You don't need to know my name

2. Versprechen

Roma

Ich wache durch die Wärme der Sonnenstrahlen auf, die durch mein Fenster direkt in mein Gesicht scheint. Was gibt es schöneres als von der Sonne geweckt zuwerden, denke ich mir und stehe auf nachdem ich mich einmal kräftig gestreckt habe. Im Badezimmer fange ich an meine Zähne zuputzen, wobei ich es nicht lassen kann und anfange zum Lied aus dem laufenden Radio zu Tanzen. Nachdem meine Zähne wieder blitzeblank sind, mache ich mich auf in die Küche wo Maddie gerade Kaffee gekocht hat und mir deshalb direkt eine Tasse in die Hand drückt.

Mit den Worten < Guten Morgen meine Liebe > begrüßt sie mich, was mir direkt ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

< Lust auf dem Balkon zu frühstücken ? > frage ich jetzt meine beste Freundin, die mir mit einem Grinsen zunickt. Gesagt getan, so sitzen wir auf unseren Gartenmöbeln und lassen die Sonne auf unsere Gesichter scheinen. Dabei schieben wir ein Bissen unseres Brötchen nachdem anderen in unseren Mund.

Es ging mir lange nicht mehr so gut und auch wenn ich es lieber nicht zu laut sage möchte, bin ich gerade sehr glücklich. Natürlich geht es immer besser, aber wenn ich überlege was sich in meinem Leben seit 2 Jahren verändert hat, kann ich nur stolz auf mich sein. Außerdem gehe ich seit einem Monat nicht mehr zur Therapie, was auch ein Riesen Fortschritt für mich ist. Ich dachte nie das, dass so schwer werden würde, aber ich habe die Stunden mit Martina wirklich genossen. Es war damals wirklich die beste Entscheidung mir Hilfe zu suchen und ich bin mir sicher das Martina viel dazu beigetragen hat, dass ich jetzt hier so stehe. Doch es wurde über die Jahre einfach zu einer Art Routine und irgendwo auch ein Halt. Wenn ich nicht weiter wusste, wusste ich das ich immer noch Martina habe, die sowieso auf was alles im Leben eine Antwort hatte. 

Jetzt ist das weg und wie stolz ich auch auf mich bin das ich keine Therapie mehr brauche, vermisse ich die ehrlichen Worte von Martina. Über die lange Zeit habe ich sie wirklich ins Herz geschlossen und war fester Bestandteil meines Lebens. Aber Martina hat mir versprochen, das ich sie immer noch bei egal was nach Rat fragen darf, was heißt das Sie nicht komplett aus meinem Leben verschwindet und mich so ein bisschen besänftigt.

< Bist du heute eigentlich auch bei Jannis Party dabei? Er hat doch erzählt, das er seinen Bachelor bestanden hat.> reist mich Maddie aus den Gedanken.

< Also ich muss nachher noch zu einer Vorlesung deshalb komme ich nur kurz vorbei, aber kommen muss ich auf alle Fälle. Ich kann mir den guten Kuchen von Sina ja nicht entgehen lassen > sage ich und zwinkert meinem Gegenüber dabei zu.

Sina ist die Freundin von Leon und das schon fast 2 Jahre, nebenbei ist sie dazu die beste Bäckerin in wohl ganz Dortmund und Umgebung. Sie verwöhnt nicht nur uns mit gutem Essen, sondern tut Leon auch noch unglaublich gut. Sie sind wirklich für einander gemacht und so ist sie auch fester Bestandteil unserer Gruppe geworden. Ich freue mich wirklich das sie einander gefunden haben.

< Wahre Worte, sowas bekommt man nicht alle Tage geboten.  >bekomme ich daraufhin zurück, wonach wir beide unser Geschirr zusammenräumen und uns wieder auf den Weg ins Inneren machen. Danach macht sich Maddie auf zu Max und wir besprechen uns wieder bei Jannis zutreffen.

In der restlichen Zeit setze ich mich an meine Hausarbeit und Setze mich mit meine Computer wieder auf den Balkon und strecke meine AirPods ins Ohr, um so produktiv wie möglich zu sein. Ich habe meine Thema wirklich unterschätz gehabt und deshalb zu spät angefangen, deshalb muss ich jetzt jede freie Minute nutzen damit ich sie noch pünktlich abgeben kann.

Und wenn ich drüber nachdenke, fällt mir auf wie schnell die Zeit doch eigentlich vergangen ist. Nächstes Jahr werde ich meine Bachelor in der Hand halten. Fühlt sich wie gestern an, dass wir erst in diese Wohnung gezogen sind und jetzt muss ich mir schon Gedanken machen, was ich danach machen möchte . Hier bleiben und weiter studieren oder doch lieber zurück nach Hamburg und ins Berufsleben einsteigen. Alles Ideen worüber ich mir in der letzten Zeit länger Gedanken gemacht habe, aber in keinem dieser Wege, sehe ich meine volle Erfüllung. Da fehlt etwas, doch ich habe keine Ahnung was es ist.

Zu allem werde ich nächstes Jahr älter als Florence bei ihrem Tod und auch wenn ich es verarbeitet habe, wird das ein komischer  Geburtstag. Sie war immer meine große Schwester und auch wenn sie das für immer bleiben wird, werde ich länger auf dieser Erde gelebt haben als sie. Jedesmal tut es weh zu wissen das sie alle kommenden Lebensjahr nie erlebt hat und nie wird. Etwas was ich mir einfach nicht vorstellen kann, oder auch will...

Ich merke wie ich traurig werde und schaue deshalb auf meine Oberarm, wo
~I live on for You~ geschrieben steht. Mein Versprechen an Florence, was ich für immer unter meine Haut trage. Es soll mich jedesmal wenn ich traurig werde, aufbauen weiter zumachen. Denn auch wenn sie früh gegangen ist, werde ich für sie weiter Leben und sie stolz machen. Und es hilft mal wieder und mein Mund formt sich wieder zu einem Lächeln bei dem Anblick meiner Worte.

Die nächsten Stunden nutze ich wie ich mir vorgenommen habe, für meine Hausarbeit bis kurz vor 2, denn um Punkt habe ich mich mit den anderen beiden auf der Party verabredet. Also ziehe ich mir schnell ein lockeres Sommerkleid über und kombiniere es mit meinem weißen Airforce. Als letztes packe ich noch meine Tasche für die Uni, damit ich sie nur noch greifen muss, wenn ich mich auf den Weg mache will. So mache ich mich pünktlich um 2 auf die Party wo mir direkt Jannis die Tür auf macht, dem ich sofort gratuliere und meinen vollsten Respekt ausspreche.

Danach folge ich ihm ins Wohnzimmer, wo ich auf seine Familie und seine Gruppe von Freunden, die ich vorher auch schon kannte, treffe. Nach einander stelle ich mich seiner Familie vor bis ich zu seiner Oma komme, die nachdem ich meinen Namen gesagt habe, mich schmunzelnd mustert und < du bist das also > vor sich hin flüstert. Ich bin ehrlich verwirrt und frage mich was das wohl bedeuten könnte, aber finde keine logische Schlussfolgerung bis ich bei Tim und Leon ankomme und lasse den Gedanken deshalb direkt fallen.

<Hello Hello meine Lieben> begrüße ich meine besten Freunde, die ich danach fest in den Arm nehme. Im Augenwinkel sehe ich Kai dem Raum betritt, doch Verschiebe seine Begrüßung auf später.

< Na du > antwortet mir erst Leon und dann Tim mit den Worten < Heute nicht Uni ?>. < Nett Begrüßung> nuschel ich vor mich hin bis ich ihm eine richtige Antwort gebe < Ja, aber erst um 4, deshalb wollte ich wenigstens noch einmal vorbeischauen. Andere Frage, woher habt ihr megalecker aussehende Bowle> schweife ich kurzer Hand vom Thema ab, als Leon sein Glas in die Hand nimmt. < In der Küche, da findest du auch Sinas Kuchen falls du ein Stück möchtest>  beantwortet es mir Leon.

Ich schaue ihn verdutzt an, was für eine Frage. Also drehe ich mich und mache mich auf den Weg. In dem Moment wo ich den Flur betrete, öffnet sich die Haustür ganz langsam und ich versteh auf einmal warum mich die Oma von Jannis wohl erkannt hat und ich frage mich warum ich mit dieser Situation nicht eigentlich gerechnet habe. Es war doch klar, dass er hier auch auftauchen würde. All diese Zeit ist vergangen und trotzdem fühlt es sich nicht ein bisschen fremd an. Als wäre es gestern gewesen, als wir uns ihr das erste Mal nach unserem ersten Treffen nach dem Ball wieder gesehen haben. Und ohne das ich etwas machen, bekomme ich Gänsehaut.

<Julian>

—————————

Hello, ich bin zurück aus den Weihnachtstagen und hoffe ihr hattet ein tolles Fest.
Also ich habe mich dazu entschieden, dass ich jeden Mittwoch und Sonntag ein Kapitel posten werde, damit es nicht mehr so eine Überraschung ist wie gerade. Falls ich eine Woche nur eins schaffe, nehmt es mir bitte nicht übel. Da heute ein Kapitel kommt, gibt es diese Woche nur noch Sonntag eins.
Okay, Bye