~Kp 56~

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Bin krank, deshalb sorry, dass das Kapitel vielleicht schlechter geworden ist, aber ich muss mich ablenken yk

George Pov:

Das einen eigenartigen gleichmäßigen Rhythmus bildende Aufschlagen der Hufe unserer Pferde auf dem Pfad, der durch den Wald führte, drang schon gar nicht mehr an meine Ohren, so sehr waren sie schon an den Klang gewöhnt und das Einzige, das mich daran erinnerte, dass ich auf dem Rücken eines Pferdes saß, war mein vom Langen Reiten schmerzender Hintern und das unregelmäßige Aufschnauben meines Pferdes. Die Sonne war schon lang hinter dem Horizont verschwunden und nun umgab uns nur mehr kühle vom Mond versilberte Luft, in der mein Atem immer klarere Wasserdampfwolken bildete. Ich hatte das Gefühl, als hätte die Kälte, die noch keinesfalls beißend war, aber doch schon bemerkenswert Richtung Winter hielt, auch die Natur um uns eingefroren, denn nicht einmal raschelte es in den Büschen um uns, nicht einmal hörten wir das Krächzen eines nachtaktiven Vogels und nicht einmal wurde der rhythmische Schritt der Pferde unterbrochen. Wäre ich allein unterwegs gewesen, hätte mein Herz sich schon längst beschleunigt und die kleinen Härchen auf meinem Arm hätten sich aufgestellt, doch da ich mit Dream und Sapnap unterwegs war, die mich in ihre Mitte genommen hatten, fühlte ich mich sicher und wusste, dass ich keine Angst haben musste. Denn mit ihnen beiden war ich bestens geschützt und ich konnte mich sogar nun schon selbst verteidigen. Immerhin hatte ich Dream einmal besiegt, was nicht jede dahergelaufene Person von sich behaupten konnte.

Mein Blick richtete sich gerade auf seinen mit der Kapuze seines Mantels bedeckten Hinterkopf, als sich plötzlich die Bäume um uns lichteten und ein riesiges steinernes Gebäude wie aus dem Nichts vor uns dem Mond entgegenwuchs. Seine graue Fassade durch schwaches Mondlicht beschienen, wirte dunkel und unnachgiebig und wurde teilweise schon von sturen rankenähnlichen Pflanzen erklommen, die den Frost auf ihren schon eingezogenen Blättern im silbernen Licht glänzen ließen. Aus den unzähligen Fenstern, die sich über die drei Stockwerke verteilten, drang vereinzelt noch ein warmes Licht, das die Kälte und die Dunkelheit mit einem stetigen Flackern davon abhielt in den Raum zu gelangen und ein großer Turm ragte in der rechten Ecke noch weiter gen Himmel als die Stockwerke unter ihm, die allein schon imposant gewesen wären.

"Mund zu, oder du verschluckst noch was", ertönte Sapnaps Stimme neben mir und riss mich aus meinem staunenden Beobachten des Vanitas Basislagers, doch ich konnte noch immer nicht aufhören meine Augen versuchen zu lassen, das gesamte Gebäude in Augenschein zu nehmen.

Dream ritt derweil, ohne dem Gebäude auch nur einen Blick zu würdigen, auf die große doppelflügelige Holztüre zu, die offensichtlich den Eingang darstellte und nachdem auch Sapnap sein Pferd an mir vorbeigetrieben hatte, folgte ich den beiden schnell, nicht wollend, dass ich hier mitten in der Nacht allein zurückblieb. Gerade als ich zu ihnen aufgeschlossen hatte, schwang sich Dream auch schon mit Schwung aus seinem Sattel und drehte sich abwartend, dass wir es ihm gleichtun würden, zu Sapnap und mir um. Für einen kurzen Moment trafen sich unsere Blicke, woraufhin sich sein Gesicht sofort entspannte und ich spürte die alle Kälte vertreibende Wärme in mir aufkeimen, doch schon gleich darauf richtete Dream seine Aufmerksamkeit auf sein Pferd und gab ihm eine liebe volle lobende Streicheleinheit und ich wusste nicht mehr, ob ich mir diesen kurzen Augenblick der Vertrautheit und unausgesprochener Verbundenheit zwischen uns nur eingebildet hatte. Verwirrt beobachtete ich Dream weiter, während ich ebenfalls von meinem Pferd abstieg und mit steifen Beinen auf dem Boden landete, bevor ich höchstwahrscheinlich wankend mich neben Sapnap und Dream stellte.

"Soll ich die Pferde in den Stall bringen?", fragte Dream an Sapnap gerichtet und streckte schon seine Hand aus um die Zügel von Sapnaps Stute zu nehmen, eindeutig mit einer bejahenden Antwort rechnend.

Doch Sapnap warf mir einen flüchtigen Blick zu, bevor er entgegen Dreams Erwartungen antwortete: "Nein, ich mach das schon. Zeig du lieber George, wo er schlafen kann"

Mit diesen Worten schnappte er einfach Dream die Zügel seines Pferdes aus der Hand, ließ ihn perplex und mit einem verwirrten Gesichtsausdruck stehen, und kam mit einem schiefen Grinsen zu mir und nahm mir ebenfalls meine Zügel ab, bevor er mir kurz zuzwinkerte und dann ohne ein weiteres Wort mit den drei Pferden im Schlepptau nach links um die Ecke des Gebäudes verschwand.

