3.Sekt

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Kurz vor 5, fing Maddie dann an zu spielen und ich mache mich auf den Weg zur Bar, wie schon vorher angekündigt. Ich bestelle mir noch einen Sekt und schaue dann meiner besten Freundin beim singen zu.

Ich liebe ihre Stimme und war schon immer ihr größter Fan. Ich habe sie auch immer versucht zu überreden mehr aus ihrer Stimme zu machen, zum Beispiel Gesangsunterricht zu nehmen, aber meine Freundin hat mir nie richtig zugehört oder ausreden gefunden und dann hab ich auch irgendwann eingesehen, das es nichts bringt...wie schade ich es auch fand.

Denn nie sehe ich sie so glücklich wenn sie singt und wenn sie nur anfängt zu singen, fällt auch alle Nervosität und Stress von ihr ab. Sie ist wie in einer anderen Welt und bei diesem Gedanken wird es mir ganz warm ums Herz.

Als ich zum Eingang blicke, sehe ich wie die ersten Gäste eintreten und ich versuche jemanden zu finden denn ich kenne. Und da sehe ich auch schon Toni Kroos. Er war der frühere Lieblingsspieler meines Vaters.

Er war genauso wie ich früher total Fußballvernart. Es war die Leidenschaft die mein Vater und mich immer verbunden hat. Das beste Gebutstagsgeschenk was ich wohl auch jemals bekommen habe, war eine Dauerkarte des HSV, ich habe geweint vor Freude.

Jeder einzelne Besuch im Stadion war ein Ereignis, wo ich mich schon Wochen vorher drauf gefreut habe. Das Highlight war das Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich, ich kann wirklich mit keinem Wort beschreiben, wie diese Stimmung im Stadion war, obwohl ich mich noch haargenau an alles erinnern kann.

Doch nachdem...Ich habe ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach die Freude am Sport verloren und mich seitdem auch nie mehr mit dem Thema richtig auseinander gesetzt. Trotzdem kenne ich noch mehr als den Großteil der Mannschaft, wie ich bemerke, als alle langsam in den Saal eintreten.

Von Goretzka bis Schulz sind sie alle dabei. Selbst die etwas neueren Spieler bekomme ich noch zusammen, nur bei 1,2 bin ich mir nicht so sicher und bei den Betreuern bin ich dann komplett raus. Als alle dann endlich eingetrudelt sind, hat Maddie ihre erste Pause und kommt zu mir rüber. Daraufhin übernimmt der DFB Chef das Mikro und fängt mit seiner Rede an.

< Und wie war ich ?> kommt es von meiner strahlenden Freundin, die daraufhin gleich einen neuen Sekt für uns bestellt. Das dieser dann mein viertes Glas ist, behalte ich lieber für mich. Ich nehme das neue Glas und nippe dran.

< Bekomme ich noch eine Antwort?> fragt sie nochmal < Achso, dachte das ist eine rhetorische Frage > bekommt sie von mir zurück, was uns beide zum lachen bringt.

Die Rede zieht sich unglaublich in die Länge und nach meinem sechsten Glas Sekt und 2 Wasser, fängt meine Blase einfach zu dolle an zu drücken, weshalb ich Maddie Bescheid gebe und mich dann auf die Suche nach der Toilette mache.

Im Eingangsbereich angekommen, drehe ich mich mindestens fünf mal um mich selbst, trotzdem find ich immer noch kein Schild was auf die Toiletten hinweist.

< Kann ich dir helfen> kommt es von hinten und ich drehe mich schreckhaft um und da steht ein etwas 1,80 großer Mann mit tiefblauen Augen und hell blonden Haaren. Er war einer von denen die mir nicht wirklich bekannt vorkamen. Ohne das ich selbst bemerke, muss ich ihn wohl etwas länger angestarrt haben, denn darauf hin fragt er mich nochmal mit einem schmunzeln auf den Lippen

< Kann ich dir irgendwie behilflich sein>< Ähm.. ja. Wissen sie wo ich die Toiletten finde> bekomme ich dann doch zustande, als ich mich wieder zusammen gerissen habe. Ich kann mir selbst nicht erklären, wie ich gerade die Fassung verlieren konnte.

<Ja, siehst du die Tür da vorne rechts einfach dadurch und dann kannst du die Toilette gar nicht mehr verfehlen> dabei zeigt er mit dem Finger auf die von ihm beschriebene Tür< Vielen Dank> damit verabschiede ich mich und gehe schnurstracks auf die Tür zu, ohne mich noch einmal um zu drehen.

You don't need to know my nameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt