedachte, dass ich ihn vor wenigen Tagen noch halb erfroren am Waldboden gefunden hatte. Ich machte mir nun einmal Sorgen um ihn und hatte deshalb auch sein Handgelenk länger als benötigt festgehalten. Nur damit ich die Temperatur seiner nun endlich wieder warmen haut checken konnte. Was man bei einem Freund nun einmal so tut. Nur die Hitze bei dem Gedanken an die Berührung seiner Haut nervte mich und gab mir auch langsam zu bedenken, denn sie ging einfach nicht mehr weg. Sie verbreitete sich immer wieder und ich wusste den Grund dafür nicht. Oder war es einfach, dass ich in Dream endlich jemanden gefunden hatte, den ich Freund nennen würde? War es weil er mich verstand und ich ihm mehr über mich erzählt hatte, als wie jemals jemandem anderen zuvor?
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Die Träne der Königin// DNF
FanfictionGeorge, der Prinz von Tortanien, ist nach dem Tod seines Vaters mit der Aufgabe konfrontiert der neue König zu werden. Doch alles, was er wirklich will, ist Freiheit. In Freiheit sein Leben endlich leben und in Freiheit er selbst sein. George entwic...