Roma
Mit dem einfachen Wort < Hi > löse ich mich aus meiner Starre und gehe langsam auf ihn zu. Julians hat sich nicht viel verändert, außer die etwas längeren Haare.
Ich bin irgendwie nervös und streiche deshalb aufgeregt mein Kleid glatt und versuche ein authentisches Lächeln aufzusetzen. Mein Herz klopft schneller und ich frage mich was nur mit mir los ist.
Das einzige was hier gerade passiert ist, ein eher unerwartetes Treffen alter Freunde, keine großes Sache und trotzdem spielt mein Körper so verrückt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich vor ihm zum stehen.< Lange nicht gesehen > antwortet mir Julian nur, der such dabei am Hinterkopf kratzt, was eher unbeholfnen aussieht.
< Stimmt > bekomme ich daraufhin irgendwie heraus und schaue gleichzeitig von Boden in seine Augen und wieder runter.
Ehrlich weiß ich gerade nicht so genau wohin mit mir. Ich hatte niemals damit gerechnet, dass wir uns überhaupt mal wiedersehen werden. Eigentlich sehr naiv von mir gedacht, da sein Bruder mein Nachbar ist. Vielleicht war das auch einfach meine Wunschvorstellung. Ich wusste wenn ich ihn irgendwann wiedersehe, schulde ich ihm eine Erklärung und die hat er auch nach all den Jahren verdient, doch trotzdem ist wäre das nicht einfach für mich und so habe ich gehofft dem einfach aus dem Weg gehen zu können.
< Also ich wollte eben nur kurz in die Küche, Kuchen holen> sage ich dann um die Stille zu übertönen, in der ich einfach nur in meinen Gedanken da stand.
< Ich sollte auch mal lieber Jannis suchen gehen> erwidert er ganz verlegen und verabschiedet sich dann mit den Worten < Aber war schön dich wieder zu sehen...>
Er macht eine kurze Pause und guckt mir dabei so tief in die Augen, dass ich jede Sekunden diesen Ozean blauen Augen wieder verfallen könnte.
<...Roma> beendet er seinen Satz und macht sich auf dem Weg ins Wohnzimmer.
Ich schaue ihm hinterher und ringe mit mir selbst, doch kurz bevor er die Wohnzimmertür öffnen möchte, nehme ich meinen Mut zusammen.
<Julian...> kommt es aus mir heraus und sofort dreht er sich zu mir um und ich beende meinen Satz < Du hast eine Erklärung verdient.>
Ich habe es ausgesprochen und frage mich was er jetzt wohl gerade denkt. Vielleicht will er sie gar nicht hören. Vielleicht will er mich auch nie wiedersehen und all das hier war nur aus Höflichkeit. Ich starre ihn einfach nur verlegen an und warte auf seine Antwort oder einfach nur ein Zeichen von ihm.
Doch es passiert nichts, sein Blick bleibt leer und lässt mir nicht eine Chance hinter seine Fassade zusehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, drückt er die Klinke der Wohnzimmertür runter und geht hinein ohne noch eine Blick an mich zu verschwenden.
Ehrlich habe ich keine Ahnung was ich erwartet habe. Wir sind keine Freunde, wir haben uns fast 2 Jahre nicht mehr gesehen und ohne einander weiter gelebt. Nur weil wir uns jetzt einmal wiedergesehen haben, muss und wird das nichts ändern. Er hat mit uns abgeschlossen und das Kapitel wir hinter sich gelassen. Ich habe ihn auch keine andere Wahl gegeben und genau das habe ich auch getan...naja versucht.
Ich mache mich jetzt wirklich auf in die Küche und nehme mir ein Stück der Torte, ein Glas der Bowle und gehe dann wieder zurück, wo Julian gerade mit seiner Oma spricht, die mich jetzt wieder an sieht. Julian schaut auch kurz herüber, dreht sich aber sofort wiederum als er sieht, dass ich sie auch an sehe.
Ich versuche es mich kalt zulassen und gehe auf meine Freunde zu, mit den ich mich gemeinsam an einen Tisch setze und anfange einfach zu quatschen. 5 Minuten später treffen auch Maddie und Max ein und setzen sich zu uns.
Als Maddie Julian entdeckt, schaut sie von mir zu ihm und wieder zurück. Ich sehe wie sie mit ihrem Mund die Worte: Alles Gut ? formt und ich nicke nur daraufhin, was für meine beste Freundin, aber wohl nicht überzeugend genug aussieht, da ich nur eine Sekunde später eine Nachricht von ihr bekomme, dass wir heute Abend nochmal sprechen müssten.
Ichs schicke nur einen Daumen hoch zurück, doch eigentlich will ich auch kein großes Ding hieraus machen. Es ist doch nichts passiert. Wir haben uns nur wiedergesehen und gehen jetzt wieder getrennte Wege. Nicht mehr und nicht weniger, keine Ahnung was mich vorhin nur eine Sekunde was anders denken lassen konnte.
Ich nehme den letzten Schluck meiner Bowle und verabschiede mich dann von meinen besten Freunden und natürlich von Jannis.
Als ich mich schon auf den Weg zu meinem Auto mache, ruft plötzlich jemanden meinen Namen und ich drehe mich verwundert um.
Julian steht in der Haustür und atmet etwas schwer, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen. Ich schaue ihn mit einem verwirrten Blick an und warte auf seine Erklärung.
< Ich...Ich wusste vorhin einfach nicht was ich sagen sollte. Ich dachte ehrlich nicht, dass wir uns jemals wiedersehen würden>
Ich muss schmunzeln, weil ich genauso gedachtet habe. Tja und trotzdem stehen wir jetzt hier. Man könnte meine Schicksal, aber daran glaube ich nicht.
< Und noch weniger habe ich damit gerechnet, dass du es mir erklären möchtest. Aber ich bin dir nicht böse und noch weniger schuldest du mir irgendwas. >
Etwas in mir beruhigen seine Worte, doch ohne das ich weiter nachdenke, sage ich < Und was ist wenn ich es dir erklären will>
Ich bin selbst erschrocken, dass ich es einfach ausgesprochen habe, doch als wir vor rund 2 Jahren getrennte Wege gegangen sind, habe ich noch eine ganze Zeit darüber nachgedacht, ob und wann ich bereit bin es ihm zu erklären. Damals war ich noch ganz am Anfang und es klang so unrealistisch, doch heute kann ich das und möchte es ihm erzählen.
Am Ende ist es seine Entscheidung was er damit anfängt, ob er überhaupt was damit anfängt, ich will es einfach nur von meiner ‚Was wäre wenn...-Liste' streichen.
Julian schaut mich sehr verwundert an, doch keine Sekunde später bekomme ich eine Antwort.
< Okay. Morgen früh, 10 Uhr >
Wir beide müssen schmunzeln und ich nicke. Als ich dann auf meine Uhr sehe, verabschiede ich mit einem < Bis morgen > und steige dann in mein Auto ein.
———————
Hello hello,
erstmal Frohes neues Jahr 🎊
Ich wünsche euch das dieses Jahr genauso wird wie ihr es euch wünscht<3
DU LIEST GERADE
You don't need to know my name
FanfictionGerade als Roma ihr Leben wieder dabei ist in den Griff zubekommen, triffst sie diesen gut aussehenden Fußballer. Und obwohl sie ihn versucht los zu werden, taucht er überall in ihrem Leben wieder auf. Alles nur Zufall oder doch Schicksal ?