Zurück blieben nicht nur Dream und ich in der kalten Nacht, sondern auch diese Stille in der unausgesprochene Worte in der Luft hangen, die niemand nennen konnte oder wollte und die schon seit unserem Aufbruch zwischen uns herrschte. Ich hatte immer noch keine Ahnung wieso, doch ich wusste, dass ich das so bald wie möglich klären und ihn darauf ansprechen musste, denn sonst würde ich in dem Fluss meiner eigenen Gedanken ertrinken. Doch es war nicht so einfach, denn jedes Mal, wenn ich in sein Gesicht blickte, schien sich jeder einzelne Gedanke, jeder einzelne Entschluss, den ich im Vorhinein gefasst hatte, dazu entschieden zu haben vom Erdboden zu verschwinden und sich genau außerhalb meiner Reichweite zu befinden. Jedes Mal konnte ich nur darauf hoffen, dass er meinen Blick so lange erwidern konnte, dass ich in seinen wunderschönen Augen versinken konnte und mit jedem Mal viel es mir schwerer bei dem Anblick seiner Lippen nicht an das Gefühl zu denken, das ihre Rauheit auslöste, wenn sie auf meine gepresst wurden. Und jedes Mal erwischte ich mich dabei, wie ich ihm nah sein wollte, noch näher als zuvor, doch dieses Unausgesprochene lag zwischen uns und war für mich trotz seiner oder gerade wegen seiner Unsichtbarkeit unüberwindbar.

Dream räusperte sich und ließ sich meine erneut drehenden Gedanken in Luft auflösen, als er sprach: "Lass uns rein gehen, bevor du zu frieren anfängst."

"Mir ist gar nicht kalt", erwiderte ich trotzend, doch folgte ihm dennoch, als er mit einem Ruck die rechte Seite der großen Holztüre gerade so weit öffnete, dass wir beide hindurchpassten und er sie mit einem dumpfen Geräusch hinter uns wieder zudrückte. Sofort wurde ich von der Wärme, die von den steinernen mauern sicher konserviert und vor dem Griff der kalten Nachtluft beschützt wurde, empfangen und ich spürte wie mein ausgekühltes Gesicht zu kribbeln anfing, während meine Augen schnell in der lichten Dunkelheit umherhuschten, die folgend einem Zischen von einer frisch entzündeten Kerze in Dreams Händen verbannt wurde. Nun erkannte ich den dunkelblauen Teppich, der den Boden des langen Ganges, von dem aus mehrere Türen abzweigten, vollständig bedeckte und in einem scheinbaren schwarzem Nichts endete.

"Normalerweise sind all diese Türen geöffnete und in dem Gang sind die Fackelhalter entzündet, sodass es nie so dunkel ist. Jetzt sind allerdings die meisten schon schlafen, weshalb sie die Fackeln gelöscht haben."

Ich nickte nur als Antwort, nicht wissend was ich erwidern sollte oder was Dream für eine Reaktion von mir erwartete und betrachtete stattdessen die mit Eisenhaltungen an der Wand befestigten Fackeln, die, soweit ich in dem schein der Kerze in Dreams Hand erkennen konnte, heute definitiv schon gebrannt hatten.

"Oft verbringen wir auch die Abende gemeinsam im Gemeinschaftsraum vor dem großen Kamin", fuhr Dream fort und ich konnte sehen, wie in seine Augen ein Funkeln trat, bei der Erinnerung an diese Abende mit den anderen Mitgliedern der Vanitas. "Und gerade, wenn eine Mission gut ausgegangen ist, dann feiern wir dort gemeinsam."

Ein Lächeln stahl sich bei Dreams glücklichen in Erinnerung schwelgenden Gesichtsausdruck auf meine Lippen, während ich fasziniert das Spiel von Licht und Schatten, das frei und ohne Regeln auf seinem Gesicht tanzte und von der Kerze kreiert wurde beobachtete. Es ließ seine sonst eh schon sonnengeküsste haut golden schimmern und nahm seinen kantigen Gesichtszügen etwas ihre Schärfe, wodurch er jung und unschuldig wirkte. Nicht so, als hätte er schon unzählige Menschen bestohlen, bedroht, getötet und wäre jedes Mal damit davongekommen, sondern eher wie ein junger Mann, dessen einziges Ziel im Leben es war so viel Spaß mit seinen Freunden zu haben wie möglich. Doch schon im nächsten Augenblick wich dieser Funke wieder aus seinen Augen und die härte, die er seit unserem Aufbruch immer wie eine Maske über sein Gesicht zog, trat wieder an ihre Stelle, bevor er sagte: "Genug davon. Lass uns endlich weitergehen, damit du noch etwas schlafen kannst."

Ohne auf meine Antwort zu warten, ging er den langen Gang entlang und ich folgte ihm auf schritt und tritt an all den Türen vorbei, die hu mir unbekannten Räumen führten, eine Treppe hinauf in das nächste Stockwerk und wieder einen Gang entlang, bis er schließlich vor einer Holztür zum Stehen kam.

Have a nice day/night, or whatever! <3

Die Träne der Königin// DNFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt