Es ist Samstag mittag und ich sitze mit Gia in der Bibliothek, um eigentlich an unserem Projekt zuarbeiten.
"Eigentlich", denn in meinem Kopf bin ich ganz woanders.Sophia hatte mich allen ernstes zu ihrem Geburtstag für heute Abend eingeladen. Ich kann es bis heute nicht verstehen...warum....nach meinem Verhalten am vergangenen Wochenende hätte ich mich selbst nicht mal mehr eingeladen. Aber wie überraschend nett es eigentlich auch war, habe ich natürlich abgesagt. Julian wäre logischerweise auch da und das ist das letzte was ich jetzt brauche.
Genau, dass alles habe ich auch Maddie so erklärt, die mir auch eigentlich zugestimmt hat, aber irgendwie habe ich gemerkt, dass sie mir was sagen wollte und ich hatte recht. Nachdem ich mehrfach nachgehakt habe, hat sie gesagt, dass sie aber glaubt, dass ich und Julian uns aussprechen sollten.
Aussprechen?!....Niemals!
Das Ganze würde nur darauf hinauslaufen, dass Julian mich beschümpfen würde und ich würde einfach nur nicken. Ich könnte es ihm nicht mal übel nehmen, da er recht hätte. Ich war das Arsch, das ihn da so stehen lassen hat und sich dann verpisst hat.Und obwohl er recht hätte, will ich diese Demütigung nicht über mich ergehen lassen. Ich wüsste nicht ob ich meine Tränen zurück halten könnte und vor Julian weinen und Schwäche zeigen....niemals.
< Roma....?Hallo, bist du anwesend?> holt mich Gia wieder zurück in die Realität und guckt mich dabei erwartungsvoll an.
< Es tut mir echt total leid, aber ich kann mich einfach nicht konzentrieren. Ich glaube es ist besser wenn wir das hier verschieben > antworte ich und hoffe dabei, dass sie es einfach hinnimmt.
< Ja ist schon ok, wir haben ja noch ein bisschen Zeit > gibt sich Gia zum Glück verständnisvoll.
< Danke, wirklich > sage ich und packe dabei schon meine Sachen zusammen.
< Es ist wegen Julian, hab ich recht ? > höre ich meine Freundin sagen, aber leiser so dass es nur ich hören kann.
Ich hatte sie vorher immer flüchtig über die Situation mit Julian aufgeklärt, da ich sie am Anfang eingewiesen habe und deshalb war ich es ihr auch irgendwie schuldig. Außerdem war es diese Woche auch wirklich nicht übersehbar, dass ich schlecht drauf war, deshalb verstehe ich auch ihre Annahme, aber ich brauche gerade echt keinen Moralapostel oder sonst was. Auch wenn sie es wahrscheinlich nur nett meint und mir helfen möchte. Ich brauch diese Worte, aber gerade einfach nicht. Das einzige was ich gerade will ist nach Hause, deshalb ignoriere ich ihre Worte einfach und verabschiede mich mit einer schnellen Umarmung.
Zuhause angekommen höre ich Max und Maddie schon laut lachen und so folge ich ihren Stimmen ins Wohnzimmer. Und da sitzen beide am Esstisch und essen genüsslich ihre Nudeln.
< Roma....mit dir hab ich ja noch gar nicht gerechnet, aber wenn du schon hier bist, lust auf ein paar Spaghetti? > fragt mich meine besten Freundin nachdem ich den Raum betreten habe. Und da mein Magen auf dem Weg hierher schon geknurrt hat, sage ich zu so einem Angebot nicht nein.
Schnell hole ich mein Geschirr und setzte mich neben Max an den Tisch.< Wie läuft es den mit eurem Projekt, Maddie hat mir davon erzählt ? > fragt mich Max nachdem er ein Schluck seines Wasser genommen hat.
< Frag lieber nicht....> antworte ich schnell und muss dabei schmunzeln. Es war klar, dass mir genau jetzt diese Frage gestellt werden muss.
< Und genau aus diesem Grund habe ich heute Abend eine Überraschung für dich > freut sich Maddie und hat so eine fettes Lächeln auf dem Gesicht, dass mir diese Idee irgendwie Angst macht.
< Ok und bekomme ich noch ein paar mehr Details > gebe ich mich noch ein bisschen verwirrt.
< Ich sag so viel, du solltest dich ein bisschen schicker anziehe und auf eine etwas längere Autofahrt und natürlich bekommst du die Augen verbunden > bekomme ich von meiner besten Freundin als Antwort.
< Na dann > sage ich und habe mich mit diesen Worten dazu entschieden das Ganze einfach mal auf mich zukommen zu lassen. Was soll schon passieren, klingt nach einem schicken Restaurantabend und dagegen habe ich nichts einzuwenden.
Damit nehme ich meine letzte Gabel, verabschiede mich wieder von den Beiden und verziehe mich zurück in mein Zimmer.
Doch auch da weiß ich nicht was ich mit mir anfangen soll. Uni Sachen sind ausgeschlossen, also brauch ich eine andere Beschäftigung.Nach kurzem Überlegen ist die Entscheidung gefallen und ich fange an meinen Schrank aus zu misten. Das war schon lange nötig, habe mich aber ehrlich immer davor gedrückt, weil ich auch immer denken, dass ich alles irgendwann vielleicht ja nochmal anziehe.
Nach tausenden Hin und Hers habe ich es irgendwann doch geschafft mich von vielen Sachen zu trennen, auch wenn es schwer war. Manchmal muss man sich einfach von altem Ballast trennen, um Platz für neues zu schaffen, rufe ich mir immer wieder ins Gedächtnis.
....sollte ich vielleicht auch mal auf meine echtes Leben anwenden.....
< Buhhhh > erschreckt mich Maddie von hinten, die sich heimlich in meine Zimmer geschlichen hat.
< Ich hab ein halben Herzinfarkt bekommen> sage ich und lege dabei meine Hand aufs Herz.
< Ach halb so wild. Ich wollte nur eben Bescheid geben, dass du dich langsam fertig machen solltest, wir wollen ja nicht zu spät kommen > kommt es von meiner besten Freundin, die mir danach zu zwinkert und dann auch schon wieder aus dem Raum verschwindet.
Und so folge ich ihrer Anweisung und entscheide mich für eine helle mom jeans dazu ein schwarzes Top und eine weißen oversized Blazer. Dazu entschließe ich mich meine neuen schwarz-weißen Nike Air Force anzuziehen und um das Outfit noch perfekt ab zu runden, lege ich goldenen Schmuck an und hänge mir meine schwarz-goldene Tasche um die Schulter.
Überraschend gut gefällt mir mein Outfit welches ich jetzt Maddie präsentiere.
< Wow, genauso habe ich mir das vorgestellt > mustert mich meine Mitbewohnerin.Doch auch Maddie hat sich in Schale geworfen. Sie träg eine blaue Jeans, schwarze High Heels und eine pastel lila farbenden Bluse mit einem etwas weiterem Ausschnitt. Ihre Haar hat sie in ein hohen Pferdeschwanz gebunden.
< Wir sehen beide Bombe aus > sage ich und lächel meine beste Freundin an, die nur zurück strahlt.
Mit schnellen Schritten sind wir bei Bobo angekommen und ich steige in die Beifahrerseite ein und finde meine Augenbinde direkt auf meinem Sitz.
< Überziehen > befehlt mit Maddie vom Fahrersitz und starte das Auto nachdem ich ihrer Anweisung gefolgt bin.
Die Autofahrt ist anfangs echt ausgelassen und wir gröhlen die Lieder aus dem Radio lautstark mit. Doch nach einiger Zeit wird meine beste Freundin ruhiger und stiller, außerdem antworte sie auch nur noch spärlich auf meine Fragen. Ich hab wirklich keine Ahnung was sich verändert hat, ob es ein Problem mit ihrer Überraschung gibt oder doch was ganz anderes.
....mach ich mir einfach zu viel Gedanken ?Erbrubt halten wir an und Maddie gibt mir nach kurzem zögern, die Erlaubnis meine Augenbinde ab zunehmen, soll ihr danach aber direkt in die Augen sehen.
Und so sehen wir uns jetzt tief in die Augen und mein Gegenüber bringt mit ängstlicher Stimme < Bitte sei mir nicht böse > heraus und setzt dabei noch ein gequältes Lächeln auf anhand selbst einem Blinder aufgefallen wäre, dass hier etwas absolut nicht stimmt.
Sofort macht sich ein ganz ganz schlechtes Bauchgefühl in mir breit und ich frage mich worauf ich mich hier nur eingelassen habe.
Es war mal wieder an der Zeit für ein neues Kapitel und da ich euch nicht all zu lange auf die Folter spannen möchte wird es direkt dieses Wochenende noch eins geben:))))
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You don't need to know my name
FanfictionGerade als Roma ihr Leben wieder dabei ist in den Griff zubekommen, triffst sie diesen gut aussehenden Fußballer. Und obwohl sie ihn versucht los zu werden, taucht er überall in ihrem Leben wieder auf. Alles nur Zufall oder doch Schicksal ?