14. roterrose Brille

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Jannis steht immer noch da und hält sich immer noch die Hand vor den Mund.

< Kannst dich aus deiner Starre wieder lösen. Jetzt ist es sowieso zu spät. > lasse ich ihn wissen und fange dann an mir ein Brot zuschmieren, da ich wirklich Hunger bekomme.

< Aber ehrlich Emilia hat das nicht verdient > ignoriert er was ich gesagt habe und nimmt wieder seine aggressive Stimme an.

Ich denke mir nichts dabei und konzentriere mich auf mein Essen, denn auch wenn ich ihm recht gebe, bringt es nichts sich darüber aufzuregen. Außerdem muss ich mich noch weniger zwischen ihm und Julian einmischen, als,bei Julian und seiner Freundin.

Als ich fertig bin mit dem Schmieren, drehe ich mich um und setzte mich mit meinem Teller wieder an den Tisch. Jannis tippt ganz eifrig gegenüber von mir auf seinem Handy. Ich weiß nicht was es ist, doch ich habe kein gutes Gefühl dabei, wahrscheinlich auch da sein aggressiver Gesichtsausdruck immer noch da ist.

< Jannis, was machst du da ? > frage ich ihn nachdem ich das erste mal von meinem Brötchen abbeiße.

Jannis antwortet mir erst nicht, sondern streckt mir sein Handy ins Gesicht. Erst bin ich leicht verwirrt, doch als ich erkenne wem er da auf Instagram eine Nachricht geschrieben hat, traue ich meine Augen nicht. Ich lese die Nachricht ein drittes Mal durch bis ich Jannis geschockt in die Augen sehe.

< Was guckst du mich so an ? Sie hat die Wahrheit verdient. > antwortet mir mein Gegenüber auf meinen perplexen Blick. Ich kann es nicht glauben, dass er das wirklich getan hat und langsam macht sich Wut in mir breit.

< Ist das dein beschissener Ernst ?! Ich hab Julian versprochen seiner Freundin nicht zu sagen und jetzt das. > kommt es einfach aus mir raus.

Jannis wirkt ein bisschen überrascht, doch erwidert mir gleich. < Ich hab ihr das doch geschrieben und nicht du, also wo liegt das Problem ?>

Mit jeder Sekunde wird meine Wut größer und ich springe auf bevor ich antworte. < Was das Problem ist ?! Ich habe dir das ganze erzählt im Vertrauen, was denkt Julian wohl woher du das hast ?~ Natürlich von mir, ich bin mit ihm die einzige Person die es weiß. >

Ich halte es nicht aus und laufe in der Küche hoch und runter. Keine Ahnung was ich jetzt machen soll. Es gibt nur noch einen Ausweg. Sofort reiße ich Jannis das Handy aus der Hand, um die Nachricht zu löschen, doch..... 2 Haken. Es ist zu spät, sie hat es schon gelesen. Innerlich hoffe ich noch das Julian nicht checkt, dass ich ihm das seinem Bruder erzählt habe, sondern er das irgendwo anders her hat, was aber fast unmöglich ist und ich mir dann auch eingestehe. Also drücke ich Julians Bruder das Handy wieder in die Hand und setzte mich erneut an den Tisch. Meine Ellenbogen aufgesetzt und mein Gesicht in den Händen vergraben. Klar, dass mir sowas wieder passieren musste.

Erst ist es einfach nur still bis Jannis aufsteht und zur Tür geht, doch bevor er die Tür öffnet, fängt er nochmal anzusprechen.
< Ja okay, war vielleicht nicht die richtige Art, dass zu machen, aber denkst du nicht das er das auch verdient hat. Warum nimmst du ihn noch so in Schutz, wenn er dich eigentlich so verarscht. Küsst er mal dich, hat er hier nh Freundin. Ich habe mich vorhin nur geärgert, dass ich dir gesagt habe, das er noch was von dir will, weil ich nicht will, dass du dir wieder Hoffnungen machst. Mein Bruder ist einfach nicht fähig und wird immer ein Weg finden dich zu verletzen. Wie kann man das so übersehen ?!~ Setzt endlich die verdammte Roterrose Brille ab.

mit diesen letzen Worten, verschwindet er aus unsere Wohnung als Maddie noch total verschlafen und mit zugekniffenen Augen, den Raum betritt.

< Was war den hier los ? Wer auch immer hier war, hättet ihr euch nicht leiser streiten können ? > fragt sie mich eher ironisch und geht an mir vorbei zur Kaffeemaschine.

< Ich muss raus hier. Geh eine Runde spazieren. Bis nachher> antworte ich ihr kein Stück auf ihre Frage und verschwinde genauso wie Jannis einfach, ohne noch auf eine Reaktion meiner besten Freundin zu warten.

Ich setzte einfach meine Kopfhörer auf und schlendere durch die Straßen bis zum nächsten Park, der nicht weit von unserer Wohnung entfernt liegt. Ich versuche mich durch die Musik so gut es geht abzulenken, doch es klappt nicht wirklich.
So viele Fragen die in meinem Kopf umschwirren. Bin ich wirklich zu nett ? Hab ich wirklich einfach nur eine rosarote Brille auf ? Hätte ich es seiner Freundin wirklich sagen sollen ?

Was Julian davon hält lässt er mich durch eine Nachricht direkt wissen, die ich auf der nächstgelegenen Bank öffne. Seine Worte tun weh und verletzen und das obwohl ich weiß, dass ich sie ja gar nicht geschrieben habe.
Aber das Problem an der ganze Sache ist wohl, dass er das noch nicht weiß....

You don't need to know my nameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt